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Schnecken huepfen nicht - erfolgeich Neukunden gewinnen mit System

Schnecken huepfen nicht - erfolgeich Neukunden gewinnen mit System

Titel: Schnecken huepfen nicht - erfolgeich Neukunden gewinnen mit System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger Broer
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Leben in der Küche schmecken ließ, hatte im Lauf der Jahre ziemlich an Gewicht zugelegt. Auch er war keine echte Hilfe. Wenn er die Ratte sah, quälte er sich aus seinem Korb und setzte zum Sprung an. Es war jedes Mal nur ein kleiner Satz, den er schaffte. Und dennoch verfolgte er sie ein paar Schritte, musste aber einsehen, dass er einfach zu langsam geworden war. Die Ratte war bis dahin schon lange in ihrem Loch verschwunden. Der Kater trottete wieder zu seinem Korb zurück und ließ sich seufzend und schwer atmend hineinfallen.
    Der Koch überlegte hin und her, was er denn tun könne. Hilfesuchend wandte er sich an den kaiserlichen Berater. Der musste wissen, was es hier zu tun galt. »Nimm doch die kaiserliche Katze. Sie ist eine Edelkatze und weiß, wie man mit Ratten umzugehen hat«, meinte der Berater. Der Koch war sehr zufrieden mit dem Vorschlag und lockte die Katze mit einem Schälchen Milch in die Küche. Sie war ein wirklich prächtiges Tier, mit langen Haaren und einem glänzenden Fell. Es war schön, ihr zuzusehen, wenn sie schritt und dabei Samtpfote vor Samtpfote setze, den Kopf dabei sehr aufrecht haltend. So saß sie da, als sich die Ratte vorsichtig aus ihrem Loch traute, um in Richtung Speisekammer zu huschen. Die Katze würdigte sie zuerst keines Blickes. Erst als ihr die Ratte zu nahe kam, erhob sie sich und schaute die Ratte an mit einer Mischung aus Verwunderung und Verachtung. Die Ratte konnte ungehindert an der kaiserlichen Katze vorbeilaufen. Als sie weit genug weg war, setzte sich die Katze wieder hin und leckte sich sehr ausgiebig die Pfoten, so als ob nichts gewesen wäre. Der Koch, der dies heimlich beobachtete, wollte seinen Augen nicht trauen. Was sollte er denn nun machen? Er wurde immer verzweifelter. Da kam der Hofjäger und brachte ein erlegtes Reh für den Kaiser. »Was soll ich nur wegen der Ratte tun?«, fragte ihn der Koch ratlos. »Was du brauchst, ist eine junge wilde Katze mit Instinkt und Biss. Und genau eine solche Katze habe ich, die ich dir gern leihen kann.« Gesagt getan. Der Jäger brachte die Katze. Diese war sehr drahtig. Sie hatte scharfe Krallen und ihre wachen Augen schienen alles zu sehen. Bei jedem noch so kleinen Geräusch setzte sie sofort zum Sprung an. »Das ist die Richtige«, dachte der Koch und freute sich, weil er in Gedanken schon die Katze mit der toten Ratte davonspazieren sah.
    So wurde es Abend und die Katze pirschte durch die kaiserliche Küche. Als die Ratte aus ihrem Loch kroch, sprang die Katze sofort auf sie zu. Doch die Ratte machte blitzschnell einen Bogen und rannte in Richtung Küchentisch, die Katze hinterher. Kurz vor dem Tisch setzte die Katze zu einem weiteren Sprung an und verfehlte die Ratte erneut, die listig einen kurzen Bogen schlug. Die Katze traf statt der Ratte das Tischbein mit einem solchen Schwung, dass oben eine Schüssel Mehl ins Wanken geriet und mit einem lauten Klirren am Boden zerbrach. Der laute Krach erschreckte die Katze fürchterlich und der Mehlstaub, der sich um sie legte, verhinderte, dass sie noch etwas sehen konnte. Wie wild sprang sie umher und krallte sich überall ein, wo sie meinte, es könnte auch die Ratte sein. Auch im Bein des armen Kochs, der sie nur mit Mühe am Kragen packen und vor die Türe befördern konnte. Nicht nur, dass die Ratte immer noch hier war. Nun sah auch noch die Küche aus wie nach einem Kampf.
    Hoffnungslos ließ er sich auf der Türschwelle nieder und rang mit sich bei der Vorstellung, dass sein letztes Stündlein wohl bald geschlagen haben würde. Da kam der kleine Küchenjunge auf ihn zu, dem der Koch richtig leidtat. »Meister, wir haben zu Hause auch eine Katze. Sie ist kein außergewöhnliches Tier. Aber sie hat bisher jede Ratte gefangen, die sich bei uns blicken ließ.« Müde stimmte der Koch zu, obwohl er dem Ganzen keine Chance auf Erfolg einräumte.
    So brachte der Küchenjunge die Katze mit. Sie wirkte wirklich sehr gewöhnlich. Eine Katze eben. Als sie in die Küche kam, sah sie sich ein wenig um, schnüffelte hier und da und setzte sich dann ruhig vor das Loch der Ratte. »Wartet sie hier etwa, dass die Ratte freiwillig aus ihrem Loch herauskommt?«, fragte der Koch entsetzt. »Nein, sie jagt«, antwortete der Küchenjunge. »Mir ist nicht mehr zu helfen«, seufzte der Koch und setzte sich wieder auf die Schwelle. Es dauerte ungefähr eine Stunde, bis die Katze zur Türe kam und sich am Koch vorbeischmiegte und nach draußen ging. Als dieser aufsah, entdeckte er,

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