Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Titel: Schmusekatze, jung, ledig, sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Sander
Vom Netzwerk:
zumindest als attraktive Frau wahrnimmt. Dann kann dein Geständnis nicht die verheerenden Folgen haben, die du dir jedes Mal ausmalst, wenn wir auf das Thema zu sprechen kommen.«
    »Das kann ich nur hoffen«, sagte Chrissy. »Es ist schon so viel schiefgelaufen, da kann ich mir kaum vorstellen, dass noch irgendetwas funktionieren soll.«
    »Themawechsel«, erklärte Valerie entschieden. » Wenn ich dich zu lange über das Problem nachdenken lasse, findest du nur wieder ein Argument, wie du dich davor drücken kannst. Also, was läuft jetzt in Sachen Arbeit?«
    »Da hättest du dir als Themawechsel aber was Besseres einfallen lassen können«, erwiderte Chrissy, deren Laune sich nicht hob. Auf Valeries fragenden Blick hin fuhr sie fort : »Ich würde gern so weitermachen wie im Augenblick, aber dann muss ich schon im Lotto gewinnen oder ganz schnell reich erben.«
    »Na ja, früher oder später musst du dich schon mal wieder um deinen Laden kümmern«, meinte ihre Freundin. »Aber ich dachte, er läuft jetzt besser, seit Sandra da ist und die Speisekarte nicht zu achtzig oder neunzig Prozent Pfannkuchenvariationen anpreist, die sowieso keiner bestellen kann, weil du die Zutaten nicht gekauft hast.«
    »Natürlich läuft er besser, das ist mir auch klar. Dadurch, dass ich nicht unentwegt von Tisch zu Tisch renne, um meine Gäste zu bedienen, habe ich auch Zeit, mir neue Variationen zu überlegen, um das Angebot interessanter zu machen. Aber trotzdem wirft der Laden nicht so viel ab, um Sandras Gehalt und meinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Ich werde ab morgen erst mal jeden zweiten Tag übernehmen, eventuell immer nur bis um sechs, dann kann Sandra immer noch vier Stunden arbeiten. Und ich werde morgen früh wieder bei Metzener auf der Matte stehen und Kartons auspacken und Regale einräumen.«
    »Dann ist deine Stelle da doch noch frei?«, fragte Valerie. »Ehrlich gesagt dachte ich, er würde sie gleich wieder besetzen.«
    »Hatte er auch, ich habe heute mit ihm gesprochen. Aber er will mich unbedingt wieder einstellen.«
    Ihre Freundin stutzte. »Kann es sein, dass er dich schlechter bezahlt als die anderen?«
    »Nein«, versicherte sie ihr. »Die Aushilfen, die für mich eingesprungen sind, haben sich so dämlich angestellt, dass der Mann fast verzweifelt ist. Unter anderem hat eine von ihnen eine Palette Eisbecher aus dem Kühltransporter ins Lager gefahren, aber nicht in den Kühlraum. Drei Stunden später ist jemandem die riesige Pfütze rings um die Palette aufgefallen, und das Eis konnte natürlich in den Müll geworfen werden.«
    »Hm, das ist natürlich übel«, stimmte Valerie ihr zu.
    »Außerdem kann ich das Geld gut gebrauchen. In der Zeit ist das Lokal nicht geöffnet, und ich verdiene nichts.«
    Valerie sah auf die Uhr. »Gut, dann werde ich jetzt aufbrechen, ich habe seit dem Frühstück nichts mehr gegessen.«
    Chrissy erschrak. »O nein, und ich habe nicht daran gedacht, dir was anzubieten. Entschuldige, aber das ist mir völlig durchgegangen.«
    »Ist nicht schlimm, ich wollte mich schließlich auch nur vergewissern, dass es dir gutgeht.« Sie stand auf, zog ihre Jacke an, die sie über die Sessellehne gelegt hatte, nahm ihre Handtasche und ging in den Flur.
    Chrissy folgte ihr und ließ sie aus der Wohnung. Als sie die Tür geschlossen hatte, hörte sie hinter sich ein energisches Miauen. Sie drehte sich um und sah Lady Penelope, die vor ihrem leeren Napf stand und Chrissy vorwurfsvoll ansah.
    »Ja, ich weiß«, seufzte sie. »Ich vergesse mal wieder alles um mich herum. Ich biete Valerie nichts zu essen an, und dann wartest du auch noch auf Futter. Hoffentlich kannst du mir das auch verzeihen.«
    Offenbar konnte sie, denn als Chrissy den Napf hoch nahm, um ihn in die Küche zu bringen, drückte sich Lady Penelope an ihre Beine und begann laut zu schnurren.

17
    Der Dienstag hatte gut angefangen. Am Morgen wurde sie von Metzener persönlich begrüßt, als sie um kurz vor acht durch den Personaleingang das Kaufhaus betrat. Nicht, dass sie eine so wichtige und unverzichtbare Mitarbeiterin gewesen wäre, die der Geschäftsführer in Empfang nehmen musste, um ihre Rückkehr gebührend zu feiern. Es ergab sich lediglich so, dass er in dem Moment von irgendeiner Besprechung aus der Zentrale kam, als Chrissy ihre Personalkarte einlas. Dennoch war es schön, weil Metzener einer von den – zumindest aus ihrer Erfahrung – wenigen Chefs war, die zur Kenntnis nahmen, dass die Mitarbeiter nicht nur da

Weitere Kostenlose Bücher