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Schmidts Bewährung

Schmidts Bewährung

Titel: Schmidts Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louis Begley
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Richter beeindruckt haben.
    Und, sollten diese Männer ihn nicht zurückholen? Wiedergutmachen, was sie getan haben?
    Du meinst, ihn wieder in die Sozietät aufnehmen? Zurück zu Wood & King? Das ist absurd. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er das wünschte.
    Warum? Er hat sich das Recht erkämpft, dort zu sein.
    Und es dann verloren. Es ist eine Sozietät, Renata. Wie gesagt, die Sozii haben gegen ihn gestimmt, weil er ihrem Urteil nach ausgeschlossen werden mußte. Das ist eine Tatsache, an der nichts zu ändern ist. Im übrigen sind nicht alle Teilhaber Männer. Wir haben jetzt viele Frauen in der Kanzlei.
    Daß er sich hatte zwingen lassen zu reden, als gehöre er noch immer zu Wood & King, ärgerte ihn. Er räusperte sich und fuhr fort: Das läßt sich nicht rückgängig machen. Wie könnte es wieder eine Zusammenarbeit zwischen ihm und den anderen Teilhabern geben? Wenn ich gewußt hätte, daß du über dieses Thema sprechen wolltest, hätte ich mich geweigert, dich zu sehen.
    Deine Sozii bei Wood & King haben die Ehe unserer Kinder ruiniert. Interessiert dich das nicht? Müssen wirnicht auch darüber reden, wenn wir über die Kinder reden sollen?
    Nach meinem Wissen waren Jons Liebeleien und Indiskretionen das Problem in der Ehe. Daher kommt alles Unglück, nicht von Wood & King. Oh, das soll nicht heißen, daß Charlotte ohne Fehler wäre.
    Mehr sagte er nicht, weil er den Eindruck hatte, wenn er weiterredete, würde er erklären müssen, daß die Ehe ebenso irreparabel sei wie Jon Rikers zerbrochene Karriere in der Kanzlei. Aber wer war er denn, sich so etwas anzumaßen? Zum Teufel mit der Nüchternheit. Er trank sein Weinglas leer, bestellte sich noch eines und wendete sich wieder seinem Essen zu. Ihm war danach, schnell aufzuessen und dann wegzulaufen.
    Auch sie wollte noch ein Glas Wein trinken. Sie sah ihn fest an und sagte: Also gut, bleiben wir bei den Kindern. Du hast Charlotte einen grausamen Brief geschrieben. Sie hat ihn mir natürlich gezeigt.
    Natürlich. Nimmt sie denn immer noch meine wenigen Unterhaltungen mit ihr auf Band auf, damit du sie dir zu Gemüte führen kannst?
    Schmidtie, du verzeihst ihr wohl nie etwas? Verzeihst du je irgendwem? Wie viele Jahre ist es her, seit sie die Bandaufnahme machte?
    Noch lange nicht so viele, daß ich das vergessen könnte.
    Aber ich habe dir doch erklärt, daß sie damals das Band nur aufgenommen hat, um sicherzugehen, daß sie all deine Ausführungen zur Geldfrage richtig verstanden hat. Diesmal hast du ihr’s schriftlich gegeben: Sie hat die Wahl zwischen deinem Geld und Jon.
    Ganz und gar nicht. Sie hat die Wahl, entweder sicherzustellen, daß ihre finanziellen Abmachungen mit Jon oder einem anderen Mann fair und ehrlich sind, oder einen Treuhänder zu bekommen, der nach meinem Toddafür sorgt, daß sie nicht beraubt wird. Das, glaube ich, könnt ihr alle drei, nein, Entschuldigung, ich habe deinen Mann vergessen, also alle vier mühelos verstehen. Ihr habt ja einen so geschliffenen Verstand.
    Das hattest du doch gar nicht im Sinn. Du hast auf Jon gezielt, und du wolltest verhindern, daß die beiden wieder zusammenfinden. Das hat sogar Myron gemerkt.
    Sie fuhr sich wieder durchs Haar. Natürlich, es ist ein schlauer Brief.
    Eines verstehe ich nicht. Die Farm, oder was immer es ist: Ich meine das Haus in eurer Nachbarschaft in Claverack, wurde mit Charlottes Geld gekauft. Das Apartment in der Stadt, das du bezahlen wolltest – so hast du wenigstens gesagt –, wurde am Ende ebenfalls mit Charlottes Geld gekauft. Weil Charlotte eine Romantikerin ist, stehen Charlotte und Jon als gemeinsame Eigentümer beider Erwerbungen im Grundbuch. Jetzt beschließen sie, sich zu trennen, warum auch immer. Wie ist zu rechtfertigen, daß Jon sich weigert, Charlotte zurückzugeben, was eindeutig ihr gehört?
    Da ist das Darlehen, murmelte sie.
    Richtig, das wird sie übernehmen – und Jon aus jeder Verpflichtung entlassen. Ich glaube nicht, daß für sie irgend etwas daran fraglich ist, aber falls doch, werde ich das Darlehen selbst übernehmen.
    Schmidtie, du verstehst wirklich nichts. Jon kann ihr das Eigentum nicht überschreiben. Nicht jetzt. Er kann es nicht. Es würde bedeuten, daß er Charlotte aufgäbe – endgültig. Außerdem ist es das einzige Eigentum, das er besitzt. Zu besitzen glaubt.
    Das Eigentum eines anderen Menschen!
    Das ist unwichtig. Es ist alles, was er hat. Das Wasser steht ihm bis zum Hals, Schmidtie. Deine Sozii, deine entsetzlichen,

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