Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
Universum. Wer hier übersehen wurde, den gab es nicht. Und welchen Planeten
es nicht gab, den konnte Claudius Brutus Drachus, die Union, nicht finden.
Vorläufig. Ausgeschlossen war nichts. Und eben solch einen Planeten suchten
sie. Seine Familie, sein Erbe sollte dort einen Unterschlupf finden. Wie sie
sie befreien wollten, das stand auch schon fest. Sie hatten eine abgelegene
Union-Trooper-Station geschmiert. Der Kommandant war in Ungnade gefallen und
fristete dort sein Dasein ab. Er würde es niemals mehr zu etwas schaffen. Alles
andere wäre eine Lüge. Das wusste jeder, das wusste der Kommandant.
Wahrscheinlich war es eine Intrige gewesen, die ein Konkurrent um eine
nächsthöhere Position in der Karriereleiter eingefädelt hatte, die ihn aber so
zu Fall gebracht hatte, dass sie ihn nicht nur am Aufstieg gehindert, sondern
auch seine Zukunft vernichtet hatte. Da war das Angebot von Lord Phillipe
Fallover gerade passend gekommen, so viel Credits zu verdienen, dass der
Kommandant und seine Mannen bis zum Lebensende ausgesorgt hätten. Für die
normalen Soldaten würde es ein Leben in Wohlstand bedeuten, für den Kommandanten
ein Dasein im Luxus. Kein Wunder, dass er das Angebot angenommen hatte. Sie
würden sich als galoranische Freiheitskämpfer verkleiden und das Gefängnis
seiner Familie »überfallen«. Jeder würde annehmen, auch Claudius Brutus
Drachus, dass sie von der verfluchten Rebellion im Universum angesteckt worden
waren. Der Kommandant befehligte zum Glück noch rund 1000 Mann, das Gefängnis
hatte rund 60 Leute Personal. Es sollte ein Kinderspiel werden. Die grauen
Uniformen mit den weißen Bärenabzeichen und die klassischen Xuxu-Gewehre, wie
es sie auf dem Planeten Jurrland gab, waren unterwegs. Der Angriff sollte
morgen starten. Daher lief die Suche nach einem entsprechenden Fluchtplaneten
auf Hochtouren. Und dass diese Gefahr Lord Phillipe Fallover mehr beunruhigte,
als die Mittelchen beruhigen konnten, das war für jeden Anwesenden ersichtlich.
»Nein,
ich glaube immer noch nicht, dass Claudius hinter dem Attentatsversuch gesteckt
hat«, sagte Lord Prompeldin erneut. Denn bei dem Treffen mit dem Houbstark, sie
hatten natürlich für Sicherheit gesorgt, das hätte jeder Angreifer wissen
müssen, zuckte der Informant bei dem Gespräch plötzlich einen Siegelring, einen
uralten, und versuchte, ihn damit zu stechen. Der Ring hatte eine unsichtbare Nadel,
die Gift enthielt. Nicht nur, dass er dabei so ungeschickt vorgegangen war, wie
er es nur im schlimmsten Fall hätte machen können, auch bei dem Gift hätte er
wissen müssen, dass sie garantiert das Gegenmittel in nur wenigen Sekunden zur
Gegenmaßnahme in den Händen gehabt hätten.
»Aber,
wenn es nicht der Vorsitzende war, wer dann?«
»Haben
wir nicht auf unserem Weg alle unsere Feinde geschaffen?«
Stirnrunzelt
schaute Fallover ihn an. Dieser Satz hatte schon seine Weisheit. Sie waren
Nilas. Ihr Werdegang erzeugte zwangsläufig ein Heer von Feinden. Die Neider mal
ganz ausgeschlossen. Doch dafür hatte er eigentlich eine vierköpfige Einheit,
die sein komplettes Wirken dokumentierten und dort Spannungspotential ausmachen
sollte. Landeten hier Lebenwesen auf einer Liste, wurden sie automatisch beobachtet
– damit sie für die Zukunft keine Gefahr mehr darstellen konnten. Und auf
dieser Liste war der Houbstark nicht gewesen. »Sir?«, sagte jetzt ein
Techniker, der die Hilub-Galaxie auf dem Schirm hatte.
Der
Nila neben ihm hielt jetzt eine handgezeichnete Karte zum Abgleich daneben.
Sofort kamen Prompeldin und Fallover zu ihm her.
»Sir,
hier ist ein Planet, der unsere Suchkriterien erfüllt.«
Das
Herz von Fallover schlug schneller. Der Berater von Claudius Brutus Drachus
lehnte sich über die Karte und schaute gemeinsam mit seinem Freund auf den
Punkt, wo sich der Finger des Nilas befand. Ja. Dann ein Blick auf den
Monitor. Laut den daneben stehenden Daten war ein Expeditionskorps vor einem
Jahr daran vorbeigeflogen…und hatte ihn tatsächlich nicht in die Karten mit
eingetragen.
»Es
liegt mit aller Wahrscheinlichkeit daran, dass er eigentlich ein Mond ist«,
suchte der Techniker nach einer Erklärung.
Und
ja, das schien nachvollziehbar zu sein. Droubkar war der Planet, der von ganzen
elf Monden umkreist wurde. Nur, dass der elfte Mond gar kein Mond war… sondern
ein Planet.
»Wenn
sie schnell geflogen sind und ein Anfänger zu der Zeit Dienst hatte, dann
könnte es schon sein«, runzelte der Lord die
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