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Schneeflockenkuesse

Schneeflockenkuesse

Titel: Schneeflockenkuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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könntest.«
    Beschäftigt? An dem Abend, an dem vielleicht sein letztes Konzert stattfand? Undenkbar. Es schmerzte Mallory, dass Nathan in diesem Punkt so an ihr zweifelte. Sie ballte die Hände zu Fäusten und schlug auf die Bettdecke. »Zum Teufel mit diesem Mann. Was glaubt er eigentlich, was er für eine Frau hat?«
    Â»Hör auf mit dem Quatsch!«, sagte Pat barsch. »Du wirst verdammt schnell wütend, Mallory, weißt du das? Haben wir das der Soap zu verdanken, oder warst du schon immer so?«
    Mallory ignorierte die Frage ihrer Schwägerin. Sie ging wortlos ins Bad und ließ heißes Wasser in die Wanne.
    Als sie eine halbe Stunde später zurückkam, war sie enttäuscht, dass Pat schon gegangen war.
    Selbst schuld, schalt sie sich im Stillen, während sie ein Bagel mit Frischkäse bestrich. Pat ist immer für dich da, wenn du sie brauchst, und du zahlst es ihr mit unmöglichem Benehmen heim! Nach dem Frühstück zog sie Jeans und eine Baumwollbluse an, darüber ihre gefütterte Bomberjacke. Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, zur Generalprobe zu gehen. Doch jetzt blieb ihr nichts anderes übrig. Pat wäre sicher da, und Mallory wollte sich bei ihr entschuldigen.
    Als Mallory wenig später die Konzerthalle des Kingdome betrat, war sie sofort fasziniert von der poetischen Ballade, die Nathan gerade sang. Nachdem er geendet hatte, ging sie den breiten Gang hinunter zu einer kleinen Gruppe, die in der ersten Reihe saß.
    Er unterhielt sich mit dem Schlagzeuger und dem Leadgitarristen und bemerkte seine Frau nicht, als sie näher trat.
    Sie hatte recht gehabt. Pat war da, zusammen mit ein paar anderen Frauen. Vorsichtig berührte sie ihre Schwägerin an der Schulter. »Pat? Es tut mir leid«, platzte sie heraus. Sie hatte Tränen in den Augen, und ihr Kinn zitterte.
    Â»Mir auch!«, rief Pat und schlang die Arme um Mallory.
    Â»Das ist ja alles sehr anrührend«, sagte Nathan irritiert in sein Mikrofon. »Aber wir versuchen hier zu arbeiten.«
    Mallory verzog das Gesicht, während Pat ihm die Zunge herausstreckte.
    Nathans Miene wirkte nun etwas entspannter, und er lachte. Wie auf ein Stichwort fingen auch die anderen an zu lachen.
    Â»So gehst du also mit dem gefürchteten Nathan McKendrick um?« Mallory grinste und sah Pat mit strahlenden Augen an.
    Â»Ab und zu hilft auch ein Tritt in den Hintern«, erklärte diese.
    Mallory gluckste. »Ich gehe dann mal wieder. Tritt in den Hintern hin oder her, er wird den ganzen Tag ungenießbar sein.« Sie wollte gerade den Konzertsaal verlassen, als Diane Vincent auf sie zukam, ihre Miene ein Musterbeispiel an Traurigkeit und Resignation. Sie deutete mit dem Kopf zur Band, die wieder zu spielen begonnen hatte. »Ich hoffe, du bist jetzt glücklich, Mallory.«
    Â»Was willst du damit sagen?«
    Â»Du hast ihm die Flügel gestutzt. Er wird auf deiner verdammten Insel verrotten. Aber es musste ja alles nach deinem Kopf gehen, wie?«
    Mallory wollte schon eine spitze Antwort geben, hielt sich aber zurück. Auch wenn Diane Nathans bevorzugte Gespielin sein mochte, schuldete sie ihr keine Erklärungen.
    Â»Du zerstörst sein Leben, Mallory. Ich habe ihn zumindest genug geliebt, um ihn seinen eigenen Weg gehen zu lassen. Er braucht seine Musik.«
    Â»Und du bist diejenige, die genau weiß, was er braucht?«
    Ein süffisantes Lächeln umspielte Dianes Mund. »Glaubst du allen Ernstes, dass du diesem tollen Mann als Frau genügst?«
    Mallory hatte schon oft den gleichen Gedanken gehabt, doch das würde sie Diane ganz sicher nicht auf die Nase binden. Ihre grünen Augen spuckten Feuer, als sie zum Schlag gegen ihre schöne Konkurrentin ausholte. »Ist dir jemals aufgefallen, dass Männer wie Nathan, die mit Leuten wie dir ihre Spielchen treiben, nur Frauen wie mich heiraten?«
    Das hatte gesessen. Diane fiel sichtlich in sich zusammen, und ein schmerzlicher Ausdruck verschattete kurz ihre hellen Augen.
    Mallory war jedoch kein bisschen stolz auf sich, als sie davonging.
    In den folgenden Stunden stöberte Mallory in den besten Geschäften für Babykleidung herum, die Seattle zu bieten hatte, doch ihre Freude war verflogen. Die Begegnung mit Diane hatte ihr den Tag verdorben.
    Sie sehnte sich nach dem friedlichen und nach Pinien duftenden Zufluchtsort auf der Insel, wo sie und Nathan wenigstens allein sein würden. Als sie

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