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Schneerose (German Edition)

Schneerose (German Edition)

Titel: Schneerose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Shepherd
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Chasity verletzt.
    Erschrocken blickt Lindsay ihr entgegen. Sie scheint
wirklich geglaubt zu haben, dass die Vampire sie nicht hören können. Tru
versteht immer weniger, was Lia an dieser Zicke bloß findet. Sie ist naiv,
egoistisch und oberflächlich.
    Ein Flattern lässt sie aufhorchen.
    „Was war das?“, kommt es sofort ängstlich von
Lindsay, die sich in Mikes Arm verkrallt. Auch er scheint es mit der Angst zu
tun bekommen, während er mit seiner Taschenlampe die Wände der Höhle
ableuchtet. „Vielleicht eine Fledermaus...?“
    Ein Kratzen, wie von Krallen über Stein, ertönt
direkt hinter Tru und lässt ihr die Haare zu Berge stehen. Erschrocken fährt
sie herum, doch ist nichts zu sehen.
    Claudia reckt schnuppernd ihre Nase in die Höhe. „Es
riecht komisch. Ich kann den Duft nicht einordnen.“
    Nun bemerkt auch Tru den Geruch in der Luft. Es ist
der Gestank von Verwesung, getrocknetem Blut und etwas undefinierbaren, das Tru
jedoch nicht neu ist. Sie kennt diesen Duft. Genau so hat Lia damals gerochen
als sie sie vor ein paar Wochen nackt und total verwildert im Wald vorgefunden
haben. Chasitys schriller und schmerzerfüllter Schrei reißt sie aus ihren
Gedanken. Mikes Taschenlampe schwenkt sofort in ihre Richtung, doch sehen sie
nur noch etwas großes, Schwarzes davon huschen. Das Licht blendet die Vampire
zu sehr, um mehr erkennen zu können. Besorgt kümmert sich Claudia sofort um
ihre Freundin. Ihren Rücken zieren lange Kratzspuren wie von Krallen. Die
Wunden beginnen bereits zu heilen, doch ihr Blut scheint weitere Kreaturen
angelockt zu haben, denn das Rascheln und Zischen um sie herum nimmt zu. Sie
rücken enger aneinander, stehen Rücken an Rücken, als der zweite Angriff
erfolgt. Dieses Mal auf Mikes Arm. Er keucht vor Schmerzen auf und lässt die
Taschenlampe mit einem lauten Scheppern zu Boden fallen. Sie rollt über den
Boden und die Fünf sehen im Schein der Taschenlampe bestimmt vier Fußpaare.
Ihre Haut wirkt menschlich, doch anstelle von Zehen zieren lange, spitze
Krallen ihre Füße. Im Gegensatz zu Chasity heilt Mikes Haut nicht. Ein tiefer
Kratzer zieht sich von seiner Hand bis zu seinem Ellbogen. Dunkles Blut quillt
aus der Wunde und er wird bereits ganz bleich im Gesicht. Der Geruch seines
Blutes liegt in der Luft: alte Bücher, Holz und der Duft von zarten
Aprikosenblüten. Menschliche Gerüche sind stärker und intensiver als die von
Vampiren. Sie benebeln den Verstand und machen es schwer die Kontrolle über
sich zu behalten. Tru ist als Dhampir davon nicht so sehr betroffen, wie
Chasity und Claudia. Vor allem Chasity, die den Umgang mit Menschen
normalerweise meidet, scheint sich nur schwer beherrschen zu können. Ihre Zunge
streift bereits durstig über ihre roten Lippen und die spitzen Eckzähne. Zudem
wurde sie verletzt und auch wenn es nicht sehr schlimm ist, würde sie etwas
Blut schnell stärken. Während Claudia sich um Chasity kümmert, tritt Tru
sicherheitshalber vor Mike und Lindsay. Mittlerweile ist die Taschenlampe
soweit entfernt, dass sich Trus Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnen.
Flackernde Augenpaare glühen in den unterschiedlichsten Farben. Es sind über
Hundert. Die Gesichter der Wesen haben zwar menschliche Züge, doch sind sie zu
Fratzen verzerrt. Scharfe Zähne blitzen ihr durch die Finsternis entgegen. Auch
ihre Körper gleichen denen von Menschen, doch sind sie alle nackt oder kaum
bekleidet, was Menschen nie täten. Aus ihren Rücken wachsen schwarze Flügel,
die so groß sind wie fast ihr ganzer Körper. Trus Herzschlag beschleunigt sich.
Gegen diese Vielzahl werden sie niemals ankommen. Ein Geräusch lässt sie nach
oben blicken und erstarren. Von der Decke hängen wie Fledermäuse weitere dieser
Kreaturen. Ihre Augen in blau, grau, braun und grün sind allesamt auf sie
gerichtet. Nun bemerken auch die beiden Menschen die Angst in den Gesichtern
der Vampire. Ihre Augen sind zu schlecht, um die Wesen selbst sehen zu können.
    „Was ist los?“, kreischt Lindsay panisch und gibt
damit das Startzeichen für den dritten Angriff. Direkt Fünf stürzen sich auf
Chasity und Claudia. Die Vampire scheinen ihnen das bessere Opfer darzustellen.
Tru eilt ihnen schnell zur Hilfe. Sie hat nicht daran gedacht ihre Armbrust
mitzunehmen, sodass sie lediglich mit einem Dolch bewaffnet gegen die Monster
antreten kann. Claudia und Chasity zaubern hingegen kampferprobt unter ihren
schwarzen Kutten lange Schwerter hervor. Schwarzes Blut spritzt auf ihre
Gesichter

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