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Schnapsdrosseln - Kriminalroman

Schnapsdrosseln - Kriminalroman

Titel: Schnapsdrosseln - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Trinkaus
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Sex und Schläge auf dem Klo? Na hoffentlich war es sauber …«
    »Herrgott, Agathe. Das ist ja ekelhaft! Wir haben uns geküsst, und zwar nicht auf dem Klo, mein Gott!«
    »Was ist gegen ein bisschen Sex auf öffentlichen Toiletten einzuwenden?«
    »Du bist widerlich. Du bist eine widerliche alte Frau!«
    »Und du bist albern. Ein albernes kleines Pipimädchen. Ich verstehe wirklich nicht, was dein Problem ist.« Agathe wedelte auffordernd mit der Kaffeetasse.
    Britta schenkte gehorsam nach und fragte sich einmal mehr, wie Agathe es immer wieder schaffte, ihr ausgerechnet die Dinge zu entlocken, die sie eigentlich gar nicht hatte erzählen wollen.
    »Liebelein, du bist völlig bekloppt.« Agathe nippte zufrieden am Kaffee. »Erst schmeißt du ihn raus, dann kommt die schöne Schnepfe, und du willst ihn zurück. Und kaum läuft es gut, fängst du wieder an zu heulen. Nein, ich verstehe dich nicht.«
    »Es ist nicht so einfach«, murmelte Britta. Glücklicherweise gab Louis, der unter dem Tisch lag, ein leises Traumkläffen von sich und erinnerte sie damit an ihre Verabredung. »Ich muss los«, sagte sie. »Wir müssen um zehn bei Stefanie sein.« Sie stand auf und griff nach der Hundeleine, die sie über die Stuhllehne gehängt hatte. Das vertraute Klirren weckte Louis. Er erhob sich steifbeinig und bewegte sich erwartungsvoll zur Tür.
    »Besauf dich nicht wieder«, sagte Agathe. »Kein Bier vor vier. Und halt dich von leckeren Bullen und öffentlichen Toiletten fern!«
    Elsa sah Maxi aus dem Haus stürmen und ins Auto steigen. Sie fuhr weg, ohne sie auch nur zu bemerken. Das war vielleicht gut so, dachte Elsa. Ihre Hände zitterten, sie war in keinem Zustand.
    Als sie den Vorgarten betrat, kam Dieter aus Maxis Tür. Er wirkte übellaunig. Fipsi begann zu kläffen, und er drehte die Augen gen Himmel. Das tat er oft. Elsa hasste das.
    »Schönen Spaziergang gehabt?« So herablassend! Warum tat er das immer? Sah dieser Mann nicht, dass sie außer sich war?
    Fipsi knurrte, und für eine winzige Sekunde wünschte sich Elsa, der Hund würde seine kleinen, spitzen Zähne in Dieters Wade bohren, tief und fest, würde ihm die Arroganz aus dem Fleisch reißen.
    »Kann es denn so schwer sein, diesem Köter das Kläffen abzugewöhnen?« Ehe Elsa die Chance bekam, etwas zu erwidern, hatte er sich bereits abgewandt. Er ließ sie einfach stehen.
    Sie zerrte Fipsi hinter sich her in die Einliegerwohnung. Knallte die Haustür hinter sich zu, wankte in die Küche. Sie öffnete den Schrank, nahm die Flasche Cognac, griff nach dem Kaffeebecher, der noch ungespült dastand, und schenkte sich ein.
    Im Wohnzimmer sank sie aufs Sofa. Sie trank einen Schluck, genoss das Brennen in der Kehle. Sie hatte Kopfschmerzen, rasende Kopfschmerzen.
    Anzeige! Diese Frau hatte gesagt, dass sie sie anzeigen würde. Hysterische, rücksichtslose Ziege!
    Das leise Klirren der Leine, die Elsa einfach fallen gelassen hatte, verriet, dass der Hund sich näherte. Fipsi hatte den Kopf schräg gelegt, warf ihr vorsichtige Blicke zu.
    »Geh weg«, schluchzte Elsa und wedelte mit der Hand. »Ich will dich jetzt nicht sehen, du böser Hund!«
    Fipsi kläffte freudig und lief auf sie zu.
    Dumm und dreist. Dabei tat sie doch alles! Und Bernd hatte viel Geld ausgegeben für diesen Hund, der so entzückend tat. Aber das änderte nichts daran, dass sie jetzt eine Anzeige am Hals hatte. Obwohl man nicht mal einen Kratzer gesehen hatte. Obwohl es doch nicht ihre Schuld war!
    Aber die kreischende, selbstgerechte Schlampe würde schon sehen, was sie davon hatte. Immerhin war ihre Schwiegertochter zufällig eine der besten Anwältinnen der Stadt. Vielleicht sollte sie Maxi anrufen. Obwohl die im Büro nicht gern angerufen wurde.
    Fipsi sprang aufs Sofa, stupste ihren Arm mit der Schnauze an. »Hau ab!«, brüllte sie. »Geh weg, du schreckliches Tier! Warum hast du das gemacht?«
    Fipsi wich ein Stück zurück, sah sie mit feuchten, bettelnden Augen an. »Hau ab!«, brüllte Elsa, ein bisschen lauter, sah fassungslos, dass Fipsi in die Hocke ging. Schon war der feuchte Fleck auf dem Polster. Sie sprang auf. »Verdammtes Ferkel!«, kreischte sie. Sie beugte sich zu dem Hund, der sich ängstlich in die Sofaecke drückte. Entfernte die Leine mit einem Klick vom Halsband. »Es reicht! Mir reicht es wirklich mit dir!«
    Fipsi jaulte unter dem ersten Schlag schrill auf und sprang vom Sofa. »Ich werde dir das schon noch austreiben, du kleiner Satan!« Wieder und wieder zischte

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