Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
Sternschnuppe.
Aber
er war noch da.
Wie
oft hatte er jetzt mitbekommen, wie sie weinte, als sie daran dachte, dass sie
einem Mann, der sie vielleicht lieben würde, gestehen müsste, dass sie mit so
vielen Männern verkehrt hatte. Er würde sie verstoßen.
Da
war sie sich sicher!
Egal,
wie stark er sie lieben mochte.
Sollte
sie ihre Geschichte einem Mann direkt erzählen, wenn sie sich kennenlernten?
Oder
sollte sie erst warten, bis die Liebe ihn gebunden hatte… und ihm erst später
die Wahrheit über ihre Vergangenheit beichten?
Egal,
von welcher Seite sie die Angelegenheit angehen würde, sie hatte immer dasselbe
Ende.
Die
zweite Variante wäre dann noch viel schmerzvoller.
Jedes
Mal endeten ihre Gedanken in Hoffnungslosigkeit.
»Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit«, betete sie dann schon fast stur.
Sebastian schätzte, dass sie eigentlich nicht gläubig war. Er konnte es aber
nicht genau sagen. Wenn das aber Gebete an einen Gott sein sollten, dann würde
er sich aus ihrem Kopf ausklinken.
Das
gebot die Ehre.
Niemals
würde Sebastian ein Gebet belauschen. Allerdings schwankte die Verbindung zu
ihr sehr, sodass er mal gut, mal schlecht zu ihr durchkam.
Im
Moment hatte er nicht mehr so Schwierigkeiten, Kontakt zu ihr aufzunehmen wie
vorher. Seitdem er hier an Bord war, wusste er auch warum: Der Crox-Planet
hinderte ihn daran. Gelegentlich war die Verbindung zu ihr so stark, dass er
alles mitbekam. So, als wäre sie auf die Spitze eines Berges geklettert und
hätte eine Antenne in der Hand.
Aber
häufiger war, dass er überhaupt nichts mitbekam. Fast so wenig, dass er nicht
mit Bestimmtheit hätte sagen können, sie sei auf dem Planeten.
»Mister Enterprise. Wir sind da!«, sagte jetzt wieder eine Stimme und Sebastian
schaute auf.
Der
Plan sah vor, dass er jetzt noch einmal das Schiff wechselte.
Sie
standen zwar schon vor dem Planeten, aber damit alles so unauffällig wie
möglich vonstatten ging, sollte noch ein Schiffswechsel erfolgen. Universal
Search hatte alles eingefädelt, und ihre gegenseitige Hilfestellung beruhte nur
auf Vertrauen.
Ob
und wen sie noch so alles für diese Aktion eingespannt hatten, das konnte
Sebastian gar nicht sagen.
Er
sollte jetzt auf ein fremdes Schiff gehen, die junge Frau psi-führend holen und
dann wieder auf ein Schiff von Universal Search wechseln, das ihn am Ende der Mission,
wenn das Universum gerettet war, zurückbrachte.
Doch
während des Zwischenteils der Mission sollte keine Verbindung zwischen den
Rittern und Universal Search hergestellt werden können.
Auf
einem Monitor, der eine Seitenansicht aus dem Raumschiff erlaubte, tauchte ein
weiteres Schiff auf. Da die Crew sich ganz normal verhielt, schätzte Sebastian,
dass es sich dabei um den nächsten Kontakt handeln musste. Der neue Transporter
hingegen wirkte wie eine reine Maschine.
Die
Aura, die davon ausging, war kalt und leblos.
Das
Schiff hatte die Form eines lang gezogenen Würfels.
Auch
wenn Sebastian es nicht genau wusste – sie hatten abgesprochen, je weniger
einer der Beteiligten wusste, desto weniger konnte er verraten – würde er
sagen, dass es sich dabei um ein Schiff von Cuberatio handeln musste.
Sebastian
bekam ein ungutes Gefühl.
In
den Vereinbarungen war eindeutig erklärt worden, dass die Kampfhandlungen auf
der Erde eingestellt wurden, wenn Universal Search gerettet war. Außerdem war
vereinbart worden, dass die Ritter, die an dieser Aktion beteiligt waren,
nichts davon ihresgleichen auf der Erde erzählten.
Alles musste vollkommen geheim ablaufen.
Jetzt
schüttelte er den Kopf. Wie pervers war Krieg?
Hier
machten sie gemeinsame Sache, aber auf der Erde bekämpften sie sich.
Natürlich
hatten sie der Sache zugestimmt. Wann würde man jemals solch eine Gelegenheit
wiederbekommen?
Doch
solange Universal Search nicht endgültig von der Union fallen gelassen worden
war, solange gab es noch das offizielle Erscheinungsbild, Universal Search wäre
eines der großen drei Unternehmen, das alles der Union zu verdanken hatte.
Ja,
es ein Teil der Union war.
Und
würde Universal Search in den Augen des Vorsitzenden der Union in den nächsten
Tagen wieder erstarken, würde er seine Meinung ändern, diese Meinung, die noch
nirgends offiziell bestätigt worden war - diese Geheimdienstinformationen, der
Grund, warum er hier war.
Dann
würde das für Sebastian eines bedeuten: sie würden ihn auf der
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