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Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Titel: Schmusekatze, jung, ledig, sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Sander
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wieder da ist und seine Katze bei dir abgeholt hat.«
    Chrissy stöhnte leise auf. »Ich weiß, Valerie, dass du deine Denkweise gern als realistisch bezeichnest, aber zumindest ein Teil davon ist pessimistisch. In meinem Fall hast du an meinem Vorhaben alles Mögliche auszusetzen, du kommst nicht einmal auf die Idee, mich für meinen Erfindungsreichtum zu loben. Wildfremde Menschen können so was, aber du nicht.«
    Valerie winkte unbeeindruckt ab. » Wildfremde Menschen kennen dich auch erst seit fünf Minuten, deshalb wissen sie nicht, was sie bei dir auslösen, wenn sie dich für deinen Wagemut loben. Sie bestärken dich in deiner Überzeugung, aber was du eigentlich brauchst, ist eine Stimme der Vernunft, die dich vor einem möglichen Fehler warnt.« Als Chrissy daraufhin die Katze ansah, fuhr Valerie fort : »Du brauchst dich gar nicht hilfesuchend an deine Katze zu wenden, die wird dir nur dann nach dem Mund reden, wenn du ihr drei volle Futternäpfe gleichzeitig hinstellst.«
    »Ja, ich weiß«, gab Chrissy schließlich zu. »Trotzdem habe ich bei Robert ein gutes Gefühl. Als er hier war und wir geredet haben, da waren wir wirklich auf einer Wellenlänge. Außerdem geht’s ihm so wie mir, er hat auch keine Zeit, sich auf eine langwierige Suche nach einer Partnerin zu begeben. Und die wenige Zeit, die er zur Verfügung hat, möchte er nicht damit vertun, Frauen kennenzulernen, die sich dann doch nicht als die Richtigen entpuppen.«
    »Dann solltet ihr einen Club gründen«, meinte Valerie ironisch.
    »Das versuche ich ja.«
    »Indem du dir eine Katze anschaffst?«
    »Mein Plan wird schon funktionieren, du wirst es ja sehen.«
    Valerie zuckte mit den Schultern. »Aber falls er nicht funktioniert, wirst du nicht abstreiten können, dass ich dich gewarnt habe.«
    »Ja, Mutter «, gab Chrissy zurück. Im gleichen Moment steuerte Lady Penelope ein energisches Miauen zur Unterhaltung bei. »Siehst du, sogar die Katze ist meiner Meinung.«
    »Und wenn sie dir widersprochen hat?«, konterte Valerie und sah auf die Uhr. »Na gut, ich will heute auch noch mal nach Hause kommen. Du bleibst dann also für den Rest der Woche daheim?«
    »Ja, ich will die Kleine nicht so lange allein lassen. Ich werde zwischendurch mal unterwegs sein, um ein paar Sachen einzukaufen oder um zur Bank zu gehen, aber ansonsten werde ich hier sein. Und falls ich nicht wieder einschlafe, wirst du mich auch den ganzen Tag hier erreichen können.«
    Valerie stand auf und brachte die benutzten Teller in die Küche, dabei wurde sie von Lady Penelope verfolgt, die wohl auf einen Nachschlag für ihren Fressnapf hoffte. Das Einzige, was dabei heraussprang, waren zwei Leckerchen aus der großen Auswahl an kleinen Knabbereien, die Chrissy aus der Zoohandlung mitgebracht hatte. »Na, du bist ja eine richtig Brave«, stellte Valerie fest, als sie ihr nacheinander die kleinen Bröckchen hinhielt, die Lady Penelope ganz behutsam zwischen ihren Finger herausfischte.
    »Tja, ich habe sie von klein auf gut erzogen«, meinte Chrissy, die in der Tür stand und zusah, wie sich die Katze füttern ließ.
    » Von klein auf?«, wiederholte Valerie und grinste ironisch. »Ist dieses Tier etwa erst heute Morgen zur Welt gekommen, und du hast es den Tag über erzogen?«
    »So ungefähr«, gab Chrissy lachend zurück und nahm den Schlüssel vom Haken. » Wenn du gehst, komme ich noch schnell mit runter. Ich habe heute Mittag ganz vergessen, in den Briefkasten zu sehen.«
    »Zieh dir aber eine Jacke über, da unten ist es eisig kalt. Die Hoftür steht offen, und vorhin wehte der Wind ziemlich kräftig und sehr kalt in den Flur.«
    »Ich werde zwei Minuten in einem kalten Hausflur bestimmt überleben«, wehrte sie Valeries Worte ab, dann wandte sie sich der Tür zu, während ihre Freundin ins Wohnzimmer zurückkehrte, um Jacke und Handtasche zu holen.
    Als sie die Tür hinter ihnen beiden zuzog, sah sie noch Lady Penelope, die im Flur stand und ihnen hinterherschaute.
    Als Chrissy am nächsten Morgen aufwachte, wünschte sie sich, sie hätte auf Valerie gehört und eine Jacke übergezogen. Es war im Hausflur tatsächlich verdammt kalt gewesen, und aus den zwei Minuten waren letztlich über zehn geworden, da sie der alten Frau Hauser aus dem Hochparterre in die Arme gelaufen war. Es ging zwar nur darum, dass sie Chrissy bitten wollte, wenn sie das nächste Mal am Bahnhof vorbeikäme, dort nach einer Verbindung von Düsseldorf Hauptbahnhof nach Heiligenhafen zu fragen. Dieser

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