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Schneenockerleklat

Schneenockerleklat

Titel: Schneenockerleklat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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»und das macht die Sache nicht einfacher für mich.«

11.
    Freitag, 21. Februar, nachmittags

     
    Wilma kam aus dem Hotel gelaufen. Dabei rief sie
immer wieder »Mario, Mario« und kniete neben dem noch immer am Boden Liegenden
nieder.
    Palinski war ganz warm ums Herz geworden ob so viel Sorge um
seine Person. »Mir ist nichts geschehen, Schatz«, beruhigte er sie, »und Herr
Fossler ist nur …«
    »Das ist schön und freut mich, aber wo ist Albert? Übrigens,
was machst du da am Boden?« Wilma blickte Mario streng an. »Tante Anita dreht
im Stand durch, sie hat noch immer nichts vom Entführer gehört. Und von Albert
fehlt nach wie vor jede Spur. Du hast sie doch heute in Wien gesehen?«
    »Ja schon!«, Palinski war etwas verwirrt, »aber sie war
völlig ruhig und hat einen vernünftigen Eindruck gemacht. Ich wollte sie
ohnehin fragen, aber irgendwie hab ich das vergessen.«
    »Aber der Entführer hat doch angekündigt, nochmals anzurufen
und bekannt zu geben, wo Albert zu finden ist!« Helmbach machte einen
erstaunten Eindruck und blickte Fossler vorwurfsvoll an.
    Verdammt!, schoss es dem inzwischen wieder unter den Lebenden
weilenden Jo durch den Kopf, den Entführten habe ich total vergessen. Aber das
konnte er im Moment wohl nur schlecht zugeben.
    »Ich bin aaahh sicher, Albert geht es mmhhh …
gut!«, murmelte er, begleitet von dezentem, dramaturgisch geschickt
eingesetztem Stöhnen. »Aaahh, das hat mir der Entführer, mmmh … zugesichert.
Und es hat geklungen, als aaahh ob er es ernst meinte. Bestimmt mmhhh wird
Albert in Kürze auftauchen. Ah!«
    Palinski wollte Rudi und Harry eben auffordern, Fossler mit
der Rettung ins Krankenhaus zu bringen, als eine dieser riesigen
Stretchlimousinen die Straße heraufkam und vor dem Hoteleingang hielt.
    Fast gleichzeitig hastete Generaldirektor Eberheim die breite
Treppe herunter und ins Freie. Gerade rechtzeitig, um den eben angekommenen
Gast, es handelte sich um Douglas Rennerby, ja genau, um   d e n   Rennerby, den berühmten
Kriminalschriftsteller, begrüßen zu können. Der schottische Bestsellerautor,
angeblich waren alles in allem mehr als 28 Millionen seiner Bücher in den
letzten 30 Jahren verkauft worden, sollte im Rahmen der Vollversammlung in
Anerkennung seines Lebenswerks zum Ehrenmitglied der FECI ernannt werden.
    Nach Rennerby und seiner Frau Alicia war auch Dr. Alex
Winmark, der Leibarzt des schwer kranken Autors, aus dem Wagen gestiegen. Der
Mediziner wollte schon hinter seinem Schützling das Hotel betreten, als ihn ein
erschreckter Ausruf des Chauffeurs zurückhielt.
    »Please come here, Doc and have a look«, radebrechte Ernst
Gunsbichler vom Mietwagen-Service in seinem besten Schulenglisch. »And immedi…,
sofurt please.« Es war wohl kaum die originelle Aussprache des gebürtigen
Liesingers, sondern die im Tonfall reflektierte Mischung aus Schrecken, Stress
und Überraschung, die den Arzt zum inzwischen weit offen stehenden Kofferraum
der Limousine treten ließ.
    Darin lagen zwischen den Gepäckstücken zwei junge Menschen
mit käseweißen Gesichtern. Entweder schliefen die beiden, oder sie waren
bewusstlos.
    »They must«, versuchte es der sichtlich verstörte Fahrer
erneut auf Englisch, ließ es aber gleich wieder sein.
    »Die müssen am Flughafen hineingeklettert sein!«, murmelte
er. »Und ich hab überhaupt nichts bemerkt!«
    Auf ein Zeichen Winmarks hin half ihm der Chauffeur, das
Mädchen und den Burschen herauszuheben und auf den Boden zu legen.
    Nach der ersten Untersuchung stellte der Arzt fest, dass die
beiden im Kofferraum wahrscheinlich etwas Kohlenmonoxid abbekommen hatten. Dank
ihrer Jugend und relativ guten physischen Konstitution bestand allerdings keine
unmittelbare Lebensgefahr. Sie mussten aber so rasch wie möglich ins nächste
Krankenhaus, zur Beobachtung.
    Winmark, dem das wenige Meter entfernt stehende Rettungsauto natürlich
nicht entgangen war, hatte sich inzwischen Rudi geholt und ihn aufgefordert,
die beiden Bewusstlosen immediately to the next hospital zu bringen. Harrys
Freund, der schon immer von einem echten Rettungseinsatz geträumt hatte, war
völlig aufgeregt bei der Vorstellung, unmittelbar vor der Erfüllung seines
größten Wunsches zu stehen.
    Kurz darauf war er dann auch schon unterwegs zu dem knapp 20
Kilometer entfernten Mürzzuschlag. Mit Blaulicht, Sirene und allem, was sonst
noch zu einem richtigen Einsatz dazugehörte. Vor allem aber mit drei

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