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Schneetreiben

Schneetreiben

Titel: Schneetreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gladow
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vorzudringen schienen.
    »Hätten Sie diese Nachricht nicht spätestens sehen müssen,als Sie das Handy vom Sideboard herüber auf Ihren Nachttisch geholt haben?«, hakte Braun nach. »Hatten Sie uns nicht gesagt, dass es bereits weit nach zwölf gewesen sei, als ein Poltern Sie geweckt hat?«
    »Ich habe nicht darauf geschaut, wirklich«, flüsterte Carla, die sich sichtlich in die Ecke gedrängt fühlte. »Vielleicht war es ja auch doch noch nicht ganz so spät.« Ihre Worte klangen wenig überzeugend.
    »Hätte Ihnen nicht spätestens in dem Moment, als Sie Schritte auf der Treppe gehört haben, der Gedanke kommen müssen, dass Ihr Mann seine Pläne geändert haben könnte und vielleicht aus Hamburg zurückgekehrt war?«, fragte Bendt.
    Carla Frombach war anzusehen, dass die Befragung ihr an die Nieren ging. Sie fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Darüber habe ich überhaupt nicht nachgedacht«, versuchte sie sich zu rechtfertigen. »Es waren so merkwürdige Dinge passiert.« Sie starrte in den Kamin. »Erst die tote Krähe auf dem Balkon meiner Schwester und ihr Schrank, die Sache mit unserem Hund …«
    »Bitte der Reihe nach«, sagte Braun und ließ Carla von ihrem Erlebnis mit der Krähe berichten. Mit einem Seitenblick gab er der Beamtin, die noch immer im Türrahmen stand und das Gespräch verfolgte, zu verstehen, dass sie nach dem Kadaver Ausschau halten solle.
    Noch bevor Carla Frombach ihre Erzählung beendet hatte, war die Polizistin zurück und dokumentierte mit einem Schulterzucken, dass niemand eine Krähe im Hausflur gefunden hatte.
    »Frau Frombach, wo ist eigentlich Ihr Hund?«, erkundigte sich Braun nach einer Weile.
    »Mein Stallmeister, Johannes Hansen, hat ihn gestern Abend mitgenommen, um ihn zum Tierarzt zu bringen und dann über Nacht zu Hause zu versorgen. Smilla ist schwer verletzt«, berichtete sie und begann wieder zu weinen.
    »Wann genau hat Herr Hansen mit Ihnen gesprochen, Frau Frombach?«, bohrte Braun weiter.
    »So gegen sechs«, erklärte sie unsicher, als sie sich wieder ein wenig gefasst hatte.
    »Dann kann Herr Hansen also bestätigen, dass Ihr Mann über Nacht wegbleiben würde?«, fragte Braun.
    Carla Frombach sah dem Hauptkommissar in die Augen. »Nein, er wusste es nicht«, gestand sie leise. »Ich habe es ihm nicht gesagt.«
    Braun seufzte. »Warum nicht?«
    Sie schien nach Worten zu ringen, bevor sie weitersprach: »Ihm missfällt es, wenn mein Mann mich im Moment allein lässt, weil ich nervlich so angespannt bin. Ich wollte nicht, dass er sich Sorgen macht oder sich gar verpflichtet fühlt, über Nacht hierzubleiben.«
    »Gibt es sonst irgendjemanden, der außer Ihnen davon wusste, dass Ihr Mann die Nacht in Hamburg verbringen wollte?«
    Carla Frombach schluckte. »Nein, den gibt es nicht«, flüsterte sie kaum hörbar.
    »Frau Frombach.« Bendt konfrontierte sie jetzt mit einer Information, die er von den Kollegen der Spurensicherung erhalten hatte. »Auf dem Tisch im Wintergarten standen, als die Spurensicherung eintraf, zwei Gläser, ein Rotweinund ein Whiskyglas. Wie erklären Sie sich das?«
    »Ich nehme an, mein Mann hat noch etwas getrunken, als er heimkam«, mutmaßte sie.
    »Sie haben aber nicht gemeinsam mit ihm dort gesessen?«, hakte der Hauptkommissar nach.
    Carla Frombach schluchzte laut auf. »Nein, bitte glauben Sie mir, das habe ich doch schon gesagt.«.
    »Frau Frombach, Sie haben gegen vier Uhr morgens einen Schuss auf Ihren Mann abgegeben«, erklärte Braun. »Wenn es stimmt, dass Ihr Mann um zirka null Uhr dreißig heimgekommen ist, dann hätte er sich über drei Stunden allein hier unten aufgehalten, ohne von Ihnen bemerkt worden oder ins Bett gegangen zu sein. Kommt so etwas häufiger vor?«
    Carla zuckte mit den Schultern. »Vielleicht ist er eingeschlafen?«
    »Sie sagen, Frau Frombach, Sie hätten die ganze Zeit nicht die Augen geöffnet, während Ihr Mann offenbar bereits in Ihrem Zimmer war und seinen Nachtschrank durchsucht hat«, wiederholte Braun im ruhigen Tonfall das, was Carla Frombach ihnen geschildert hatte. »Sie sagten auch, dass Sie mit dem Kopf in die Richtung gelegen hätten, in der Ihr Mann zunächst an das Bett herangetreten sei. Warum haben Sie nicht einen Blick riskiert, um herauszufinden, wer dort steht?«
    »Ich sagte doch, dass ich mich nicht getraut habe«, flüsterte sie. »Ich bestand nur noch aus Angst.«
    »Können Sie sich vorstellen, was Ihr Mann in seinem Nachtschrank gesucht hat?«, fragte Braun

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