Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
heute eine weitere Entscheidung, an diesem Tag, treffen. Und wir haben keine Zeit zu verlieren. Es... es... es... geht hier um viel mehr, als um uns Menschen auf dieser Welt, auf dieser Erde... es geht um den... es geht um den Kampf gegen das Böse... gegen die Union... «
Niemand bewegte sich, selbst die verbleibenden Schmetterlinge klebten der obersten Ritterin der Erde mit weiten Augen an den Lippen. »KnirschKnirschKnirsch«
»... Es geht darum, ob wir eine Erdenarmee aufstellen, mit der wir bereit sind... diesen Planeten zu verlassen, um gegen die Union den Kampf aufzunehmen.«
Völlige Stille. Kein Mucks, kein Laut, kein Atmen. Es schien, als würde die Zeit still stehen. In allen Köpfen spulten sich die Bilder der Verbrechen in ihren Ländern ab. Die Toten, die Verstümmelten, der Kampf. Die Unterdrückung, die Sklaverei, die Vergewaltigungen. Die Entführungen, die Folterungen, die Scham. Sarah blickte angesichts der Ruhe nervös zu Jack, der ebenfalls nur regungslos da stand und wie sie wartete.
Professor Kuhte und Ursula Nadel waren eher gefasst, hatten sie das schon beinahe erahnt.
»Und ich sag’ dir, irgendwas stimmt mit der Bibliothek nicht. Sie ist mehr, als sie zu sein scheint!«
Mit einem fuchsigen Schütteln machte Nadel Kuhte klar, dass er die Klappe halten sollte.
Bei den Lan-Dan ging nun ebenfalls das Denken los. Sie hatten noch keinen Kontakt zu ihrem Heimatplaneten aufgenommen, eigentlich wollten sie die nächsten Tage warten und dann mit einem Ritter-Raumschiff die Heimreise antreten. In diesen Tagen sollte noch das eigentliche Anliegen, der Zweck ihrer Reise, mit den Menschen besprochen werden: das Wasser. Ihr Planet drohte zu verdursten – und hier gab es Unmengen. Allerdings, das hatten sich die Lan-Dan auch schon durch den Kopf gehen lassen, waren sie in einem unbekannten Teil des Universums. Ihre Kriegermentalität hatte sofort angeschlagen und sie hatten sich gesagt, dass es die einfachste Methode gewesen wäre, den Planet zu überfallen. Nun hatte sich aber herausgestellt, dass die Menschen ebenfalls dem Wasser entsprungen waren und »Du sollst den Lebewesen helfen, die aus dem Wasser kommen, wie du es bist. Ihre Art schützen und verteidigen. Ihr seid Brüder und Schwestern.« (Ursprungsbuch X, Nummer vierzehn). Somit konnten sie sich nicht einfach nehmen, was sie wollten. Würde es ihrem Planeten katastrophal schlechter gehen,… dann würden sie schon. Aber das tat es aktuell nicht, und nun standen andere Dinge an, weitreichendere Entscheidungen. Sie hatten die Kräfte der Ritter gesehen. Auch wenn sie sich selber für die beste Kriegerrasse hielten, so mussten sie sich schon eingestehen, dass sie vielleicht gegen den ein oder anderen Ritter... sagen wir, ein Unentschieden rausholen würden. Wenn es nun aber eine Waffe gab, die diese Kampfmaschinen durch Tausende Jahre Erfahrung im Kampf gegen das Böse geschult hatte, die die Ritter töten konnte... dann war frisches Wasser nur eine kurze Rettung. Dann könnte es in absehbarer Zukunft auch zu ihnen kommen... und... sie trauten sich dies kaum zu denken... dann könnten die Lan-Dan besiegt werden. FeeFee blickte ihren Bruder Re an. Er nickte und sie sprangen von ihren Sitzen auf und rannten heraus. Mit den davon eilenden Panthern erwachten auch die Mitglieder des Erdenrates wieder aus ihren Gedanken. Sarah und Jack wussten nicht, was nun passieren würde. Wollten sie die Kampfkraft nur zur Verteidigung der Erde einsetzen... oder würden sie sich ihrer Sache anschließen?
»Wer würde denn die Führung über solch eine Armee übernehmen?«, riss eine junge Chinesin alle aus ihrer Starre. Ja, das hatte noch niemand gefragt. Beziehungsweise... sich nicht getraut. »Oberster Anführer würde Schmoon Lawa selber sein, mit einer Mischung aus diversen anderen Generälen.«
»Welchen anderen Generälen?«, traute sich nun auch eine junge Französin, ihre Stimme zu erheben.
General-Ritterin Sarah schaute Jack an, dann richtete sie sich wieder nach vorne. »Wenn…wenn wir hinaus fliegen, dann schätze ich, dass wir dazu zählen werden.«
Die Chinesin war aber noch nicht beruhigt. Auch andere Politiker rochen jetzt Lunte. Derlei Wortwahl war ihr Metier. Sie wussten, wie man Sachen verkaufte und wie man Stellen in Sätzen ausließ, die den unangenehmeren Teil darstellten. An der Sache war was faul…da erhob sich ein Vietnamese.
»Und wer wird noch dazu gehören? Zu den Generälen?«
Nervös griff
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