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Schmiede Gottes

Schmiede Gottes

Titel: Schmiede Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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aber Arthur warnte ihn, daß seine Mutter es übel vermerken würde, wenn er allzu penibel wäre.
    »Du hast mich veranlaßt, es zu kochen«, sagte Francine.
    »Ist da irgend etwas Interessantes?« fragte Arthur seinen Sohn und zeigte zum Himmel empor.
    »Alles funkelt draußen«, sagte Marty.
    »Ist es heute nacht klar?« fragte Arthur.
    »Es liegt Schneematsch, und es ist kalt«, sagte Francine.
    »Ich meine, da sind eine Menge Sterne, aber ich meine – du weißt schon. Flimmern wie weit entfernte Feuerwerkskörper.«
    Arthur hörte auf zu kauen. »Sterne?«
    »Du hast mir gesagt, daß Supernovae hell aufleuchten und dann ausgehen«, sagte Marty ernsthaft. »Kann es das sein?«
    »Ich glaube, kaum. Laß uns hinausgehen und schauen!«
    Francine ließ ärgerlich ihren Flügel fallen. »Macht nur zu, laßt das Essen stehen! Arthur…«
    »Nur eine Minute«, sagte er. Marty ging hinterher. Nachdem sie ärgerlich eine Minute lang in der Verandatür verweilt hatte, folgte Francine ihnen in den Hof.
    »Da oben«, sagte Marty und zeigte hinauf. »Jetzt macht es gar nichts«, protestierte er.
    »Hier draußen ist es schrecklich kalt.« Francine sah Arthur mit einer unausgesprochenen Frage in ihrer Miene an. Der betrachtete mit angespanntem Interesse den Himmel.
    »Da ist es«, sagte Marty.
    Für einen ganz kurzen Moment gesellte sich ein neuer Stern zu der himmlischen Kulisse. Arthur entdeckte noch einen, viel heller und einige Grade entfernt. Die Funken traten alle innerhalb weniger Grade von der Ebene der Ekliptik entfernt auf. »Oh, Christus!« murmelte er. »Was jetzt?«
    »Ist es etwas Wichtiges?« fragte Francine.
    »Papa!« sagte Marty nervös und sah seine Eltern an, alarmiert durch den Ton ihrer Stimmen.
    »Ich weiß nicht. Ich glaube, nicht. Vielleicht ist es ein Meteorschauer.« Aber die Funken waren keine Meteore. Es gab einen Menschen, der Bescheid wissen könnte – Chris Riley. Immer wieder Riley, ein Ruhepunkt in der sich bewegenden Welt.
    In der dunklen Diele rief er bei Riley zu Hause an. Beim ersten Mal war es besetzt. Etwas später meldete sich Riley. Er war außer Atem.
    »Chris, hallo! Hier ist Gordon, Arthur Gordon.«
    »Mein Mann. Genau der richtige!« Riley machte eine Pause, um Luft zu holen. »Ich höre, du hast ein Treffen mit Kemp und Samshow verabredet. Ich wäre gern dabei, aber es wird hier jetzt wirklich hektisch. Ich bin dauernd zum Teleskop hinausgelaufen und wieder herein. Ich sollte draußen ein Telephon haben.«
    »Was geht vor?«
    »Hast du das gesehen? In der ganzen Ebene der Ekliptik – Asteroiden. Sie explodieren wie Knallfrösche. Seit Eintritt der Dämmerung etwa habe ich Bestätigung von Mount Laguna bekommen, und vor ein paar Minuten hat jemand eine Nachricht vom Pic du Midi in Frankreich hinterlassen. Der Asteroidengürtel sieht aus wie ein Schlachtfeld.«
    »Verdammt!« sagte Arthur. Er blickte über die Schulter und sah Marty und Francine in der Tür stehen. Marty hatte die Arme fest um die Taille seiner Mutter geschlungen.
    »Wann wird diese Einsatzgruppe klarkommen?« fragte Riley. »Manche Leute sind wirklich wütend, Arthur. Der Präsident redet ungewaschenes Zeug, und sonst spricht niemand.«
    »Wir können nicht sicher sein, daß es die Zusammenhänge gibt.«
    »Arthur, um Himmels willen! Asteroiden explodieren! Wie, zum Teufel, könnte das nicht damit zu tun haben?«
    »Du hast recht«, sagte Arthur. »Ich fliege morgen nach San Francisco. Wieviele Lichtblitze bis jetzt?«
    »Seit ich beobachte, mindestens hundert. Muß jetzt wieder rennen.«
    Arthur verabschiedete sich und legte auf. Marty hatte Augen wie eine Eule. Francine hielt sich etwas mehr zurück. »Es ist alles in Ordnung«, sagte er.
    »Geht es los?« fragte sie. Marty begann zu wimmern. Arthur hatte seinen Sohn schon lange nicht mehr wimmern gehört – seit mindestens einem Jahr.
    »Nein. Ich glaube, nicht. Das ist weit weg, bei den Asteroiden.«
    »Sind sie sicher, daß es nicht Sternschnuppen sind?« fragte Marty. Eine sehr erwachsene Überlegung.
    »Nein. Asteroiden. Die befinden sich jenseits des Mars, die meisten von ihnen zwischen Mars und Jupiter.«
    »Warum so weit draußen?« fragte Francine.
    Arthur konnte bloß den Kopf schütteln.

 
33
     
23. November
     
    Minelli hatte die Nacht auf einer bequemen Liege vor den breiten Aussichtsfenstern verbracht. Sein Kopf war zur Seite gerutscht, und er schnarchte leise. Edward band sich den Gürtel des Bademantels fest, den er von Stella geborgt hatte,

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