Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
Obstgartens das Treffen. Martha
stand mit Darfo an der Türe. Die Sightseeing-Tour musste schließlich auch dies
hier erfassen.
»Ich
bin mir nicht sicher, ob sie an der Übernahme der Weltherrschaft arbeiten, aber
sie machen es ganz ohne die Ritter!«
»Oho«,
kommentierte Darfo das Gesehene…und schon waren sie weitergeflogen.
Kaum
waren die beiden weg, da berichtete der Verfolgerschmetterling weiter von Ben
Berliner und seinen Erlebnissen.
»Und
dann habe ich ihn verloren… und… ääähm… ich weiß nicht mehr… ääähm, wo er
steckt!«
Schockiert
blickten die anderen Schmetterlinge den kleinen Racker an.
»Verschwunden?«,
wollte Kuhte wissen.
Sonja
schaute den Schmetterling ebenfalls interessiert an.
»Ja,
weg. Einfach futsch! Nicht mehr da!«
»Hmmm«,
grübelte Kuhte, kam aber nicht dazu, etwas zu sagen. Es ging weiter.
»Naja,
und dann…«, fuhr der Schmetterling fort, »…habe ich von unserer Revolution noch
schnell Luna, Jan, Marie und Opa Hans erzählt…, und bin dann sofort hierher
gekommen!«
Überrascht
blickten Sonja und Kuhte nun auf.
»Du…
hast es einem Menschen erzählt? Und gleich mehreren Menschen?«
Jetzt
waren es die Schmetterlinge, wie sie dort alle saßen, die überrascht
dreinschauten. Was hatte der Professor denn gedacht? »Äääähm«, stotterte der
Schmetterling. War das nicht allen klar? Das lag doch in der Natur der
Schmetterlinge, das Plappern und das Tratschen. Das hatten sie alle bereits
gemacht!
»Ja…
äähm…, und nicht nur denen…
******
37.
D ie Blaurobe saß hier hinten im Privatgemach von
Stephanus, dem Chronisten, in seinem Schaukelstuhl und schaute seinen Sternen
zu. Einige spielten, andere schliefen in seiner Kapuze, andere hatten sich mit
der Bettdecke des Chronisten auf seinem Bett eine Burg gebaut. Die einen
Baby-Sterne waren die Verteidiger, die anderen die Angreifer.
Aber
Vater war nicht bei ihnen – sondern in Gedanken.
Sie
hatten, er hatte von einem toten Stern gehört. Einer Tatsache, die nicht ganz
unüblich war, aber im Zusammenhang mit dem, was er generell im Universum
spürte, war es besorgniserregend.
Es
war da – er war tatsächlich da, angekommen. Und er kam. Es kam hierher. Und es
kam sehr schnell.
Würde
er die Ritter warnen müssen?
Vielleicht,
wahrscheinlich – aber noch nicht jetzt.
Erst
wenn er sich sicher war. Mars, Jupiter, Mond und Saturn würden ihn von der
Ankunft informieren.
Es
würde knapp werden. Es ging… immer um die Wahrheit.
Nur
wenn sie es spürten, – sehen konnten sie es ja nicht – dann war es wahr.
Und
dann würde er einschreiten. Nicht vorher.
Die
Wahrheit.
Ja,
er hatte mitbekommen, dass Stephanus nach ihm recherchiert hatte. Dabei war er
auf menschliche Unterhaltungsschreiber gestoßen. So würde er ihn nicht finden,
nichts über ihn herausbekommen.
Eigentlich
war es auch nicht schlimm, sagte eine Stimme im Kopf des alten Mannes.
Nur
verständlich, dass der Chronist in Sorge war.
Stephanus
musste sich schließlich ein wenig vor dem fürchten, was er ihm prophezeit
hatte. Aber wie?
Seit
Calderian wusste er von der Geburt des Guten. Und das Böse war im Anmarsch.
Dass es sich dabei um keine gewöhnliche Geburt handeln würde, das war
sternenklar.
Aber
wer war hier schwanger und kurz vor der Niederkunft? Welche außergewöhnliche
Frau? Er hatte nichts von einer schwangeren Ritterin gehört. Die konnte er
somit allesamt ausschließen.
Und
wie sollte es Stephanus bewerkstelligen, wie konnte ein Chronist die Magie, die
Kraft auslösen? Das einzige Mittel gegen das, was da kam – das wusste er von
Calderian.
Die
Geburt des Guten und der Chronist – was verband die beiden?
Eine
Geburt, die den Planeten mehr oder weniger revolutioniert hatte, hatte es
bereits einmal gegeben. Um das Jahr Null, wie sie es nannten.
Einen
religiösen Aspekt konnte er hier aber ausschließen. Das war nicht der Fall.
Und
wie passte das mit dem Chronisten zusammen…
Stephanus
war ein Schreiber, grübelte er. Was unterschied ihn, außer seiner
Unsterblichkeit, von anderen Historikern?
Gut,
er erhielt seine Informationen von Schmetterlingen. Die anderen Historiker
wahrscheinlich von Menschen. Sie verließen sich dabei… auf andere Quellen.
Hatte
ihm nicht der oberste Chronist der Gilde der Chronisten noch ein einziges Wort
mit auf den Weg gegeben?
»Wahrheit!«,
ja, das war es gewesen. Chronisten und
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