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Schnapsdrosseln - Kriminalroman

Schnapsdrosseln - Kriminalroman

Titel: Schnapsdrosseln - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Trinkaus
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hinzu.
    »Das scheint mir auch so.« Stefanies Ton war neutral. »Vielleicht erklären Sie es einfach. Ich habe Abitur, wissen Sie, ich bin in der Lage, komplizierte Sachverhalte zu begreifen.«
    Britta überdachte schnell die Möglichkeiten. Ein paar übersichtliche Lügen, hübsch verpackt, das sollte eigentlich kein Problem sein. Allerdings merkte sie, dass sie nicht lügen wollte.
    »Spionieren Sie mich aus?«, brach Stefanie das Schweigen.
    Britta nickte. Schüttelte dann den Kopf. »Nein. Also. Ja, es ist … am Anfang … obwohl …« Sie fasste sich. »Meine Freundin Margot arbeitet als Privatdetektivin«, setzte sie dann an. »Anna Reuter hat sie beauftragt, ihren Mann Norbert zu finden. Und ich war dabei, und darum dachte ich, dass es möglicherweise zu Missverständnissen führt, wenn sie mich hier sieht …«
    »Missverständnisse in der Art, dass ich dann kapiert hätte, dass Sie nicht wegen Louis hier sind? Obwohl er das weiß Gott nötig hat.«
    Louis, der sich in den letzten Minuten außerordentlich ruhig verhalten hatte, begann an der Leine zu zerren. Britta ließ ihn los.
    »Nein«, sagte sie. »So ist das nicht.«
    »Wie ist es denn dann?«
    »Mich hat wirklich Jupp Nettekoven geschickt. Ich habe nicht gelogen.« Britta sah Stefanie bußfertig an. »Hören Sie, es tut mir leid. Das alles ist mal wieder so eine Schnapsidee von Margot. Ich wollte gar nicht ermitteln. Aber das hier, das mit Louis, das möchte ich wirklich gern tun. Das fühlt sich richtig an, ich meine, das tut uns gut, glaube ich, und …« Warum klang bloß alles immer unglaubwürdiger, je näher sie der Wahrheit kam? Zu ihrer Überraschung lächelte Stefanie.
    »Ja, das tut gut, ich weiß«, sagte sie. »Machen wir es kurz. Ich brauche Kundschaft. Ich brauche Geld. Das würde mich zwar nicht davon abhalten, sie hochkant rauszuschmeißen. Aber ich mag Sie. Auch wenn ich mich gerade über Sie ärgere. Und ich mag Louis. Ich würde gern einen anständigen Hund aus ihm machen.«
    Wie auf ein Stichwort begann Louis zu kläffen. Ein Scheppern ertönte. Britta fuhr herum. Er hatte einen Eimer umgeworfen.
    »Louis, verdammt!« Mit ein paar Schritten war sie bei ihm. »Kannst du dich nicht einfach benehmen, ein einziges Mal …« Sie sah, was Louis aus dem Eimer zerrte. Schreckte zurück.
    Sie sah Federn, flauschige Federn. Tote Hühner, kleine tote Hühner. Konnte ein »Um Gottes willen« nicht unterdrücken.
    Stefanie war sofort da. Sie packte Louis’ Nacken, zog ihn weg von den toten Hühnern. Dann griff sie nach dem Eimer und hängte ihn an einen Haken, der in die Backsteinwand eingelassen war.
    »Ein Fuchs«, sagte sie. »Oder vielleicht ein Marder. Ich weiß es nicht. Ich hab sie heute früh gefunden. Ich hatte noch keine Zeit, sie zu begraben.«
    »Das tut mir leid«, sagte Britta.
    Stefanie sah sie an. »Das muss es nicht«, versetzte sie knapp. »So ist die Natur. Es sind nur Hühner, Hühner haben verdammt viele Feinde.« Sie klang, als wollte sie sich selbst überzeugen. »Und Sie haben es schon wieder getan.«
    »Was?«
    »Sie haben Louis vollgeredet. Ihn gefragt, ob er sich nicht benehmen kann. Er ist ein Hund. Er versteht Sie nicht.«
    Britta verzog zerknirscht das Gesicht. Stefanie lachte. »Das gewöhne ich Ihnen schon noch ab«, sagte sie. »Sofern wir nach dem langen Gespräch, das wir jetzt führen werden, noch miteinander arbeiten wollen. Ich koche uns einen Kaffee. Es wäre mir lieb, wenn Sie die Wahrheit sagen. Im Gegenzug erzähle ich Ihnen das, was Sie wissen wollen. Anna irrt sich nämlich. Ich habe nichts zu verbergen. Wir schaffen diese Sache aus der Welt, dann können wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren. In Ordnung?«
    Die Bremsen quietschten. Die Frau war einfach auf die Straße gelaufen, schien aus dem Nichts gekommen zu sein. Vielleicht betrunken, dachte Maxi noch.
    Ein Gedanke, der sich nahtlos anschloss an das, was sich in ihrem Kopf drehte. Als ihre Sekretärin den Anruf von Elsa durchgestellt hatte, hatte sie für eine Sekunde gefürchtet, sie sei ernsthaft krank. Ein Schlaganfall möglicherweise. Dann war ihr klar geworden, was los war, und sie hatte nicht länger versucht, Elsas wirrem Gerede Sinn zu entnehmen. Fipsi und Bernd und Anzeige und Zeugin … Sie ertrug es kaum.
    Maxi war wütend. Nicht wirklich auf Elsa, sondern auf sich selbst. Sie hätte den Anruf ignorieren sollen. Es kam vor. Ab und zu trank Elsa, und ab und zu geriet das außer Kontrolle.
    Es wäre sinnvoll gewesen, einfach

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