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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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beendete sie unter Einsatz massivster Selbstdisziplin, der Rauch schien ihr aus den Ohren zu kommen, ihren Satz mit »…kann mich nicht mehr daran erinnern, was letztens passiert ist!«
     Dann schaute sie grimmig Nadel und Kuhte an. Sekunden der Stille.  Ein wenig hektisch wechselten die beiden Blicke. Dann kehrte die Vernunft zu allen zurück.
     »Nun aber dalli dalli«, winkte Nadel Johnny davon. Der schaute Sonja noch einmal fies an und machte sich dann auf den Weg. Sonja bretterte sofort zu Sarah, die sich mit dem Universal-General und Jack unterhielt.
     »Gib ihnen noch drei Minuten und führ dann die Abstimmung herbei«, sagte Sonja ihrer Ritterin leise.
    Sarah nickte und warf schnell einen Blick zu Nadel und Kuhte, die immer noch mit den Schultern eng aneinander steckten und sich etwas zuflüsterten.
     »Hast du das gemerkt?«
    »Hab ich, hab ich.«
     »Dann sollten wir…«
    »…der Sache nachgehen.«
     Dann war die Zeit vorüber. Johnny hockte sich – schön weit weg von Sonja – demonstrativ neben Martha, die nervös Zuckerwatte futterte…und immer wieder auf den leeren Platz von FeeFee und dann zur Türe, durch die sie verschwunden waren, schaute. Hach, herrjemine, ihr Fell war weg! »KnirschKnirschKnirsch.«
     Sarah ging wieder ans Pult und klopfte auf das Holz.
     »Meine Damen und Herren!«
     Anfangs schienen die Menschen sie noch zu ignorieren, aber als sie ihren Satz wiederholte, kehrte langsam, aber sicher wieder etwas Ruhe ein. In den Blicken der Politiker konnte sie allerdings etwas sehen, das sie nicht mochte: Unbehagen. Deutlich war es jedem Augenpaar abzulesen.
     »Meine Damen und Herren«, sagte sie ein weiteres Mal, als ein zischendes Murren unter den Abgeordneten aufkam, das bei einem Kanadier zu landen schien. Anscheinend hatten sie ausgemacht, dass er für sie sprechen sollte. Ein wenig unangenehm war es ihm wohl schon. Seine Körpersprache drückte das mehr als deutlich aus. Aber er erhob sich und Sarah, Jack und alle anderen schauten ihn fragend an. Dann rückte er sich seine Krawatte zurecht und begann zu sprechen.
     »Bitte, bitte, bitte, betrachtet dies nicht als mangelnden Respekt euch gegenüber und den Rittern der Blauen Rose…aber wir…wir…wir wollen noch etwas mehr Zeit. Wir können jetzt noch keine Entscheidung fällen.«
     Sarah beherrschte sich, riss sich zusammen und antwortete.
     »Die Zeit ist es allerdings, die im Mittelpunkt steht – denn sie drängt!«
     Nervös drehte sich der Kanadier um. Doch die Augen der anderen Politiker und vor allem eines deutschen Abgesandten, Ben Berliner, sagten ihm, er solle weitermachen. Kein Zurück! Schnell zog der Kanadier ein Taschentuch aus seiner Brusttasche und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Fett war er, unsportlich, anscheinend schon Politiker noch vor dem Überfall gewesen. Dann raffte er wieder all seinen Mut zusammen und fuhr fort.
     »Es wird hier und jetzt keine Entscheidung geben. Wir sind nicht gewillt, durch eine übereilte Entscheidung das Leben unserer Freunde, Bekannten, Nachbarn und allen anderen Menschen, für die wir heute hier stehen, und für die wir sprechen, aufs Spiel zu setzen…«, sagte er und Sarah schoss sofort ein Gedanke durch den Kopf – scheinheiliger Sack.
     Dich interessiert niemals so sehr, wie du vorgibst, das Leben der Menschen.
     Dich interessieren deine Macht und die Gelder, die du damit erlangst.  Und das ist in Gefahr. Der Kontrollverlust, das ist das, was du fürchtest.
     Dann machte er weiter. »…aufs Spiel zu setzen... « und ließ die Katze aus dem Sack.
     »….wenn wir nicht wissen, was wir dafür bekommen!«
     Puuuh, jetzt war es raus. Sofort setzte er sich wieder, damit er unter seinesgleichen abtauchen konnte. Er war schließlich nur die Stimme gewesen. Ben Berliner schaute derweilen amüsiert nach vorne. Es würde sie ins Schwitzen bringen. Denn dann passierte etwas, das selbst Kuhte und Nadel nicht für möglich gehalten hätten. Die Erdenpolitiker fingen an, auf den Tischen zu klopfen, dem Kanadier damit ihre Zustimmung zu signalisieren. Jack Johnson und Sarah O’Boile wussten nicht, wie ihnen geschah. Waren die denn bescheuert? Sprachlos, sie waren einfach sprachlos. Kuhte und Nadel waren ebenfalls entsetzt, fingen sich aber als erste. Da flutsche es Sarah allerdings schon unkontrolliert aus dem Mund.
     »Das ist doch kein Kuhhandel hier!«
     Und das saß. Es hatte den Anschein, dass jeder anwesende Menschenabgeordnete einmal schlucken

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