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Schmiede Gottes

Schmiede Gottes

Titel: Schmiede Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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nimmt es in einer Weise auf, die noch über Würde hinausgeht – mit Selbstsicherheit.
    Die Sekretärin öffnete die Türen und bat sie hinein.
    Mrs. Hampton hatte das Büro des Präsidenten neu dekoriert, indem sie die drei Fenster hinter dem breiten, üppig verzierten Schreibtisch des Präsidenten mit Vorhängen versehen und einen neuen grünen Teppich mit dem Siegel des Präsidenten angeschafft hatte. Der Raum erschien von Licht erfüllt, grün und frühlingshaft trotz des grauen Winterhimmels draußen. Durch die Fenster erhaschte Arthur einen Schimmer von dem teilweise mit Schnee bedeckten Rosengarten. Er war vor anderthalb Jahren zum letzten Mal im Oval Office gewesen.
    Crockerman saß hinter dem victorianischen Schreibtisch und schaute über einen Stapel von Mitteilungen, die in braune Aktendeckel gestopft waren. Arthur stellte fest, daß sie mit DIRNSA – Director, National Security Agency – bezeichnet waren. Andere kamen aus den Büros des Finanzministers und der Kommission für Wertpapiere und Wechsel. Er handelt keineswegs überstürzt. Er trifft seine Vorbereitungen, und er glaubt fest an das, was er tut. Er handelt immer noch wie ein Präsident.
    »Hallo, Irwin, Arthur…« Crockerman stand auf und reichte ihnen über den Tisch hinweg die Hand. »Trevor, Harry.« Er deutete auf die vier Sessel mit Ledersitzen und geflochtenen Lehnen, die vor dem Tisch standen. Besonders an Hicks gewandt, sagte er: »Sarah hat davon gesprochen, daß ich Sie sehen würde.«
    »Ich denke, wir haben alle Kräfte zusammengefaßt, Mr. President«, sagte Schwartz.
    »Fühlen Sie sich der Sache gewachsen, Harry?« fragte Crockerman mit höflichem Interesse.
    »Ja, Mr. President«, antwortete Harry ganz ruhig. »Ich werde erst übermorgen wieder bei den Mäusen und Affen gebraucht.«
    »Wir brauchen Sie hier, Harry«, sagte der Präsident ernst. »Wir können es uns nicht leisten, Sie jetzt zu verlieren.«
    »Das ist nicht das, was ich gehört habe, Mr. President«, sagte Harry. Crockerman zeigte sich etwas verwirrt. »Sie haben auf niemanden gehört, den ich hier sehe, und erst recht nicht auf mich.«
    »Meine Herren«, sagte Crockerman und zog die Augenbrauen hoch. »Es ist Zeit, offen zu sprechen. Und ich entschuldige mich dafür, daß ich in der letzten Zeit nicht zu erreichen war. Die Zeit ist einfach zu kostbar gewesen.«
    Schwartz beugte sich auf seinem Sessel vor und faltete die Hände. Als er sprach, hob er die Augen langsam von seinen Füßen zu Crockermans Gesicht. »Mr. President, wir sind hier nicht, um ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Ich habe Harry und Trevor und Arthur gesagt, daß es erheblicher Überzeugungskraft bedürfen wird, Sie wieder auf einen rationalen Kurs zu bringen. Sie sind mit einem festen Entschluß hergekommen.«
    Crockerman nickte und legte seine Hände leicht auf die Tischkante, als ob er ihn gleich wegstoßen wollte. Seine Miene blieb freundlich und wachsam.
    »Mr. President, die First Lady hat wirklich mit mir gesprochen«, sagte Hicks.
    »Mit mir spricht sie nicht, müssen Sie wissen«, sagte Crockerman leichthin. »Oder jedenfalls nicht oft. Sie teilt unsere Überzeugungen nicht.«
    »Jawohl«, sagte Hicks. »Oder vielmehr, nein… Mr. President, meine Kollegen…« Er warf Arthur einen bittenden Blick zu.
    Crockerman sagte: »Die Geschichte wird so oder so bald bekannt werden. Sie muß geheim gehalten werden, bis die Wahl und die Amtseinführung vorbei sind; aber danach…« Er hob drei Finger von der umklammerten Tischkante und zuckte leicht die Achseln.
    »Wir teilen Ihre nachdrückliche Betonung nicht so sicher, Sir…« Arthur machte eine Pause. »Kapitulation wird dem Lande schlecht anstehen.«
    Crockerman zuckte kaum mit der Wimper. »Kapitulation. Anpassung. Das sind so häßliche Worte. Aber welche Wahl haben wir gegen übermenschliche Mächte?«
    »Wir wissen nicht, ob sie übermenschlich sind, Sir«, sagte Harry.
    »Es würde uns Tausende, vielleicht Millionen Jahre kosten, mit ihrer Technologie gleichzuziehen – falls wir es überhaupt Technologie nennen können. Denken Sie an die Macht, einen ganzen Mond zu zerstören und seine Fragmente mit anderen Welten zusammenprallen zu lassen…«
    »Wir wissen nicht, ob diese Ereignisse zusammenhängen«, sagte Arthur. »Aber ich denke, daß wir sie in einigen hundert Jahren des Fortschritts einholen könnten.«
    »Was bedeuten da zwei Jahrhunderte oder zwei Jahrtausende? Sie können immer noch unsere Welt vernichten.«
    »Das wissen

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