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Schneerose (German Edition)

Schneerose (German Edition)

Titel: Schneerose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Shepherd
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damit sie ihre Mutter finden
konnte.“, behauptet Chasity erneut, doch Tru will das Offensichtliche einfach
nicht sehen und schüttelt weiter stur den Kopf.
    „Wir sind Vampire und Menschen, das ist sicher nicht
die Gesellschaft die Lilith sich für ihre Tochter aussuchen würde. Seit sie den
Kontakt zu Lia sucht, hatte sie nie etwas anderes im Sinn als sie von uns zu
isolieren. Letzte Nacht hat sie es dann geschafft.“, stimmt nun auch Claudia
überzeugt zu.
    Doch Tru bleibt unbeirrbar. „Vielleicht, aber
solange ich mich nicht selbst davon überzeugt habe, dass es Lia gut geht, werde
ich die Suche nach ihr nicht aufgeben!“
    Damit ist die Diskussion beendet und Tru stapft
energisch den Strand entlang, fort von dem Dorf. Es ist ihr egal ob die anderen
ihr folgen, für sie zählt nur noch Lia wiederzufinden.

 
    Das Wasser, das von der hohen Decke tropft, hallt in
der Höhle ungewöhnlich laut wieder. Mit einem hohlen Plopp schlägt es
auf dem raunen Stein auf. Im Hintergrund ist das Rauschen des Meeres zu hören.
Wellen prallen gegen die Felsen, sodass immer wieder eine kleine Wassermenge in
das Innere der Höhle schwappt. Es riecht nach Salz und verdorbenem Fisch.
Lindsay reibt sich mit einem mulmigen Gefühl im Bauch über ihre nackten Arme,
die mit einer Gänsehaut überzogen sind. Licht fällt nur durch die kleinen
Löcher in den Wänden in das Innere der Höhle. Für die Vampire ist dieser
Zustand angenehm, da es mittlerweile Tag ist, doch Lindsay lässt es frösteln.
    „Ist es nicht gefährlich einfach so in irgendeine
Höhle zu spazieren? Vielleicht ist sie einsturzgefährdet oder wir werden
geflutet?“ Ihre Stimme hallt von den feuchten Wänden wieder und schallt in
einem leisen Echo zurück.
    „Niemand zwingt dich mitzukommen!“, kommt es erbost
von Tru zurück. Lindsays Gejammer geht ihr schon lange auf die Nerven. Zudem
gibt sie ihr die Schuld daran, dass Lia jetzt verschwunden ist.
    „Lia ist meine beste Freundin!“, empört sich Lindsay
gereizt. ‚beste Freundin’ , schallt es laut von den Wänden zurück.
    „Habt ihr schon mal daran gedacht, dass es
vielleicht mehr von Lias Sorte geben könnte und die uns vielleicht nicht wohl
gesonnen sind? Mit eurem Geschrei macht ihr sie garantiert auf uns
aufmerksam!“, zischt Claudia genervt. Dieser Kindergarten ist mal wieder
typisch für Menschen.
    Chasity hingegen zeigt sich verständnisvoller. „Wir
wissen nicht wie weit und tief diese Höhle reicht oder was uns dort erwartet,
vielleicht ist es deshalb wirklich besser, wenn ihr hier wartet. Lia würde
bestimmt nicht wollen, dass ihren menschlichen Freunden etwas passiert.“,
wendet sie sich mitfühlend an Mike und Lindsay, doch stachelt sie damit erst
recht Lindsays Trotzkopf an.
    „Wenn jemand Lia helfen kann, dann jawohl ihre
Freunde und zwar ihre RICHTIGEN Freunde!“, gibt sie zickig zurück, schnappt
Mikes Hand und zieht ihn mit sich in Höhle, vorbei an den Vampiren.
    Tru presst verbissen die Lippen aufeinander und
verkneift sich jedes Kommentar. Von wegen RICHTIGE Freunde. Richtige Freunde lassen
einander nicht alleine am Strand zurück. Aber was weiß sie schon von
Freundschaft, wenn sie nicht mal weiß was Liebe ist. Menschliche Gefühle sind
ihr genauso unerklärlich wie fremd.

 
    Ihre Schritte hallen wie eine Elefantenherde durch
das Innere der Höhle. Mittlerweile sind sie soweit vorgedrungen, dass kein
Tageslicht mehr in das Innere scheint. Auch die Feuchtigkeit des Meeres hat in
diesem Teil der Höhle keinen Zugang mehr. Ohne Mikes Taschenlampe wären die
Menschen blind.
    Bisher haben sie nicht eine Spur von Lia gefunden.
Es gibt keinerlei Anzeichen auf irgendein Leben in der Höhle. Keine
Essensreste, keine Spur von alten Feuerstellen. Während sie erst leicht bergab
gegangen sind, geht es nun langsam wieder etwas steiler bergauf.
    „Also ehrlich die Höhle scheint endlos zu sein.
Finden wir da überhaupt wieder raus?“, hört sie nun Lindsay an Mike gewandt
flüstern. Anscheinend wagt sie es nicht mehr ihre Beschwerden laut
auszusprechen, doch sollte sie wissen, dass das Gehör eines Vampirs weitaus
besser ist als das eines gewöhnlichen Menschen und es ihr somit gar nichts
bringt zu flüstern.
    „Vampire spüren bestimmt das Licht.“, versucht Mike
sie zu beruhigen, doch gibt seine Freundin einfach keine Ruhe.
    „Warum? Denen gefällt es hier im Dunkeln doch viel
besser. Für mich wäre das kein Leben!“
    „Wir haben es uns auch nicht ausgesucht!“, entgegnet
ihr

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