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Schneeschwestern - Wittekindt, M: Schneeschwestern

Schneeschwestern - Wittekindt, M: Schneeschwestern

Titel: Schneeschwestern - Wittekindt, M: Schneeschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Wittekindt
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Vielleicht auch nur, um sich kurz auszuruhen … Es klopft.
    »Entschuldige, wenn ich dich störe …«
    »Was gibt’s denn, Ohayon?«
    »Ich … mir kam da eine Idee.«
    »Ja?«
    »Ich weiß ja nicht. Die Mädchen von heute, wenn die mit den Jungs an den Feensee fahren … Vielleicht lassen die ihre Höschen gleich zu Hause. Wer weiß denn schon, ob die was drunter haben.«
    »Wovon redest du da?«
    »Na, weil kein Verkehr stattgefunden hat, meine ich. Warum hat sie da kein … Warum hat sie da unten nichts an?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Deine Tochter ist doch in dem Alter. Vielleicht weiß die ja …«
    »Ich knall dir gleich eine!«
    »Ich will doch nur wissen, wer ihr das angetan hat.«
    »Gut, aber lass meine Tochter aus dem Spiel, ich … Ichweiß nicht, Ohayon, aber … dass wir uns über so was unterhalten …«
    »Es geht darum, wer das getan hat, oder? Da müssen wir alles im Auge behalten. Auch das Höschen. Ich denke, wenn ein Mädchen ermordet wird, dann … dann geht es ja oft um so was. Irgendwas mit Sex. Oder? Also müssen wir das im Auge behalten. Das Höschen, meine ich.«
    »Natürlich müssen wir das, Ohayon, ich … ich würde es nur allgemeiner formulieren.«
    »Ja, das Sexuelle ist immer besser zu besprechen, wenn es allgemein ist und … tut mir leid, wegen deiner Tochter. Also dass ich die da mit reingezogen habe.«
    »Sonst noch was?«
    »Der Junge … Max Steiner. Der ist gerade gekommen. Er will noch mal mit dir reden.«
    »Bring ihn her. Aber schick mir Grenier vorher noch mal rein.«
    Ohayon verschwindet. Kurz darauf erscheint Grenier.
    »Setz dich.«
    »Was gibt’s?«
    »Hast du mal über den Säbel nachgedacht?«
    »Nicht wirklich.«
    »Du sagst, er lag da noch nicht lange.«
    »Nein. Ich hab noch zwei solche Säbel gefunden. Unter dem Vordach vom Schuppen.«
    »Wir suchen also die Tatwaffe und haben stattdessen einen Säbel, mit dem sie aber nicht erschlagen wurde.«
    »Die Tatwaffe liegt möglicherweise noch da oben, aber … Die finden wir nicht, ohne alle Spuren zu vernichten.«
    »Das hast du schon gesagt.«
    »Vielleicht hat der Täter die Waffe auch mitgenommen.«
    »Wie raffiniert!«
    »Was?«
    »Er nimmt die Tatwaffe mit, damit wir nicht merken, wie er es gemacht hat. Aber diesen riesigen Säbel, den lässt er da?«
    »Was ist los, Roland? Verlierst du die Geduld?«
    »Weil ich die ganze Zeit das Gefühl habe, dass wir an der falschen Stelle suchen. Es sei denn, die einfachste Lösung trifft zu, und Philippe hat sie erschlagen. Sollen wir uns damit zufrieden geben?«
    »Was ist mit Walter Heimann?«
    »Ich kann mir den irgendwie nicht vorstellen, wie er da bei minus sechs Grad im Wald rumläuft. Außerdem bewegt er sich so langsam. Dass der eine Sechzehnjährige erschlägt …«
    »An seinem Auto war Material aus der Gegend. Er war da.«
    »Die Frage ist nur, wann? Na gut. Ich schicke Ohayon noch mal zu Madame Darlan. Der soll das checken.«
    »Ohayon?«
    »Mit Verhör ist bei der nichts zu holen. Die hat so eine innere Haltung … Das muss Ohayon machen.«
    »Sechs Ohren und sechs Augen! Verstehe.«
    Ohayon tritt ein, ohne zu klopfen. »Ich hab den Jungen …«
    »Schick ihn rein und … ich will allein mit ihm reden.«

    »Setz dich, Max.«
    Max ist nicht mehr so verängstigt wie am Morgen. Dafür ist er aufgeregt.
    »Mir ist was eingefallen.«
    »Ja?«
    »Thomas, Philippe und ich sind raus aus dem Auto. Wir haben ein bisschen … Na so Sachen gesagt und so. Und dann waren die plötzlich weg, und Philippe hat sich aufgeregt, und ich hab zu Philippe gesagt, dass die Girls vielleicht bei meiner Oma sind …«
    »Girls?«
    »Ja, genau! Da war nämlich noch eine dabei. Die wollte unbedingt mit. Saß vorne, neben mir. Keine Ahnung, wer das war. Die gehörte zu Geneviève.«
    »Ach.«
    »Was?«
    »Du hattest das zweite Mädchen also glatt vergessen.«
    »Als sie einstieg, dachte ich, das ist ein Junge. Während der Fahrt auch. Die hat nix gesagt. Geneviève sah viel besser aus als die. Deshalb wahrscheinlich. Das war so eine graue Leseratte. Die hatte sogar in der Disco ’ne Mütze auf! Außerdem war ich abgelenkt, weil Philippe und Thomas Geneviève hinten begrabscht haben.«
    »Wurde die Leseratte auch begrabscht?«
    »Nee. Wozu denn? Ich hab dann auch gekotzt. Aber Philippe, der ist in den Wald und hat immer ›ficki ficki‹ gerufen. Wo die graue Maus hin ist? Keine Ahnung.«
    Irgendwas passiert mit Roland Colbert. Er kann es nicht genau einordnen. Ist er einfach nur

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