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Schnee an der Riviera

Schnee an der Riviera

Titel: Schnee an der Riviera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosa Cerrato
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werden nicht müde, ihr zu dem guten Ausgang zu gratulieren, zum Ende des kollektiven Horrors. Sie sind immer noch erpicht auf Einzelheiten, wagen aber nicht, zu viele Fragen zu stellen, und verschlingen stattdessen gierig alle Zeitungsberichte, vor allem die, unter denen Sandras Initialen stehen: »Die Frau kann schreiben, und gut informiert ist sie auch!« Nelly lächelt höflich, isst ihre Focaccia, trinkt ihren Cappuccino und geht weiter, Richtung Polizeipräsidium. Einen Tag nach dem anderen. Und so auch heute.
    »Es ist zu Ende, aber natürlich ist man nach solchen Erlebnissen durcheinander, Polizisten sind schließlich auch nur Menschen ... das geht vorbei. Irgendwann kehren wir zur Normalität zurück«, tröstet sie sich immer wieder, doch das unbehagliche Gefühl, das sie seit dem Albtraum mit sich herumträgt, will nicht verschwinden.
    Im Präsidium ist die gewohnte Routine wieder eingekehrt (wenn man es so nennen will), der Wirbel der vergangenen Tage scheint weit entfernt.
    »Guten Morgen, Dotto’.«
    »Ciao, Nicola. Guten Morgen, Valeria.«
    »Dottoressa Rosso, Dottor Auteri hat angerufen, er hat gesagt, dass er morgen zurückkommt ... Soll ich Ihnen gleich einen Kaffee machen?«
    »Nein, um Himmels willen, sonst bringe ich das Haus zum Einstürzen. Ich bin randvoll mit Koffein, totale Überdosis. Schön für Marco, ich habe ihn vor einigen Tagen getroffen, und man sah ihm an, dass er geradezu darauf brannte, wieder loszulegen. Sonst was Neues?«
    Valeria schüttelt den Kopf. Nelly schließt die Tür hinter sich und widmet sich dem gewohnten Papierstapel, der sie auf dem Schreibtisch erwartet. Sie ärgert sich nicht mehr über ihn, empfindet es geradezu als Erleichterung, sich mit ganz normalem Bürokram zu beschäftigen. Nach einer halben Stunde klingelt das Telefon. Tano Esposito will sie in seinem Büro sehen.
    »Guten Morgen, Nelly.«
    »Ciao, Tano.«
    Sie sind zum Du übergegangen seit den letzten Ereignissen, als sie die Ermittlungen gemeinsam zum Abschluss gebracht haben.
    »Santangelo siebt seine komplette Mannschaft. Er hat einen konkreten Verdacht, wer Albini und die anderen mit Informationen über die Drogenrazzia in der Schule an besagtem Vormittag versorgt haben könnte. Aber er neigt immer noch zu der Ansicht, dass der Hausmeister es über die Schule erfahren haben muss, auch wenn der Schulleiter schwört, dass er nicht informiert war ... Ihm ... seinem Verhalten ist nichts vorzuwerfen. Entweder er ist ein Genie oder der korrupteste Polizeibeamte, dem ich je begegnet bin. Vielleicht beides. Jedenfalls ist er schwieriger zu greifen als ein Aal. Er verteidigt seinen Handlungsspielraum mit Zähnen und Klauen.«
    »Gut«, sagt Nelly, aber in Wirklichkeit interessiert es sie nicht besonders.
    »Der Polizeipräsident ist sehr zufrieden.«
    »Gut.«
    »Wie geht es deinem Sohn?«
    »Nicht sehr gut.«
    Die beiden sitzen sich eine Weile schweigend gegenüber.
    »Und mit dir ... und Carlo? Wie läuft’s?«
    »Wir haben uns seitdem nicht mehr gesehen. Er ruft nicht an und ich auch nicht. Ich weiß nicht einmal, ob er noch in Genua ist.«
    »Das tut mir leid.« Es klingt aufrichtig. »Aber ich bin sicher, das ist nur eine vorübergehende Krise. Er muss verstehen, wie viel dich diese Entscheidung gekostet hat und dass es die richtige war.«
    »Ja ... vielleicht.«
    »Unsere Rekonstruktion ist fast vollständig, aber solange wir den Code für die Informationen auf dem Mikrochip nicht knacken, haben wir nichts in der Hand. Bisher kommen unsere Spezialisten einfach nicht auf den sprichwörtlichen grünen Zweig. Wir haben alles nach Rom geschickt. Hoffentlich können die was ausrichten.«
    »Hoffentlich.«
    »Red bitte nicht so viel, mir klingeln schon die Ohren.«
    »Entschuldige, Tano. Ich stehe noch ganz unter dem Eindruck eines Albtraums heute Nacht. Und nach allem, was passiert ist ... das hat eben Spuren hinterlassen.«
    »Verständlich. Hör mal, du kennst doch die Rekonstruktion des Falles, die wir dem Polizeipräsidenten und dem Staatsanwalt vorgelegt haben, auf Basis eurer Ermittlungen und der Zeugenaussagen von Mau und Monica.«
    »Ja. Sollen wir sie etwa noch einmal durchgehen?«
    »Bitte, Nelly. Irgendein Detail könnte uns entgangen sein.«
    »Also, der südamerikanische Dealer, dieser Vennaro/Spaventa, und Albini unterhielten einen Drogenring. Wahrscheinlich beschafften sie die Ware aus Kolumbien, angesichts Vennaros Vergangenheit saßen sie direkt an der Quelle, und wer ihre Hintermänner

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