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Schneemond (German Edition)

Schneemond (German Edition)

Titel: Schneemond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kohlpaintner
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lange und eingehend und hatte erkannt, dass dies der einzige Weg war, den er noch gehen konnte. Und schließlich hatte er doch noch Stellung bezogen.
    Und während McNolan noch immer auf den toten Indianer starrte, nicht fähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, hetzten Fish und seine Mannen bereits bleich und fluchend aus dem Zellentrakt.

Kapitel 13.
    L ukas...,hey Lukas...« Lukas schreckte hoch, als er merkte, dass ihn Daniel schon mehrfach gerufen hatte. Daniel lachte.
    »He mein Freund, wo warst Du denn jetzt gerade?«
    Diese Frage verstärkte in Lukas noch das Gefühl, ertappt worden zu sein. Vor allem, da ihn Daniel ja wirklich ertappt hatte – nämlich in seinen Gedanken an Maria. Immer wieder in den letzten Tagen wurde ihm bewusst, dass sich diese Frau leise in seine Gedanken stahl und darin herumgeisterte. Lukas murmelte eine für Daniel unverständliche Erklärung, die dieser jedoch schmunzelnd abtat, da er ohnehin mehr erriet, als Lukas glaubte. Seit dieser Nacht hatten Maria und Lukas nicht mehr alleine miteinander geredet. Sie arbeiteten ganz normal im Team weiter an ihrer Aufgabe und bis auf den einen oder anderen tiefen Blick, den sie sich erlaubten, ließ nichts das zarte Band erahnen, das sich zwischen ihnen gespannt hatte.
    So jedenfalls dachte Lukas.
    Doch wie so oft im Leben, waren manche Dinge für Außenstehende weit klarer erkennbar, als für die davon betroffenen Personen. Und so war es auch den Anderen im Team nicht entgangen, dass sich da etwas zwischen Lukas und Maria anbahnte.
    Lukas sah ein paar Sekunden verständnislos auf das Display des Distanzlasers, den er in der Hand hielt, weil er beim besten Willen nicht mehr wusste, ob die Zahl auf der Anzeige zu der vorherigen, oder der jetzigen Messung gehörte. Schließlich löschte er das Ergebnis, drückte die große rote Taste für eine neue Messung, visierte mit dem Laserpunkt das Ziel auf der gegenüberliegenden Wand an und drückte die rote Taste erneut, worauf das Gerät die Maßzahl mit einem schwachen Piepsen speicherte. Er sah wieder auf die Anzeige und gab Daniel den gemessenen Abstand bekannt, während er zu ihm hinüberging.
    »Tut mir leid«, sagte er zu ihm, »ich war gerade etwas in Gedanken.«
    »Na hoffentlich waren sie schön.«, erwiderte Daniel betont beiläufig, während er das Messergebnis in einen der Arbeitspläne übertrug.
    Sie waren heute schon sicher mehr als fünf Stunden hier unten, in diesen weitläufigen Kellern unter dem Hauptgebäude, damit beschäftigt, die Räume zu vermessen. Im Laufe ihrer Arbeiten hatte sich sehr schnell herausgestellt, dass die vorhandenen Unterlagen umso spärlicher ausfielen, je mehr sie sich den Untergeschossen der Hauptanlage näherten. Dies hatte natürlich auch damit zu tun, dass die Bauten zur Peripherie des gesamten Institutgeländes immer jüngeren Datums waren. Das Ganze hatte ein bisschen Ähnlichkeitmit dem Querschnitt eines Baumes. Um einen alten Kern – in diesem Fall das schlossähnliche Hauptgebäude – wuchsen die Jahresringe nach Außen. Diese Analogie mit dem Wachstum eines Baumes schien sich im Hauptgebäude in der Vertikalen fortzusetzen. Hier waren die ältesten Gebäudeteile – und damit die Teile über die es die wenigsten Aufzeichnungen gab – unten zu finden. Letztlich waren für die Kellergewölbe, welche zum Teil sogar zwei- und dreigeschossig waren, gar keine Planunterlagen mehr vorhanden, was bedeutete, dass sie hier mühsam die Aufmasse per Hand erstellen mussten. Zwar halfen ihm, neben Daniel, auch Nick und Petra, aber es hatte sich schnell gezeigt, dass sich diese Arbeiten mit Hilfe von Daniel am effektivsten und auch mit der größten Motivation erledigen ließen.
    Dies lag wohl in erster Linie daran, dass diese Keller so alt waren.
    Diese Räume fielen ganz eindeutig in das Fachgebiet von Daniel, was diesem zunehmend ein Funkeln in die Augen trieb. Immer wieder mussten sie die Arbeit für kurze Zeit unterbrechen, weil Lukas’ Partner an einer besonders auffälligen Stelle
hängen blieb
. Und je mehr sie sich in der Zeit nach unten arbeiteten, desto größer wurde Daniel’s Begeisterung. Und so wurde diese, eigentlich eher mühselige Arbeit, zu einem kleinen Abenteuerausflug für Daniel, aber auch für Lukas, der sich mehr und mehr von der Forscherlaune des Archäologen anstecken ließ.
    Schließlich machten sie es sich zur Gewohnheit, Messgeräte und Proviant in ihre Rucksäcke zu packen und den ganzen Tag in den Kellern zu

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