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schmieden neue Plaene

schmieden neue Plaene

Titel: schmieden neue Plaene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sieht.“
    „Ich verstehe das nicht“, murmelte die arme Mamsell und starrte gebannt auf den großen Klecks auf Doris’ Pult. „Ich habe vorher noch nie solche Flecke gemacht.“
    Die Klasse begann hemmungslos zu kichern. Mamsell verlor ihre Beherrschung.
    „Ist es etwa lustig, dass ich Kleckse mache?“, schrie sie. „Ruhe! Noch ein Ton und die ganze Klasse bleibt während der großen Pause hier.“
    Diese Drohung brachte die Klasse für kurze Zeit zur Ruhe, obwohl sich ein paar Mädchen Taschentücher vor den Mund halten mussten, um nicht laut zu lachen. Jenny hatte inzwischen einen neuen Streich ausgeheckt.
    „Wisst ihr, was ich vorhabe?“, sagte sie, als sie mit ihren Freundinnen im Gemeinschaftsraum saß und den Erfolg des Tintenkleckses feierte. „Ich werde Mamsell ein paar Käfer ins Brillenetui tun.“
    „Jenny, keine Käfer!“ Lucie war entsetzt.
    „Und außerdem, wie willst du an das Etui herankommen?“, fragte Hanni.
    „Nichts leichter als das“, meinte Jenny. „Mamsell lässt ihr Brillenetui überall herumliegen. Sobald sie es wieder in unserem Klassenzimmer vergisst, nehme ich es weg und stecke die Käfer hinein! Ach, was wird sie quieken, wenn sie ihr Etui aufmacht! Rache ist süß!“
    Am nächsten Tag ließ Mamsell ihr Brillenetui liegen. Jenny zwinkerte den anderen zu. Kaum war Mamsell aus dem Klassenzimmer, als Jenny zum Pult flitzte und das Etui an sich nahm. Sie ließ es in ihre Tasche gleiten und war gerade wieder auf ihrem Platz, als Frau Roberts zum Mathematikunterricht erschien.
    Kurze Zeit später klopfte ein Mädchen aus der dritten Klasse an die Tür und trat ins Zimmer.
    „Mamsell bittet um Entschuldigung, dass sie den Unterricht stören muss“, sagte es, „aber sie möchte gern ihre Brille haben. Sie muss auf dem Pult liegen.“
    Frau Roberts suchte auf dem großen Pult herum und öffnete sogar die Schublade. Aber sie konnte weder eine Brille noch ein Etui finden.
    „Ich kann nichts finden“, sagte Frau Roberts schließlich. „Mamsell hat sie wahrscheinlich in ihrer Manteltasche.“
    Die Klasse kicherte, nur Jenny machte ein ernstes Gesicht. Aber das reizte die anderen noch mehr.
    „Was gibt’s denn zu lachen?“, fragte Frau Roberts ungehalten. „Ist es etwa lustig, wenn Mamsell ihre Brille verliert?“
    Die Klasse beruhigte sich nur mit Mühe.
    „Wir lachen nur, weil Mamsell immer ihre Brille irgendwo liegen lässt“, erklärte Doris.
    „Genau“, sagte Frau Roberts trocken. „Schlagt bitte Seite siebenundvierzig auf. Katrin, wenn du nicht sofort in dein Buch schaust, dann kannst du ein paar Seiten daraus abschreiben. Was ist heute Morgen nur mit euch los?“
    Die Klasse riss sich zusammen. Frau Roberts legte ein solch atemberaubendes Tempo vor, dass die meisten gar nicht mehr an Jennys nächsten Streich denken konnten.
    In der Pause aber scharten sich alle um Jenny, um zu sehen, wie die armen überraschten Käfer in das Brillenetui gesteckt wurden.

Noch ein Schock für Mamsell
     
    „Hoffentlich bekommen die Käfer da drinnen genug Luft.“ Katrin war besorgt. Sie war ein richtiger Tiernarr und ihre Leidenschaft reichte sogar bis zu Spinnen, Käfern und Motten.
    „Keine Bange“, meinte Jenny, „dieses Brillenetui ist für sie wie ein großer Saal!“
    „Was machst du jetzt mit dem Etui?“, fragte Hilda. „Legst du es auf das Pult zurück?“
    „Na klar!“ Jenny lachte. „Wir wollen doch alle unseren Spaß haben, nicht wahr?“
    „Jenny, wird Mamsell nicht furchtbar wütend werden?“ Lucie zog ihre Stirn bedenklich in Falten. „Vielleicht sagt sie es Frau Theobald. Sei lieber vorsichtig, damit du nicht kurz vor den Ferien noch Ärger bekommst.“
    „Das ist mir gleich“, sagte Jenny. „Dieser widerlichen Mamsell möchte ich eins auswischen.“
    Die Käfer krabbelten ängstlich in dem Brillenetui herum. Katrin öffnete es ab und zu, um ihnen etwas frische Luft zukommen zu lassen. Am nächsten Morgen nahm Jenny das Etui mit zum Unterricht und kurz bevor Mamsell ins Zimmer trat, legte sie es auf das Pult.
    Mamsell kam herein. Sie hatte schlecht geschlafen. Um ihre Augen waren große dunkle Ringe.
    „Bonjour!“, sagte sie beim Eintreten. Sie ging zum Pult und legte ihre Bücher ab. Die Mädchen grüßten sie.
    Mamsell ging gleich an die Tafel und schrieb einige Fragen auf, die die Klasse schriftlich beantworten musste.
    Da entdeckte Mamsell plötzlich ihr Etui. „Ah! Da ist ja meine Brille!“, rief sie erfreut. „Aber wie seltsam! Gestern

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