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Schmiede Gottes

Schmiede Gottes

Titel: Schmiede Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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wir nicht«, sagte Schwartz.
    »Wir wissen nicht einmal, wovon wir sprechen, wenn wir ›sie‹ sagen«, erklärte Hicks.
    »Engel, Mächte, Aliens. Was immer sie auch sein mögen.«
    »Mr. President«, sagte Hicks, »wir stehen nicht dem Haß Gottes gegenüber.«
    »Mir scheint, daß wir mit etwas ebenso Mächtigem konfrontiert sind, was immer die letzte Quelle sein mag«, sagte Crockerman. »Kann mit der Erde etwas so Katastrophales geschehen ohne die Billigung Gottes? Wir sind Seine Kinder. Seine Strafen können nicht willkürlich sein – nicht wenn sie in einem so ungeheuren Maßstab erfolgen.«
    Hicks stellte fest, daß der Präsident für Gott jetzt die traditionelle Formulierung benutzte. War das Ormandys Werk?
    »Wir haben keinen Beweis dafür, daß die Erde vernichtet werden kann«, sagte Harry. »Was wir brauchen… ist eine rauchende Kanone – etwas, das beweist, daß sie die Macht, die sie beanspruchen, wirklich besitzen. Wir haben so etwas nicht.«
    Crockerman sagte: »Sie lassen ihre Absichten deutlich genug erkennen. Die Selbstvernichtung der australischen Roboter zeigt, daß sie falsches Zeugnis bringen. Wenn ihre Lügen entlarvt und ihnen vorgehalten werden, verschwinden sie. Ihre Botschaft der Hoffnung ist eine Täuschung. Ich glaube, ich habe das gewußt oder gespürt, ehe die Nachricht von Australien eintraf. Bei Ormandy war das bestimmt der Fall.«
    »Niemand von uns setzt irgendein Vertrauen in Ormandy«, sagte Schwartz.
    Crockerman war dadurch sichtlich irritiert, behielt aber die Ruhe. »Ormandy erwartet nicht, daß ihm Wissenschaftler um den Hals fallen. Er – und ich – wir glauben, daß die Dinge zu weit außer Kontrolle geraten sind, als daß Gelehrte da etwas ausrichten könnten. Ich will Ihre harte Arbeit und Sachkenntnis nicht gering schätzen. Aber er und ich haben erkannt, daß hier etwas geschehen muß, und daß wir die einzigen sind, die dazu fähig sind, das zu vollbringen.«
    »Was genau wird Ihre Funktion dabei sein, Mr. President?« fragte Arthur.
    »Sie wird nicht leicht sein, das versichere ich Ihnen. Unser Land will nicht kampflos aufgeben. Das schätze ich hoch ein. Aber wir können den Kampf damit nicht aufnehmen. Aber wir können auch nicht unserem Schicksal entgegensehen, ohne zu wissen, was geschieht. Wir müssen uns dem Krach mutig stellen.«
    Crockermans Gesicht war blaß; und seine Hände, die immer noch gegen die Tischkante drückten, zitterten etwas. Vielleicht war er den Tränen nahe.
    Mehrere lange Sekunden fiel kein Wort. Arthur fühlte, wie sich eine Hülle der Erschütterung um ihn schloß. Mikrokosmos von dem, was das Land empfinden wird. Die Welt. Keine Botschaft, die wir hören möchten.
    »Es gibt Alternativen, Mr. President. Wir können gegen die Monster etwas unternehmen, sowohl in Australien wie im Death Valley«, sagte Harry.
    »Sie sind isoliert«, sagte Schwartz. »Die politischen Echos… fast nichts. Selbst wenn wir keinen Erfolg haben.«
    »Wir können nicht einfach untätig sein«, sagte Arthur.
    »Wir können bestimmt nichts Wirksames unternehmen«, sagte Crockerman. »Ich meine, es wäre grausam, falsche Hoffnungen zu wecken.«
    »Noch grausamer wäre es, alle Hoffnungen zu vernichten, Mr. President«, sagte Schwartz. »Wollen Sie wirklich die Banken und Börsen schließen?«
    »Das wird ernsthaft in Betracht gezogen.«
    »Warum? Um die Wirtschaft zu retten? Angesichts des Weltuntergangs?«
    »Um Ruhe und Würde zu bewahren. Um das Volk bei seiner Arbeit und in seinen Heimstätten zu halten.«
    Hicks bekam jetzt einen roten Kopf. »Das ist Wahnsinn, Mr. President«, sagte er. »Ich bin kein Bürger der Vereinigten Staaten, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Mann in Ihrem Amt… mit Ihrer Macht und Verantwortung…« Er machte eine hilflose Handbewegung und stand auf. »Ich kann Ihnen versichern, daß die Briten nicht so sanft reagieren werden.«
    Man muß sich gegen ihn zusammenrotten, dachte Arthur.
    Crockerman öffnete die Akte mit der Bezeichnung DIRNSA und holte eine Anzahl Photographien in Mylarhüllen heraus, die er auf dem Tisch ausbreitete. Dazu sagte er: »Ich denke, Sie haben schwerlich schon das Neueste vom Rätselpalast gesehen. Unsere NSA-Leute sind sehr fleißig gewesen. Das National Reconnaissance Office hat Photographien aus Erdsatelliten von den letzten achtzehn Monaten für fast alle Gebiete des Globus verglichen. Ich glaube, Sie haben diese Untersuchung veranlaßt, Arthur.«
    »Ja, Sir.«
    »Sie haben eine

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