Schneetreiben
durchkommen, man wird dir glauben.«
Carla hoffte, dass er recht behielt. Denn immerhin hatte sie am Vorabend des Geschehens tatsächlich fantasiert und ihren Mann sogar im Glauben, er sei Keller, an den Armen verletzt. Ihr Anwalt, der sie als Nebenklägerin vertrat, war sicher, dass Konrads Anwälte diesen Umstand ins Feld führen würden.
»Zermartere dir nicht den Kopf, Carla«, bat Hansen. »Du bist gesund, und wir alle können bezeugen, dass du dich wieder ganz normal verhältst, seit Konrad keinen Einfluss mehr auf dich nehmen kann. Er wird seine Strafe bekommen.« Für eine Weile ritten sie schweigend nebeneinanderher und sprachen nicht.
Dann blickte Carla zu ihrem väterlichen Freund hinüber.
»Was meinst du, Johannes?« Sie deutete auf den Stall, der einige hundert Meter entfernt am Horizont auftauchte. »Sollten wir in diesem Jahr ein paar neue Pferde kaufen?«
Hansen lächelte.
»Keine schlechte Idee«, antwortete er augenzwinkernd und preschte vor Carla in Richtung des Gutshauses davon.
50
Anna kam gerade vom Einkaufen zurück, als sie dem Postboten an der Pforte zum Haus direkt in die Arme lief. Der griff sofort in seine Fahrradtasche und überreichte ihr ihre Briefe.
»Hoffentlich nicht nur Rechnungen«, seufzte Anna, während sie die Umschläge durchblätterte.
Sie griff sofort nach einem hellgrauen Umschlag, als sie Toms schön geschwungene Handschrift darauf erkannte. Als sie ihn öffnete, fielen ihr zwei Theaterkarten für eine Lübecker Kinderaufführung am 5. Mai in die Hände. »Wie am ersten Tag«, hieß das Stück.
»Vielen Dank noch einmal für den guten Sitzplatz im St. Pauli Theater«, schrieb er. »Ich wollte mich gern bei Euch revanchieren und hoffe, Ihr habt Zeit.«
Anna starrte eine Weile sprachlos auf den Brief und die Karten. Sie war sicher, dass Tom und Lena auch dort sein würden. Endlich hob sie ihre Einkaufstüte vom Boden auf, schloss die Haustür auf und trat in den Flur.
»Hallo«, rief sie Bendt zu, der ihr gerade aus dem Wohnzimmer entgegenkam.
»Hallo«, grüßte er lächelnd zurück.
»Und?«, fragte er mit Blick auf die Post in ihren Händen. »Etwas Besonderes?«
»Nein«, antwortete Anna und wusste gleichzeitig, dass sie eine Entscheidung zu fällen hatte.
Danksagung
Meiner wunderbaren Freundin Barbara Gereke danke ich von Herzen dafür, dass sie mit diesem Roman nun schon das dritte Buch für mich redigiert, kritisiert und besser gemacht hat. Ich danke Aline und Maani Ohlsen sowie Tina Wendt für wertvolle Korrekturen, viele weise Ratschläge in Lebensfragen und ihre Freundschaft. Die Tatsache, dass mein Freund und Kollege Björn Jönsson das Manuskript spannend fand, lässt mich in Erwartung der »Kantinengespräche« bei Gericht wesentlich ruhiger schlafen. Dr. med. Nadine Wilke, Fachärztin für Rechtsmedizin, verdanke ich wertvolle Erkenntnisse zur toxikologischen Nachweisbarkeit von Wirkstoffen und gewinnbringende Einblicke in ihren Berufsalltag am Tatort und Seziertisch. Den Vorschlägen von Dr. med. Sita v. Richthofen verdanke ich eine tolle Idee im Zusammenhang mit der Wirkungsweise des Dopamins und sehr interessante Erkenntnisse zur Behandlung von Psychoseerkrankungen. Dem passionierten Jäger Jürgen Hormann vielen Dank für Informationen zum Gebrauch und Verschluss von Jagdwaffen. Jobst Schlennstedt, Autorenkollege und Lübeck-Kenner, hat mir die Wahl des Tatorts in der Lübecker Innenstadt erleichtert und mir wunderbare Restauranttipps geliefert, die nicht nur literarisch nützlich waren. Meinem Agenten, Dirk Meynecke, herzlichen Dank für das stets richtige Händchen bei der Auswahl des Verlages und seine Unterstützung.
In Liebe und Dankbarkeit für einen stets »freien Rücken«bin ich meiner Familie und natürlich allen voran meinem Mann Kai verbunden. Meiner geliebten Zwillingsschwester Nicola verdanke ich zudem, dass es mir nicht schwergefallen ist, die innige Geschwisterliebe zwischen Carla und Hanna Frombach darzustellen. Mein Schwiegervater, Heinz P. Lohfeldt, hatte leider keine Möglichkeit mehr, auch diesen dritten Krimi für mich zu redigieren. »Lieber Heinz, Du hast mir mit Deinen guten Ratschlägen trotzdem oft im Ohr gelegen.«
Zuletzt sei darauf hingewiesen, dass die Geschichte und alle Personen dieses Romans frei erfunden sind. Die Autorin und Anna Lorenz verbindet allein der berufliche Alltag.
Informationen zum Buch
Freier Fall
Als eine Frau vom Balkon eines Hauses stürzt, beginnen die Kommissare Braun und Bendt
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