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Schmiede Gottes

Schmiede Gottes

Titel: Schmiede Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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ich…«
    »Chris, ich möchte incommunicado – unerreichbar – sein, wenigstens ein paar Tage lang.«
    »Ich glaube, daß dies sehr wichtig sein dürfte, Arthur.«
    »Na schön, um was geht es denn?«
    »Nach dem wenigen, das sie mir erzählt haben, haben sie vielleicht gefunden – du weißt, worüber die Presse redet – die Waffe, die die Aliens gegen uns anwenden könnten.«
    »Wer sind sie?«
    »Der eine ist Jeremy Kemp. Er ist ein eingebildetes Mistvieh, mit dem man ungern zu tun hat; aber er ist ein ausgezeichneter Geologe. Die beiden andern sind Ozeanographen. Hast du schon einmal von Walt Samshow gehört?«
    »Ich denke, schon. Hat ein Lehrbuch geschrieben, das ich im College gelesen habe. Der muß doch schon ziemlich alt sein, nicht wahr?«
    »Er und noch ein anderer Bursche namens Sand befinden sich mit Kemp auf Hawaii. Sie sagen, sie hätten etwas recht Ungewöhnliches gesehen.«
    »Na gut! Gib mir die Telephonnummer!« Er schaltete das Licht über dem Nachttisch an.
    »Samshow und Sand befinden sich an Bord eines Schiffs in Pearl Harbor.« Riley gab ihm Nummer und Name des Schiffs an. »Frag einfach nach Walt oder David!«
    »Danke, Chris«, sagte Arthur und legte auf.
    »Keine Ruhepause?« fragte Francine.
    »Ein paar Leute glauben, sie hätten die rauchende Kanone gefunden.«
    »Jesus!« sagte Francine leise.
    »Ich rufe sie besser gleich an.« Er stieg aus dem Bett und ging in die Diele, um den anderen Apparat dort zu benutzen. Francine kam ein paar Minuten später im Bademantel nach.
    Als er telephoniert hatte, drehte er sich um und sah Marty neben ihr stehen, der sich die Augen rieb.
    »Ich gehe dieses Wochenende nach San Francisco«, sagte er. »Aber mir bleiben immer noch ein paar Tage mit euch hier.«
    »Zeigst du mir, wie das Teleskop benutzt wird, Papa?« fragte Marty verschlafen. »Ich will sehen, was passiert.«
    Arthur nahm den Jungen hoch und brachte ihn zurück in sein Zimmer.
    »Hast du mit Mutti Liebe gemacht?« fragte Marty, als Arthur ihn ins Bett legte und die Decke über ihm hochzog.
    »Du hast es erfaßt – mit deinen langen Ohren«, sagte Arthur.
    »Das bedeutet, daß du Mutti liebst. Und sie liebt dich.«
    »Mm-hm.«
    »Und du wirst fortgehen, aber bald wiederkommen?«
    »Sobald ich kann.«
    »Wenn wir alle sterben müssen, möchte ich, daß ihr beide hier seid, mit mir, alle zusammen«, sagte Marty.
    Arthur hielt einen langen Moment die Hand seines Sohnes fest, die Augen feucht und die Kehle rauh vor Liebe und einer tiefen, unaussprechlichen Angst. »Wir fangen morgen mit dem Teleskop an; und du kannst dann morgen abend schauen«, sagte er schließlich mit heiserem Flüstern.
    »Dann kann ich es also kommen sehen«, sagte Marty.
    Arthur konnte nicht lügen. Er drückte seinen Sohn fest an sich und blieb beim Bett stehen, bis Martys Augen geschlossen waren und er ruhig atmete.
    »Es ist ein Uhr«, sagte Francine, als er zu ihr unter die Bettdecke schlüpfte.
    Sie liebten sich noch einmal, und das war diesmal sogar noch besser.

 
22. November
     
    »Gauge! Böser Hund! Verdammt, Gauge, das ist ein gefrorenes Hähnchen. Das kannst du nicht fressen. Du kannst es nur ruinieren.« Francine stampfte wütend mit dem Fuß, und Gauge schlich sich aus der Küche. Die beerenfarbene Zunge hing heraus; er schämte sich, war aber doch mit sich zufrieden.
    »Spül es ab!« schlug Arthur vor. Er hatte sich neben Gauge in die Küchentür gedrängt und grinste.
    Francine hielt den überall angeknabberten, aber sonst heilen Vogel in beiden Händen und schüttelte den Kopf. »Er hat daran gekaut. Bei jedem Bissen würden sich Spuren finden.«
    »Bißmarken an den Bissen«, sagte Arthur. »Da kommt dann eines zum andern.«
    »Ach, halt den Mund! Zwei Tage zu Hause – und dann dies.«
    »Cib mir nur die Schuld, mach schon!« sagte Arthur. »Ich muß zu Hause etwas ausfressen.«
    Francine legte den Vogel wieder auf die Anrichte und öffnete die gläserne Schiebetür. »Martin! Wo bist du? Komm und bestrafe deinen Hund für mich!«
    »Er ist draußen mit dem Teleskop.« Arthur untersuchte betrübt das Hähnchen. Er sagte: »Wenn wir es nicht essen, ist das Leben eines Vogels verschwendet.«
    »Hunde können ansteckend sein«, wandte Francine ein.
    »Ach, zum Teufel, Gauge beleckt uns dauernd. Er ist nur ein Welpe und auch noch jungfräulich.«
    Um sieben zum Abendessen wurde dieser selbe Vogel, abgehäutet und sauber zurechtgemacht serviert. Marty schien seiner Portion von der Keule zu mißtrauen,

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