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Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Titel: Schmusekatze, jung, ledig, sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Sander
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rechte Vorderpfote zuckte hoch, die Krallen waren ausgefahren, und dann bekam Lady Penelope von ihm mit solcher Wucht eine Ohrfeige verpasst, dass ihr Kopf ein Stück weit zur Seite gewirbelt wurde.
    »Jetzt geht’s los«, murmelte Chrissy entsetzt und sah sich schon mit noch mehr Kratzern an Händen und Armen übersät, wenn sie gleich erneut dazwischengehen musste, um die beiden Streithähne zu trennen.
    Doch entgegen allen Erwartungen setzte sich Lady Penelope nicht zur Wehr, sondern machte einen Schritt zur Seite und hielt den Kopf dabei ein wenig von Jules abgewandt, während der an ihr vorbei ins Wohnzimmer ging und die Katze keines Blickes würdigte.
    Lady Penelope stand da und blickte irgendwie ratlos zwischen Chrissy und Robert hin und her, was so wirkte, als frage sie sich, ob die beiden Menschen nichts Besseres zu tun hatten, als dazustehen und sie anzustarren. Schließlich machte sie kehrt und verschwand ebenfalls ins Wohnzimmer.
    » War’s das? Oder stürzt sie sich jetzt auf meinen Jules?«, wollte Robert wissen.
    » Wenn ich das wüsste, würde ich selbst Katzenratgeber schreiben«, erwiderte Chrissy, dann stellte sie sich an die Wohnzimmertür – und wollte ihren Augen nicht trauen. Sie winkte Robert zu sich und zeigte auf den hinteren Sessel.
    »Ich glaub’s nicht«, flüsterte er, als auch er sehen konnte, dass Jules auf dem Sessel lag … und dass Lady Penelope sich zu ihm gelegt und sich an ihn geschmiegt hatte. » Wow, das war ja wirklich ein fantastischer Tipp, den du da entdeckt hast.«
    »Davon, dass die beiden zwei Minuten später beste Freunde werden, hat da aber nichts gestanden.« Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
    Wie wär’s, wenn du dann jetzt mit der Wahrheit herausrückst?, geisterte die fordernde Stimme durch ihren Kopf.
    Nein, widersprach sie sich selbst. Das war jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt. Erstens wusste sie nicht, ob die zwei sich in einer halben Stunde auch noch vertrugen, zweitens wollte sie nicht die Stimmung dieses Augenblicks zunichtemachen. Der Anblick von Jules und Lady Penelope, wie sie aneinandergeschmiegt auf dem Sessel lagen, war einfach herzerweichend.
    Na, dann warte doch einfach noch ein paar Jahre, kam die verhöhnende Antwort, bis du ganz sicher weißt, ob eure beiden Katzen sich verstehen.
    »Erst mal abwarten, ob das von Dauer ist«, sagte Robert. »Ich nehme doch an, dass du eine Weile bleiben willst, oder?«
    »Ja, natürlich«, antwortete sie. » Wir müssen die beiden unter Beobachtung halten. Es könnte ja sein, dass es gleich wieder losgeht.«
    »Gut«, meinte Robert zufrieden. »Hast du schon gegessen?«
    »Nur gefrühstückt, wieso?«
    »Na, ich habe gestern Abend die Reste in unserer Küche geplündert und ein paar Sachen mitgenommen, die ich in der Mikrowelle aufwärmen kann.«
    Sie nickte angetan. »Das klingt gut. Dieser Salat neulich war wirklich köstlich.« Etwas kleinlaut fügte sie hinzu : »Aber ich hätte ihn trotzdem bezahlen sollen.«
    Robert winkte ab. »Ich schlage vor, wir essen im Wohnzimmer. Da können wir die zwei besser im Auge behalten. Außerdem ist es in der Küche nicht ganz so gemütlich.«
    »Das ist ja ein unglaubliches Kartoffelgratin«, lobte Chrissy das Essen, das Robert ihr serviert hatte, und trank einen Schluck Rotwein. »Da möchte ich deinem Koch am liebsten das Rezept klauen.«
    »Das möchten einige«, erwiderte er. »Genauer gesagt möchten einige Leute mir am liebsten den ganzen Koch klauen.«
    »Tatsächlich?«
    »Es gibt für ein Restaurant nichts Besseres und nichts Schlimmeres, als einen exzellenten Koch zu haben.«
    Sie stutzte. »Klingt irgendwie widersprüchlich.«
    »Ist es aber gar nicht«, erklärte er. »Ein Spitzenkoch führt zu guten Kritiken, was die Gäste anlockt. Aber gleichzeitig unternimmt die Konkurrenz alles, um diesen Koch abzuwerben.«
    »Oh, daran hatte ich gar nicht gedacht.«
    »Du musst also deinen Koch bei Laune halten, damit er nicht zur Konkurrenz überläuft, und das heißt, du musst ihm gewisse Freiheiten gewähren. Und die Jungs selbst sind auch nicht auf den Kopf gefallen. Sie erzählen dir beiläufig davon, dass ein namhaftes Restaurant in Hamburg Interesse gezeigt hat und mit einem deutlich höheren Gehalt lockt, nur erfährst du nicht, um welches Lokal es geht und ob dieses Angebot überhaupt jemals geäußert worden ist. Vielleicht sollst du auch bloß dazu angespornt werden, monatlich doch noch ein paar Scheine draufzulegen.«
    »Dann bist du nicht zu

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