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Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Titel: Schmusekatze, jung, ledig, sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Sander
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Wochenende anders, sagt die Verabredung ab und lässt sich nie wieder bei dir blicken, weil er wider Erwarten jemanden gefunden hat, der seinen Kater bei sich aufnimmt.«
    » Warum sollte er weiter nach einem Quartier für seinen Kater suchen, wenn er doch weiß, dass er mit ihm herkommen wird?«
    »Und das ist ein Grund, nicht gleichzeitig weiterzusuchen?«, hielt Valerie dagegen. »Meinst du, er kann sich wochenlang Zeit nehmen, um das richtige Quartier zu suchen? Und meinst du, er erzählt dir, dass er noch drei andere Adressen in der Tasche hat? Natürlich will er dir den Eindruck vermitteln, dass er sich für dich entschieden hat. Oder glaubst du, bindet er dir auf die Nase, dass du eigentlich erst die vierte Wahl bist, weil die anderen drei noch viel schlimmer waren und er dich zumindest noch akzeptabel findet?«
    »Augenblick«, wandte Chrissy ein. »Er hat mir erzählt, dass er sich Katzenpensionen angesehen hat, dass er aber von den Bedingungen nicht angetan war, unter denen die Tiere da untergebracht sind.«
    »Glaubst du ernsthaft, wenn er bei diesen regulären Pensionen so wählerisch ist, wird er sich für die erstbeste Privatadresse entscheiden, ohne noch ein paar Adressen mehr zu vergleichen?«, fragte Valerie. » Vielleicht ist das mit den Katzenpensionen ja auch nur ein Vorwand, und in Wahrheit sucht er bloß nach einem billigeren Quartier.«
    » Wir haben überhaupt nicht über Geld gesprochen«, beharrte Chrissy.
    »Hm, und wenn er dich fragt, wie viel du für die Versorgung seiner Katze verlangst, was willst du ihm dann sagen?«
    »Keine Ahnung, ich werd ihm irgendeine Zahl nennen …«
    »Irgendeine Zahl? Weißt du, was Katzenpensionen verlangen?«
    »Nein, ich habe ja auch selbst noch nie …«
    » Was für eine Zahl willst du ihm nennen, Chrissy«, unterbrach Valerie sie, »wenn du rein gar nichts darüber weißt, was eine von diesen Pensionen verlangt? Hundert Euro? Zwei Euro? Bei welchem Preis schlägt dein Robert zu? Sagst du zehn Euro, ist er vielleicht sofort einverstanden, obwohl er bis dreißig gegangen wäre.«
    Chrissy machte eine wegwerfende Geste. »Bis Sonntag werde ich schon rausgefunden habe, wie viel meine Konkurrenz nimmt.«
    »Aber vielleicht hat er auch noch ein Angebot von einer anderen Frau, die es auch auf ihn abgesehen hat und die ihn damit ködert, dass sie bei einem Mann wie ihm schon mal ein Auge zudrückt und seine Katze völlig unentgeltlich in Pflege nimmt. Wie willst du das unterbieten? Willst du ihm Geld geben, damit er sich für dich entscheidet?«
    »Jetzt red doch keinen Unsinn«, gab Chrissy etwas verärgert zurück. »Du bist so negativ eingestellt.«
    »Ich bin nicht negativ eingestellt, ich sehe die Dinge nur realistisch. Mensch, Chrissy, du bist Geschäftsfrau. Du würdest auch drei oder vier Angebote einholen, wenn du nächste Woche neue Tische und Stühle für dein Restaurant kaufen wolltest.«
    »Ich kann doch nicht einfach neue Tische und Stühle kaufen«, widersprach sie. »Die Sachen werden vom Management angeschafft, damit alle Lokale einheitlich eingerichtet sind.«
    Valerie verdrehte die Augen. »Das war nur ein Beispiel. Wenn dein Lokal nicht in diesem Center wäre und du dich selbst um so eine Beschaffung kümmern müsstest, dann würdest du auch nicht beim Erstbesten kaufen.« Ein wenig frustriert hob sie die Schultern. »Und genauso wird dieser Robert nicht nur zu dir gekommen sein, sondern er wird auch andere Leute besucht haben, die Tiere vorübergehend in Pflege nehmen – wobei wir uns an dieser Stelle noch einmal vor Augen halten sollten, dass du ja in Wahrheit niemals irgendwem angeboten hast, Tiere in Pflege zu nehmen. Das Ganze war ja bloß ein Missverständnis.«
    »Das du mir eingebrockt hast«, entgegnete Chrissy grinsend. »Und jetzt hör endlich auf, mir Vorhaltungen zu machen. Ohne dich wäre ich nie in eine solche Situation geraten.«
    Wieder schüttelte Valerie den Kopf, wurde dann aber abgelenkt, als Lady Penelope auf den Couchtisch sprang, sich in einigem Abstand zu den beiden Frauen hinsetzte und sich gründlich zu putzen begann.
    Valerie betrachtete das Tier eine Weile, dann meinte sie : » Vielleicht hättest du besser erzählt, dass deine fiktive Katze eine Kartäuser ist. Die wäre etwas schöner anzusehen als deine Lady Penelope.«
    »Ich finde, sie hat Charakter.«
    »Und verdammt große Ohren«, fügte Valerie hinzu. »Ich glaube, freiwillig würde ich mich nie für eine Devon Rex entscheiden. Ich meine, warum züchtet

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