Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
grummelte Lukas.
Wenn sie wollten, dass die Schmetterlinge auf den anderen Planeten genauso über sie sprachen, wie sie es über »Darfo« taten, dann war es an der Zeit, dass sie nicht nur Erdbeeren schlemmten – schmetterlingssprichwörtlich gesagt.
Die drei Schmetterlinge hielten ihre Blicke genau auf das Panoramabild, das sie von hier aus hatten. Die Umgebungstemperatur lag hier locker um die 40 Grad Celsius. Ein kühler Wind wehte ihnen von hinten angenehm in die Flügel. Lupis, der nicht wusste, ob er weiter Angst haben oder die perfekte Aussicht auf das Meer genießen sollte, schloss die Augen und sonnte sich erst einmal. Danach konnte er immer noch Angst haben.
»Meint ihr, sie können bald mit der Produktion von Krieger-Robotern starten?«, wollte Chancer wissen und hielt sich eine Hand über die Augen. Eigentlich sinnlos, die Sonne hatten sie im Rücken. Auf einmal spürten die drei Beobachter-Schmetterlinge, wie Lupis an ihren Füßen zitterte wie eine Katze, die sie in einen Swimmingpool geworfen hatten und die nun wieder am seichten Seitenbecken frierend herauskam.
»Hmmm«, meinte Lukas nur. »Schwierig zu sagen, ohne dass wir einen Blick darein geworfen haben.«
Chancer und Sourcer wackelten nun nervös mit ihren Hintern hin und her. Lukas hatte ja schon recht, aber abgesprochen mit oben war das nicht. Denn wenn das hier der richtige Kubus für die Ritter war, dann würden sie riskieren, entdeckt zu werden. Und das wiederum konnte die gesamte Mission gefährden. Und sie hatten verstanden, um was es alles dabei ging.
»Ich weiß nicht«, sagte Sourcer.
»Wir müssen da rein«, fauchte Lukas nun. Darfo – der Name ging ihm nicht mehr aus dem Kopf.
Das war bei allen anderen Schmetterlingen wahrscheinlich genauso. Er hatte in der Schmetterlingswelt selber schon mitbekommen, wie die Augen der Mädels funkelten, wenn der Name »Darfo« genannt wurde. »Lukas« müsste es eigentlich heißen, der Jungs anerkennend zum Staunen brachte…und Mädelsherzen schmelzen ließ. Er war immerhin auch der Schmetterling von Sebastian Feuerstiel, von Schmoon Lawa.
Der wiederum hockte allerdings nun oben und erholte sich erstmal von der Sache auf dem Crox-Planeten. Sie hatten richtiges Glück gehabt. Aber sie waren nicht sicher, wie das hatte passieren können. Die Kannibalen-Monster von einst waren alle vernichtet worden. Schon damals hatte niemand genau klären können, wie sie eigentlich auf dem Planeten landen konnten. Hielt sich die Schmetterlingslogik, die Logik von Wansul, dann gab es keine Zufälle – aber hier schien es doch schon einer zu sein.
Denn, wenn Wansul Recht haben würde, dann hätte es das Schicksal gewollt, dass Millionen Crox starben. Und das konnte ja nicht sein.
Da waren sich mittlerweile alle Schmetterlinge sicher. Daher musste es in der immer noch gültigen Logik wohl eine unnatürliche Ausnahme gegeben haben. Irgendwer hatte dem Universum da einen Streich gespielt – und dieser, oder diese, war sehr, sehr böse. Darauf hatte sich der Großteil der Schmetterlinge geeinigt. Auch wenn die Menschen und die Ritter nicht ganz dieser Ansicht waren. Sie wollten der Sache genauer auf den Grund gehen. Während die Crox aber schon fast aufgehört hatten, den Ursprung des ersten Angriffes zu ermitteln, waren sie beim neuerlichen Fall noch voll bei der Sache.
Sie würden es schaffen, da waren sich die selbstbewussten Crox einig.
Und wenn sie den Schuldigen ausgemacht hatten, dann war für sie bereits klar, dass sie Rache üben wollten. Eine ultimative Crox-Rache, wie sie das Universum noch nicht gesehen hatte. Einmal hatten sie schon Tranctania verlassen, besser, eine Familie hatte den Planeten verlassen, hin und wieder waren mittlerweile auch andere Crox losgezogen, um die Ritter auf verschiedenen Schlachtfeldern in ihrem Kampf gegen die Union zu unterstützen – aber diesmal war für alle Crox klar: Sie würden eine Armee aufstellen und gegen den Feind, der ihnen dieses Monster geschickt hatte, kämpfen – und damit auch gleichzeitig den Schuldigen bestrafen, der ihnen einst schon die Kannibalen auf den Planeten geschickt hatte. Denn eines war für die kleinen Crox unübersehbar: Auch wenn die Kannibalen-Monster anders aussahen, so glichen sie entfernt jenem neuerlichen Geschöpf, das sie alle töten wollte. Und diese wilde Entschlossenheit, die dieser Angriff bei ihnen ausgelöst hatte, war einmalig. Die meisten Crox verloren bei den Gedanken bereits die Furcht
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