Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
ihr auf eurer Reise entdeckt?«, wollte Dantilla wissen.
Re schaute überrascht drein, dann spuckte er den Meuchelmörder demonstrativ an.
Der Rotz traf ihn mitten ins Gesicht.
Gelassen ließ Dantilla die Spucke an seiner Nase herunterlaufen, die an seiner Wange entlang zum Kinn lief und von dort auf den Boden tropfte.
Er lächelte. Böser Prinz, du. Du bist ein wirklich fieser…, aber ich bin noch viel gemeiner.
»Ist das eure letzte Antwort?«, öffnete Dantilla die Zange, setzte sie an einem Zehennagel an, und machte sich bereit, diesen herauszureißen.
Er wusste, wie man Lan-Dan zum Sprechen brachte.
Re sagte kein Wort, biss sich bei der Ankündigung allerdings schon auf die Zähne…
…die Schreie des Prinzen schallten über den Flur...
…bis hinein zu FeeFee. Entsetzt, mit panischer Angst schrak sie auf.
»Bruder!!«, lief es ihr den Körper hoch und runter, ihr Herz litt sofort mit. Nach dem ersten Schrei folgten weitere, und weitere... und weitere.
Tiefabscheuliche, herzzerreißende Qualen. Höllenängste mischten sich mit Wut und Rachegelüsten.
FeeFee kochte gleichzeitig und war verängstigt. Sie verwandelte sich auf der Stelle wieder in einen Panther, rannte zur nahe gelegenen Türe und riss sie auf – doch kampfbereit warteten die Männer mit ihren Gewehren, die sie im Anschlag hatten und auf die Prinzessin richteten. Es war ihnen klar gewesen, dass sie dies versuchen würde. Etwas anderes hatten sie auch gar nicht erwartet.
Einer verpasste ihr einen Schuss... und die Schockmunition schleuderte sie nach hinten in den Raum.
Der Schmerz durchzuckte sie, verschwand aber wieder so schnell, wie er gekommen war. Stöhnend richtete sich die Prinzessin auf und stieß dabei mit ihrem Kopf gegen die Tischkante. Die Wächter sahen zu, wie sie sich berappelte... und schlossen wieder die Türe.
Sie wusste nun, dass es kein Entkommen gab.
Und wieder schreckte sie auf, zerriss es ihr Herz. Re schrie wieder!
Lauter, noch schmerzverzerrter!!
Was sollte sie nur machen?
Sie musste Zeit gewinnen, egal wie, um ihren Bruder zu retten.
»Aufhören!!! Aufhören!!! Egal, was ihr von uns, was ihr von mir wollt... ich werde es machen!!!«
Sie wusste, dass sie sie hören würden. Dann schrie Re wieder. Noch qualvoller, noch stärker. »Hört!!! Ich werde machen, was ihr von mir verlangt!! Nur hört damit endlich auf!«, schrie FeeFee und lief panisch durch den Raum.
Es war nicht zu ertragen, es schien sogar, dass es ihre eigenen Kräfte aufzehrte. Mit deutlich schwächerer Stimme, mit den Tränen in den Augen, sackte sie zusammen.
»Hört damit endlich auf«, schluchzte sie leise. Und es schien, dass es seine Wirkung erzielte. Re schrie nicht mehr – vorerst.
Vor der Türe konnte FeeFee Schritte ausmachen. Ihr Verstand ging alle Möglichkeiten der Gegenwehr durch – aber was sollte sie anderes machen? Wie konnte sie ihm anders helfen?
Nein, das, was sie machte, war das einzig Sinnige – egal, was sie von ihr wollten, sie würde mit ihrer Kooperationsbereitschaft Zeit gewinnen.
Aber was konnten sie, was konnte Lord Fevil von ihr wollen?
Die Herrschaft hatte er anscheinend schon an sich gerissen. Nicht nur anscheinend, nein, er hatte sie sich genommen.
Für FeeFee stand jetzt auch außer Frage, dass er hinter dem Attentat auf ihre, auf die Königsfamilie steckte – das war ihr nun klar.
Und das, das würde eine Rache bedeuten, wie sie die Lan-Dan, dieser Planet, noch nicht erlebt hatte!
Aber bis dahin musste sie Zeit gewinnen – und gleichzeitig damit auch ihren Bruder retten. Doch was konnte Lord Fevil von ihr wollen?
War seine Macht doch noch nicht so ganz sicher, wie er sich das erhofft hatte? Spielten vielleicht nicht alle Clans mit? Wozu brauchte er sie beide, Re und FeeFee? Besser: Wozu brauchte er sie ?
FeeFee hörte nun, wie sich Stimmen vor der Türe unterhielten.
Ja, da beriet sich jemand.
Dann entfernte sich wieder jemand…aber die Türe öffnete sich: Lord Fevil!
Mit vier Wachen trat er hinein. FeeFee bewegte sich ein Stück nach hinten. Feigling, schoss es ihr durch den Kopf. Alleine traute er sich nicht zu ihr. Wie er humpelte, wie sein schlechtes Auge sie angaffte. Der Mann war Abschaum – die Natur hatte es ihm in seinen Körper geschrieben. Lord Fevil trug eine graue Robe. Niemand auf dem Planeten wählte diese Farbe. Es war nicht weiß, nicht schwarz. Es war schmutzig, dreckig – ein Spiegelbild
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