Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

wippte er aus seinem Stuhl nach vorne und stand auf.
     »So«, zeigte er auf drei seiner Sterne!
     Überrascht verharrten sie in ihrem Angriff auf die Bettdecken-Burg.
     »Für euch gibt es Arbeit«, schickte er sie weg, mit Worten, die so leise waren, dass sie die anderen Sterne überhaupt nicht verstehen konnten.
     Eingeschnappt sprangen die verbleibenden Sterne in seine Kapuze und schmollten.
     Jetzt musste er nur warten… und sich dann den Chronisten schnappen.
     »Heureka«, grinste er.
     Nur wenn Stephanus die unverfälschte Wahrheit schrieb!
     Nur wenn Stephanus die unverfälschte Wahrheit schrieb, dann würde es gelingen…
     
    ******

38.
     
     » I CH habe sie gefunden«, flutschte es aus dem Mund von Dantilla.
    Seinen Meuchelmörder ignorierend lief Lord Fevil ein böses Lächeln über das Gesicht. Es schien ihm beim Anblick von FeeFee, Geifer aus den Mundwinkeln zu laufen. Die Soldaten richteten sofort ihre Waffen auf die Ankömmlinge – mit Entsetzen in den Augen. Hexerei, das war Magie, das war Zauberei. Lord Fevil hatte vollkommen recht, als er sie auf die schwarze Liste gesetzt hatte. Aber sie warteten auf seinen Schießbefehl.
     »Töten wir ihn direkt«, ließ Dantilla den Japushima-Scanner fallen, zückte einen kleinen vergifteten Dolch und sprang auf Re zu.
     Re und FeeFee verwandelten sich sofort in Panther – und waren direkt zum Kampf bereit. Wenn sie hier sterben mussten, dann würden sie so viele ihrer Angreifer wie möglich mit in den Tod reißen!
    »Halt!!!«, schrie Lord Fevil und gab seinen Mannen ein Zeichen.
     Noch ehe sich Re umschauen konnte, es waren so viele im Raum, landete ein Gewehrkolben mit brachialer Gewalt auf seiner Stirn...   und er brach bewusstlos neben seiner Schwester zusammen.
     FeeFee fauchte und hielt sich die Männer mit Prankenschlägen auf Abstand. Doch kaum hatte sie sich den auf ihrer rechten Seite befindenden Soldaten vom Hals geschafft... da krachte auch auf ihrem Schädel ein Kolben nieder – von jetzt auf gleich wurde ihr schwarz vor Augen. Dann setzte der Schwindel ein, ihre Beine gaben nach...  und auch die Prinzessin sackte in sich zusammen.
     Wie lange sie ohnmächtig waren, das konnten sie beide nicht sagen. Aber als Re seine Augen langsam wieder öffnete und sein Schädel immer noch brummte und schmerzte, wusste er zumindest, dass er nicht tot war.
     FeeFee lag in ihrer Pantherform auf dem Boden. Ihre Zunge hing zur Seite heraus. Sie hatten daran gedacht, dass sie sie nicht verschlucken konnte und hatten sie ihr rausgelegt – Res war im Mund geblieben. Aber er hatte sie allem Anschein nach nicht verschluckt… und war daran nicht erstickt.
     Als Re sich mühte, seinen Körper auf seine Beine zu stemmen, merkte er, wie sein Kreislauf kämpfte. Dann blickte er sich um.
     Sie waren in einem kleinen Audienzsaal ihres Bruders, des verstorbenen Königs. Auf braunem Holzboden waren rote Teppiche ausgelegt. Hier stand kein Thron. Stammeslords wurden zu kleineren Empfängen hierher gebracht. Hier hatten Gespräche stattgefunden, die gelegentlich nicht ganz offiziell passieren mussten.
     Aber das war jetzt egal.
     An den Seiten waren einige Kratzbäume neben den großen Fenstern angebracht. Ein runder Tisch mit Platz für elf Personen war der Mittelpunkt des Raumes. Mehrere Türen führten von hier ab und boten damit beinahe aus jeder Richtung des Königspalastes einen Zugang. Re ging zu seiner Schwester. Beruhigt sah er, wie sich ihr Brustkorb bewegte. Sie atmete. Er legte eine Tatze auf ihr Fell… und schon zuckte sie auf.
     Abgekämpft, benebelt öffnete sie erst das eine, dann das andere Auge.
     »Lo..lo.. «, merkte sie ihre leblose Zunge und zog sie schnell in ihr Maul.
     »…Wo sind wir?«, fragte sie – dabei schien ihr jemand mit einem Schmiedehammer von der Innenseite ihres Schädels die Worte nachzuhämmern.
     »Auuuu«, stöhnte FeeFee und verzog das Gesicht.
     Doch kaum hatte sie sich aufgerichtet, da öffnete sich schon eine der Türen. Mit einem veschmitzten Grinsen kam Dantilla mit sieben Wachen herein.
     Re, der sich gerade noch umdrehen konnte...  sah nur den Gewehrkolben, der wieder auf seinem Schädel landete. Der Prinz brach sofort zusammen.
     FeeFee, die entsetzt aufspringen wollte, kippte ein wenig zur Seite. Durch den Schwindel brach ihr linker Vorderlauf weg.
     »Ruht euch aus, Mylady«, züngelte Dantilla und schaute zu, wie zwei Soldaten Re aus dem Raum schliffen. Dann betrat ein Diener den Ort,