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Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Titel: Schmusekatze, jung, ledig, sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Sander
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in ihrem Kopf mit einem Kommentar zurück.
    Ja, sie konnte sich vorstellen, mit diesem Mann mehr Zeit zu verbringen, viel mehr Zeit – und das nicht nur beim Essen und bei Unterhaltungen. Vielleicht sollte sie einfach etwas völlig Verrücktes machen und ihn küssen. Nein, sagte sie sich, kaum dass ihr der Gedanke durch den Kopf gegangen war. So was funktionierte immer nur in Filmen, weil das Drehbuch es so vorsah. Im wahren Leben würde das nur eine peinliche Situation herbeiführen – und das auch noch vor den Augen aller anderen Gäste und ihrer Mitarbeiterin.
    Sonntag war auch noch ein Tag, und wenn die beiden Katzen damit beschäftigt waren, sich gegenseitig zu beschnuppern, konnte sie mit Robert das Gleiche machen. Okay, bestimmt nicht im gleichen Sinn, wie es bei Katzen oder Hunden der Fall war, aber vielleicht … vielleicht …
    »Es bleibt bei Sonntag? Drei Uhr?«, fragte er plötzlich und ließ sie innerlich zusammenzucken, da sie das Gefühl hatte, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
    »Ja«, bestätigte sie. »Aber … wenn du willst, kannst du auch früher da sein.« Umso mehr Zeit würde sie mit ihm verbringen können. »Ich meine, wenn dein Jules sich während der Fahrt übergibt, dann wäre es vielleicht besser, wenn du mit ihm losfährst, bevor du ihm sein Mittagessen hinstellst. Auf die Weise hat er einen weitgehend leeren Magen, und fressen kann er ja auch, wenn ihr beide bei mir seid.«
    »Hm, das ist eine gute Idee. Ich will dich aber nicht zu früh am Tag stören.«
    Von mir aus kannst du auch schon am Samstagabend vorbeikommen und mich bis zum Mittagessen am Sonntag stören, so oft du willst. Nein, das hatte sie nur gedacht, aber nicht laut ausgesprochen, obwohl sie es am liebsten getan hätte. Himmel, was war nur mit ihr los? Sie war doch sonst nicht so … so zügellos, so wollüstig.
    Robert war beileibe nicht der erste Typ, den sie für gut aussehend hielt, aber auch wenn sie schon eine ganze Weile nicht mehr mit einem Mann im Bett gewesen war, hatte kein anderer bei ihr diesen ungestümen Zug zum Vorschein gebracht.
    »Nein, nein, das ist schon okay«, brachte sie heraus und musste sich zu jedem Wort zwingen, damit sie nicht das sagte, was ihr in Wahrheit auf der Zunge lag. »Sonst würde ich das ja nicht vorschlagen.« Abgesehen natürlich von der Tatsache, dass sie ihn bloß so schnell wie möglich wiedersehen wollte. Warum konnte er nicht jetzt sofort mit zu ihr nach Hause kommen? Ja, natürlich, er hatte seinen Kater ja gar nicht mit dabei. Was ihr im Moment allerdings ziemlich egal gewesen wäre, weil ihr der Sinn ohnehin nicht nach einer Zusammenführung der Katzen stand, sondern …
    Reiß dich gefälligst zusammen, oder willst du den ahnungslosen Mann gleich hier in deinem Lokal bespringen?, hallte die körperlose Stimme lachend durch ihren Kopf.
    Sie atmete tief durch und kämpfte gegen die Hitze an, die sich in ihrem Körper ausbreitete, als vor ihrem geistigen Auge Bilder vorbeizogen, die so überhaupt nichts mit den Katzen zu tun hatten.
    Sie hatten aufgegessen, und Robert zeigte sich sehr erfreut über Magdalenas Kreation. Chrissy stimmte in das Lob mit ein, auch wenn sie in Wahrheit nach den ersten zwei oder drei Gabeln gar nicht mehr auf den Pfannkuchen geachtet hatte, da sich all ihre Gedanken nur noch um Robert gedreht hatten. Magdalena hätte ihr ebenso gut einen völlig versalzenen Pfannkuchen servieren oder die pikante Kreation komplett in Ahornsirup ertränken können, es wäre ihr nicht aufgefallen.
    Robert bezahlte, so wie er es angekündigt hatte, obwohl Chrissy noch einmal versuchte, ihm das auszureden. »Sollen wir dann?«, fragte er.
    Sollen wir dann was?, wollte sie fast erwidern und ihn dabei mit einem verführerischen Augenaufschlag ansehen. Natürlich wollte er nur wissen, ob sie jetzt aufbrechen sollten, also nickte sie.
    »Kann ich dich noch zu Hause absetzen? Oder bist du mit deinem Wagen hier?«
    Seine Frage, ob er sie zu Hause absetzen sollte, war das Stichwort, auf das ihre Fantasie nur gewartet hatte, um mit ihr durchgehen zu können. Vor ihrem geistigen Auge sah sie, wie er sie in seinem Wagen mitnahm, wie er bei ihr vorm Haus anhielt und sie ihn fragte, ob er noch kurz mit raufkommen wolle, um die Katze schon mal zu sehen, damit er ihr auch glaubte, dass sie tatsächlich existierte. Sie sah, wie sie ihn an der Hand nahm und ihn hinter sich die Treppe hochzog, wie sie die Wohnungstür aufschloss und ihn vorgehen ließ, während sie hinter sich

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