Schmusekatze, jung, ledig, sucht
abschloss, damit Lady Penelope nicht entwischen konnte. Sie sah, wie sie Robert zu sich umdrehte, wie sie ihn packte, ihm die Jacke von den Schultern streifte, wie sie ihn zu küssen begann, wie er den Kuss erwiderte. Sie spürte seine Hände auf ihrem Körper, seine Finger, die sich ihren Weg unter Chrissys T-Shirt bahnten und es nach oben schoben, bis er es ihr über den Kopf ziehen konnte. Sie spürte das Kribbeln auf ihrer Haut, als er sich vorbeugte und ihre Brüste zärtlich zu küssen begann. Sie hörte ihr Stöhnen, das ihr von einem wohligen Schauer begleitet über die Lippen kam. Sie sah, wie sie sein Hemd hastig aufknöpfte, dabei aber so vorsichtig vorging, dass kein Knopf absprang. Schwer atmend beobachtete sie, wie er ihre Jeans öffnete, während sie das Gleiche bei ihm machte. Seine Hände schoben sich unter den Hosenbund und legte sich um ihren Po, ihre Hände zogen den Reißverschluss seiner Jeans nach unten, woraufhin Robert keuchte : »Chrissy.« Es gab kein Zurück mehr, sie wollte ihn jetzt haben, weil sie wusste, er wollte sie auch haben.
»Chrissy?« Sie stutzte, weil seine Stimme einen fragenden Unterton angenommen hatte. Sie standen sich halb nackt gegenüber – was gab es da noch zu fragen? Deutlicher konnte die Botschaft nicht ausfallen.
»Chrissy?« Diesmal bemerkte sie, dass er sie mit einem Finger leicht an der Schulter anstupste. Ihr Blick wanderte von diesem Finger zur Hand und weiter zum Arm, aber der war mit einem Mal wieder mit Stoff bedeckt … so wie Roberts ganzer Oberkörper. Er trug Hemd und Jacke, und seine Hose war auch nicht geöffnet – und sie selbst war so wenig halb nackt wie er.
»Ja?«, antwortete sie mit belegter Stimme, während ihr nur nach und nach klar wurde, dass sie sich von einem Tagtraum hatte mitreißen lassen. Einem sehr verlockenden Tagtraum, der aber hier und jetzt nichts zu suchen hatte.
»Alles in Ordnung?«, fragte er.
» Was?« Sie schreckte hoch. »Ich … oh, ich habe gerade etwas überlegt.« Das war nicht gelogen, ganz anders der nächste Satz. »Nein, nein, du musst mich nicht mitnehmen, ich bin mit dem Wagen da. Außerdem habe ich noch ein paar andere Sachen zu erledigen.«
Ja, zum Beispiel kalt duschen, warf die Stimme ein.
In diesem Fall musste sie ihrer geistigen Off-Sprecherin sogar zustimmen, denn eine kalte Dusche wäre jetzt genau das Richtige gewesen. Nach einem solchen Wachtraum war es schlicht unmöglich, sich von Robert nach Hause bringen zu lassen, zumal sie sich selbst nicht genügend über den Weg traute und fürchtete, nicht mal so lange warten zu können.
»Oh, schade«, sagte er. » Wäre mir ein Vergnügen gewesen.«
Ihm war die Enttäuschung anzusehen, aber möglicherweise wäre er sogar noch viel enttäuschter gewesen, hätte er gewusst, dass ihm unter Umständen weitaus mehr entgangen war als nur die Gelegenheit, sie zu Hause abzusetzen. Natürlich immer vorausgesetzt, dass er tatsächlich so sehr an ihr interessiert war, wie sie es annahm – oder besser gesagt : wie sie es sich einredete.
» Vielleicht ergibt sich ja noch eine andere Gelegenheit«, murmelte sie, während sie ihm in den Gang vor ihrem Lokal folgte. » Wir sehen uns ja sowieso am Sonntag.«
»Ja, Sonntag«, gab er zurück und sah sie an, als überlegte er, ob er noch irgendetwas Geistreiches sagen konnte, um die Unterhaltung noch eine Weile weiterzuführen. Dann aber fuhr er mit einem leisen Seufzer fort : »Okay, dann … mache ich mich mal auf den Weg.«
Sie nickte und sah ihm nach, wie er fortging. Zwei- oder dreimal schien es so, als wollte er umkehren oder zumindest einen Blick über die Schulter werfen, um zu sehen, ob sie noch da stand, wo er sie zurückgelassen hatte. Aber dann ging er doch weiter.
Chrissy hätte sich ohrfeigen können, dass sie ihn einfach so entwischen ließ. Wie konnte sie nur so dumm sein, Roberts Angebot abzulehnen, sie nach Hause zu bringen? Ihr Tagtraum war doch nur das gewesen, was sich in Filmen abspielte, das hatte nichts mit der Realität zu tun ! Selbst wenn er noch kurz mit nach oben gekommen wäre, um Lady Penelope kennenzulernen, wäre sie nicht wie eine Verhungernde über ihn hergefallen, um ihre Lust zu befriedigen. Das passte gar nicht zu ihrem Wesen, und um so gegen ihren Charakter zu handeln, hätte sie vermutlich irgendwelche Drogen schlucken müssen, die ihr alle Hemmungen nahmen.
Sie kniff mürrisch die Augen zusammen und schaute in die Richtung, in die sie Robert zuletzt hatte gehen sehen. Er
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