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Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Titel: Schmusekatze, jung, ledig, sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Sander
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dem Schluss, dass Magdalena sie wirklich frühzeitig vorgewarnt haben musste, was ihr bloß in ihrer üblichen Art längst wieder entfallen war, da sie es sich entweder gar nicht oder auf irgendeinem Zettel notiert hatte, der zwischen vielen anderen Notizen untergegangen war.
    »Ich hoffe, das ist kein Problem.«
    »Nein, nein, das ist schon in Ordnung.« Wenn der Sonntag erst mal vorüber war, würde sie die nächste Woche sowieso wieder arbeiten können, auch wenn sie dann Lady Penelope allein zu Hause lassen musste. Es war dabei egal, wie der Sonntag verlaufen würde – ob als grandiose Katastrophe, die sie weiterhin als Single würde verarbeiten müssen, oder als Erfolg auf ganzer Linie –, es gab keinen stichhaltigen Grund, warum sie am Montag nicht wieder hier am Herd stehen und Pfannkuchen backen sollte.
    Ausgenommen natürlich die Tatsache, dass sie im Fall eines Fehlschlags unausstehlich sein würde. Wenn sich dieser Restaurantkritiker ausgerechnet dann am nächsten Montag ein zweites Mal bei ihr blicken lassen sollte …
    » Wir telefonieren heute Abend, Magdalena«, sagte sie. »Ich will jetzt erst mal zurück nach Hause.«
    Sie verließ das Lokal, ging zur Haltestelle vor dem Bahnhof und nahm dann die nächste Bahn, die sie nach Hause bringen würde. Unterwegs las sie den Beipackzettel für den Inhalator, der für sie eine neue Erfahrung sein würde. Jetzt konnte sie nur noch hoffen, dass das alles genügen würde, um ihre Allergie gegen die feinen Härchen von Lady Penelopes Fell zu bekämpfen.
    An der Haltestelle in der Nähe ihrer Wohnung stieg sie eine Viertelstunde später aus, den Rest des Weges legte sie etwas gemächlicher als üblich zurück, da sie fürchtete, diese Kurzatmigkeit könnte erneut auftreten. Sie holte die Post aus dem Briefkasten und sortierte die Werbung aus, um sie gleich hier unten ins Altpapier zu werfen, anstatt sie erst noch in ihre Wohnung mitzunehmen.
    Sie ging die Treppe hinauf, von irgendwoher waren Stimmen zu hören, als würden sich mehrere Leute lautstark unterhalten. Auf ihrer Etage angekommen, kehrte wieder Ruhe ein. Chrissy schüttelte verwundert den Kopf und schloss auf.
    Als sie die Tür einen Spaltbreit geöffnet hatte, um einen Blick in den Flur zu werfen, brüllte plötzlich ein Mann aufgebracht : »Da bist du ja endlich ! Wo hast du die ganze Zeit gesteckt?«
    Chrissy blieb wie angewurzelt stehen.

11
    Was war das? Chrissy stockte der Atem, während sie sich langsam weit genug vorbeugte, um vorsichtig um die Tür herum in den Flur zu spähen. Der war in Schatten getaucht, was daran liegen musste, dass die Küchentür wegen Lady Penelope geschlossen war und sie die Vorhänge im Schlafzimmer am Morgen vergessen hatte aufzuziehen. Es war nicht zu erkennen, ob da jemand im Halbdunkel stand und ihr womöglich mit einer Waffe in der Hand auflauerte.
    Das Ganze ergab doch gar keinen Sinn. Nicht nur dass es in ihrem Leben niemanden gab, der einen Grund haben könnte, sich auf die Lauer zu legen – sie konnte sich auch nicht erklären, wie derjenige in ihre Wohnung gelangt sein sollte. Obwohl … Leute, die so etwas machten, kannten auch Mittel und Wege, wie sie trotz verschlossener Türen ans Ziel gelangen konnten.
    Oder hatte jemand Valeries Schlüsselbund geklaut und sich so Zutritt verschafft? Vielleicht wusste ihre Freundin ja noch gar nichts davon, oder sie hatte genug damit zu tun, das Schloss in ihrer Wohnung austauschen zu lassen, dass sie nicht auf den Gedanken gekommen war, der Dieb könnte es in Wahrheit auf Chrissy abgesehen haben.
    Habe ich nicht gesagt, dass du für deine rührselige Lügengeschichte noch teuer bezahlen wirst?, erwachte die Stimme in ihrem Kopf zum Leben. Jetzt ist es wohl so weit.
    Aber vielleicht hatte es Robert ja auch irgendwie in ihre Wohnung geschafft und wollte sie überraschen, weil er … ja, wieso eigentlich? Wollte er nachholen, was er sich von seinem Angebot versprochen hatte, sie nach Hause zu fahren? Hatte er ihr angemerkt, welche wilden Gedanken ihr durch den Kopf gegangen waren? Empfand er ganz genauso wie sie?
    All diese Überlegungen jagten ihr durch den Verstand und benötigten nur Sekundenbruchteile. »Bist du das, Robert?«, fragte sie vorsichtig.
    »Jetzt beweg schon deinen Hintern hier rein«, herrschte der Mann sie energisch an. »Sonst kannst du was erleben !«
    Einen Moment spielte Chrissy mit dem Gedanken, die Tür wieder zuzuziehen und wegzulaufen, aber sie wusste nicht, ob ihr Besucher Komplizen hatte, die

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