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Schmiede Gottes

Schmiede Gottes

Titel: Schmiede Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Rotterjack rieb sich das Kinn.
    Schwartz sagte: »Minister Lehrman und Mr. McClennan sind jetzt beim Präsidenten. Mehr kann ich nicht sagen. Ich glaube nicht, daß ich sein Vertrauen genieße.«
    »Ich auch nicht«, sagte Rotterjack.
    »Was ist mit Hicks?« fragte Arthur.
    Schwartz zuckte die Achseln. »Der Präsident hat ihn vor einer Woche in ein Hotel einquartiert und will ihn nicht empfangen. Vor ein paar Minuten hat Sarah angerufen. Sie hat heute morgen mit Hicks gesprochen und bemüht sich um einen Termin für ihn. Alles ist jetzt dicht. Kermit und ich, wir haben das mehrfach dargelegt.« Kermit Ferman war der für die Termine des Präsidenten zuständige Sekretär.
    »Und Ormandy?«
    »Trifft den Präsidenten jeden Tag mindestens eine Stunde lang. Außer Termin.«
    Arthur konnte Marty nicht aus seinen umherschweifenden Gedanken verbannen. Das grinsende Gesicht des Jungen war in seiner Erinnerung detailliert und scharf, wenn auch statisch. Offenkundiger Erbe. Er konnte kein umfassendes Bild von Martys Gesicht heraufbeschwören, sondern nur einzelne Züge, und das machte ihm Sorgen.
    »Carl hat eine letzte Chance bekommen«, sagte Rotterjack.
    »Meinst du, daß er ihm die gute alte ›Präsidentenrede‹ liefern wird?« fragte Schwartz.
    Rotterjack nickte.
    Arthur schaute verwirrt die beiden an.
    »Er wird mit dem Präsidenten über das sprechen, was es bedeutet, seines Amtes zu sein«, erklärte Schwartz. »Eulen nach Athen tragen, wenn ihr mich fragt. Der Mann weiß doch alles, was man darüber wissen muß.«
    Rotterjack fragte: »Übermorgen ist Wahltag. Zeit, ihn daran zu erinnern.«
    »Wir wissen beide, daß ihm diese Wahl sicher ist, soweit eine Wahl das nur sein kann. Ihr versteht nicht, was in seinem Kopf vor sich geht«, sagte Schwartz.
    »Du bist doch dazu da, als sein Kissen, sein Puffer zu diesen – verdammt!« brüllte Rotterjack und stieß mit einem Arm so zu, daß er beinahe Arthur getroffen hätte. Arthur wich ein paar Zentimeter zurück, reagierte aber sonst nicht. »Von dir erwartet man, daß du diese verrückten Idioten von ihm fernhältst.«
    Schwartz sagte: »Wir haben alles getan, was wir können, um ihn vor sich selbst zu schützen. McClennan hat das versucht ohne Rücksicht auf seine Vorschläge hinsichtlich nationaler Vorbereitung. Ich habe das Treffen mit den Gouverneuren wieder in den Terminplan hineingeschoben, den vom Präsidenten entworfenen Terminplan verloren und bei Kabinettssitzungen das Thema abgeändert. Der Präsident hat uns bloß nachsichtig angelächelt und auf seinem Thema eisern beharrt. Zumindest haben alle zugestimmt, bis nach der Wahl und Amtseinführung zu warten. Aber zwischen jetzt und irgendwann müssen wir mit Ormandy reinen Tisch machen.«
    »Ich möchte mich gern mit ihm unterhalten«, sagte Arthur.
    »Das möchten wir alle. Crockerman verbietet das nicht ausdrücklich… aber Ormandy hält sich nie lange genug auf, daß einer von uns ihn stellen könnte. Der Mann ist im Weißen Haus wie ein verdammter Schatten.«
    Rotterjack schüttelte den Kopf und grinste. »Glaubst du, das Ormandy einer von denen gewesen ist?«
    »Von wem?« fragte Schwartz.
    »Von den Invasoren.«
    Schwartz runzelte die Stirn. »Bedenke doch, was passieren wird, wenn der Präsident an die Öffentlichkeit geht. Selbst wir beginnen schon, wie leicht zu übertölpelnde Idioten zu denken.«
    »Hast du bedacht, was passieren könnte?« fragte Rotterjack hartnäckig. »Wenn sie den Gast ›angefertigt‹ haben, könnten sie dann nicht auch Roboter herstellen, die wie Menschen aussehen, jedenfalls menschlich genug, um als solche durchzugehen?«
    Arthur sagte: »Ich habe mehr Angst vor dem, was diese Idee uns antun kann, als ich dazu neige, sie für wahr zu halten.«
    »Nun ja, so steht es«, sagte Rotterjack. »Nehmt sie für das, was sie wert ist. Irgend jemand wird da draußen darüber nachdenken.«
    »Es wird uns in Stücke reißen«, sagte Schwartz. »Nur, was sie verlangen könnten… Mein Gott, jetzt rede ich auch schon so.«
    »Vielleicht könnten wir es ebenso gut in die Öffentlichkeit bringen«, sagte Arthur. »Mit der Genehmigung haben wir nichts erreicht.«
    »Aber nicht so, wie er es herausbringen würde«, sagte Rotterjack. »Was willst du tun, wenn es McClennan wieder nicht gelingt, sich durchzusetzen?« fragte er Schwartz.
    »Nach der Wahl könnte ich schließlich zurücktreten«, sagte Schwartz mit matter, neutraler Stimme. »Vielleicht würde er auf jeden Fall ein

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