Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
Vom Netzwerk:
stellte schnell eine große Schale mit Wasser auf den Boden und legte einen silbernen Teller mit frischem Fleisch und Obst auf den Tisch. Ohne sie anzuschauen, huschte er wieder raus.
     Dantilla blickte noch einmal zu FeeFee.
     »Ruht euch aus und stärkt euch. Die Strapazen waren unangenehm für euch – aber leider unumgänglich«, verneigte er sich… und verließ ihr Gefängnis ebenfalls.
     FeeFee konnte noch mit einem Auge sehen, wie vier Wachen alleine vor dieser Türe Stellung bezogen…
     …Nicht sah sie, wie die Männer Re in einen gegenüberliegenden Raum brachten. Es war lediglich ein Schreibraum eines Beamten gewesen, der noch einen Sekretär gehabt haben musste. Beide Schreibtische waren zur Seite an die Wände geschoben worden...  um einem Folterstuhl Platz zu machen. Die Wände waren zwar dick, aber wenn sie gleich mit ihm anfangen würden, dann dürfte die Prinzessin die Schreie ihres Bruders hören.
     Ihre Kooperationsbereitschaft sollte sich damit erhöhen…
     Re bekam Wasser ins Gesicht und konnte mit halbem Auge sehen, wie Dantilla einen Beutel vor ihm auf einem eilig herbei geschafften Tischchen ausbreitete.
     »Eure Hoheit werden mir verzeihen«, sagte der Speichellecker mit falscher Stimme.
     »Aber wir gehen davon aus…«, sagte er und packte vor den Augen des Prinzen verschiedene rostige Zangen, diverse Messer, stumpfe und scharfe, Hämmer und sogar Brennwerkzeuge aus, »…dass ihr uns nicht freiwillig die Dinge erzählen werdet, die wir von euch wissen wollen.«
     Re, durch das kalte Wasser wieder wach, versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Schnell nahm er wahr, dass sowohl seine Beine als auch seine Arme an dem Folterstuhl mit Eisenmanschetten festgezurrt waren. Er ruckelte ein wenig an ihnen, merkte aber sofort, dass sie perfekt saßen – es gab kein Entkommen.
     »Was wollt ihr von uns?«, schaffte es der Prinz schwer atmend zu fragen.
     Re war sich nicht sicher. Eine seiner Rippen schmerzte. Hatten sie ihn getreten und ihm eine gebrochen?
     »Mylord«, züngelte Dantilla mit zuckersüßer Stimme, ging zu ihm hin und baute sich über ihm auf.
     Es war ihm ein Genuss, dem durch seine Geburt zu Privilegien Gekommenen nun Schmerzen zuzubereiten. Dantilla war selber ein Mann von wohlhabendem Geschlecht. All die Jahre aber hatte er immer zu den Adligen hinaufschauen müssen. Mit ihren Besitztümern, mit ihren Weibchen. Niemals hatten diese ihn gewählt, die Weibchen. Ein Mann wie er musste ohne Werte und jegliche Moral auskommen, musste Intrigen, Hinterhältigkeit und Verschlagenheit nutzen, um die natürlichen Barrieren, die die hohen Herren umgaben, zu überwinden. Und er hatte recht behalten – nun war er höher als sie…, höher als Re.
    Dantillas Augen glühten vor Hass und vor Freude, als er zu dem festgebundenen Königssohn hinunterblickte.
     »Lasst es mich so formulieren, Prinz: Euer Tod ist bereits bestimmt. Ihr tragt selber die Entscheidung, ob er unter unvorstellbaren Schmerzen…, oder ob er sanft eintreten soll.«
     Res Gesicht verdunkelte sich trotz der Stiche in seiner Brust. All sein königlicher Stolz baute sich in ihm auf, schaffte es, eine Maske der Verachtung auf sein Gesicht zu setzen. Er hatte einen ebenso starken Willen wie seine Schwester!
     Niemals würden sie etwas von ihm erfahren – egal, was sie wissen wollten!
     Wenn er sich schon nicht mit seinen eigenen physischen Kräften wehren konnte, dann würde sein Verstand die letzte Bastion sein, die sie niemals einnehmen konnten!
     »Schaut, mein Herr«, ging Dantilla einen Schritt nach hinten und gab sich wählerisch.
     Sollte er direkt mit einer rostigen Zange anfangen, oder würde er eine neue nehmen?
     Der Folterknecht gab sich großzügig und gewährte ihm eine mittelgroße, neue Zange.
     Vorsichtig nahm er sie auf und drehte sich um.
     Dantilla blickte erst Re an, der mit steifer Mine darauf wartete, dass er sein perverses Spiel begann, dann schaute er zu den Soldaten.
    Dantilla hatte es ihnen frei gestellt, ob sie dabei sein wollten oder nicht. Drei von vier Männern gingen heraus. Als sie den Raum verlassen hatten, ging Dantilla neben den Stuhl und betätigte einen Knopf. Die Sitzfläche bewegte sich so, dass der Prinz nun waagerecht wie auf einem OP-Tisch lag. Dantilla ging zu einem der nackten Füße und spielte mit dem Metall der Zange auf der Haut des rechten Fußes sanft herum.
     Kalt fühlten sich die sanften Bewegungen an.
     »Was habt ihr außerhalb dieser Welt, was habt

Weitere Kostenlose Bücher