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Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Titel: Schmusekatze, jung, ledig, sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Sander
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halb nackt vor ihm gelegen, und er hat sich nur um diese verdammten Kratzer gekümmert !«
    » Was hast du erwartet? Dass er deine Kratzer Kratzer sein lässt und dich stattdessen befummelt? Sollte er dich anbaggern, anstatt das ganze Blut wegzuwischen? Wäre dir das lieber gewesen?«
    »Na ja …«, begann sie unschlüssig.
    »Erzähl mir nichts«, unterbrach Valerie sie prompt. »Hätte er so was gemacht, wär doch gleich wieder der Spruch gekommen, dass Männer Schweine sind und immer nur an Sex denken. Dass er kein Mitleid mit dir hat und nur seinen Spaß haben will. Und das wäre dir tatsächlich lieber gewesen?«
    »Also ich …«
    » Warum freust du dich nicht, dass er sich so fürsorglich um dich gekümmert hat?«, fragte sie. »Dein körperliches Wohl war ihm wichtiger als alles andere, vor allem wichtiger als sein eigenes Vergnügen.«
    »Okay, aber er hätte ja mal einen Blick wagen können«, beharrte sie. »Ich meine, ich habe ja schließlich wie auf dem Präsentierteller vor ihm gelegen.«
    » Weißt du was? Wenn du dich wieder mit ihm triffst, dann lass dir in einem von diesen T-Shirt-Läden einen Slip bedrucken, und zwar in ganz kleiner Schrift, die ihn rätseln lässt, was da wohl steht. So klein, dass er mit der Nasenspitze fast den Stoff berühren muss, um die Buchstaben entziffern zu können. › Wenn du das lesen kannst, dann bist du hier genau richtig‹ oder irgendwas in dieser Art.«
    »Sehr witzig«, grummelte Chrissy.
    Valerie grinste sie an. »Du hast eine ziemlich kranke Fantasie entwickelt, muss ich sagen. Da kümmert sich ein Mann um deine Gesundheit, und du träumst davon, dass er seine Sorge um dich vergisst und dich zwischendurch mal eben ein bisschen befummelt. Sag mal, denkst du so was etwa auch, wenn du beim Arzt bist?«
    »Ach, Blödsinn«, knurrte Chrissy und löffelte die Sahne von ihrem Kakao. »Aber ich meine, er hätte doch wenigstens mal halbwegs versehentlich hinsehen können. Stattdessen hat er so getan, als hätten nur meine Beine auf dem Sofa gelegen.«
    » Vielleicht hat er sich unglaublich zusammenreißen müssen, um eben nicht hinzusehen. Vielleicht will er ja nicht so sein wie andere Männer, die die wildesten Verrenkungen machen, nur weil sie auf der Rolltreppe der Frau vor ihnen unter den Rock sehen wollen. Du solltest diesem Mann dankbar sein, dass er eben nicht so ist.« Kopfschüttelnd trank sie einen Schluck Kaffee.
    »Er soll ja kein Spanner sein«, verteidigte Chrissy ihre Ansicht. »Aber ich hätte nichts gegen einen bewundernden Blick gehabt. Ist der Kerl schwul oder was? Ich glaube, er hatte nicht mal eine Erektion.«
    »Ach, dann hast du also einen Blick gewagt?«
    »Dafür braucht man keinen Blick zu wagen, das sieht man auch so.«
    » Vielleicht trägt er ja sehr eng anliegende Unterwäsche«, gab Valerie im Spaß zurück.
    »Die ist nicht gesund, Boxershorts sind besser für einen Mann.«
    »Das kannst du ihm ja sagen, sobald du gesehen hast, was er drunter trägt.« Sie beugte sich vor und legte eine Hand auf Chrissys Arm. »Chrissy, Schatz, du musst immer bedenken, dass er in dir die Frau sieht, die seinen Kater hüten soll. Er hat deine Anzeige nicht als Kontaktanzeige wahrgenommen. Er weiß nicht, dass du was von ihm willst. Es wäre vielleicht nicht schlecht gewesen, wenn du ihm frühzeitig die Wahrheit gesagt hättest.«
    »Die Gelegenheit hat sich einfach nicht ergeben !«, beharrte sie.
    »Stimmt, du hattest keine Zeit dafür, weil du ja erst mal eine Katze beschaffen musstest«, gab Valerie ironisch zurück und fügte dann ernst hinzu : »Chrissy, du konntest dir Gedanken darüber machen, zu welcher Rasse deine Katze gehört, wie sie heißt und, und, und. Diese Zeit hättest du auch nutzen können, um auf deine charmante Art das Missverständnis aufzuklären, solange du es noch problemlos aufklären konntest. Ich wette mit dir, ihr beide hättet an dem Sonntag bestimmt zehn Minuten vor Lachen auf dem Boden gelegen, und dabei wäre euch aufgefallen, wie gut ihr euch versteht. Dann hättest du nicht mit einer Lüge anfangen müssen, die immer weitere Kreise zieht. Wenn du jetzt die Wahrheit sagst, dann machst du dich nicht nur lächerlich, sondern dein lieber Robert wird auch so sauer sein, dass er nichts mehr von dir wissen will. Das hättest du dir alles ersparen können.«
    »Moralpredigten, in denen hundertmal das Wort ›hätte‹ vorkommt, helfen mir jetzt auch nicht weiter.«
    » Was heißt, die helfen dir nicht weiter?«, wunderte sich

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