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Schnell und schmerzhaft

Schnell und schmerzhaft

Titel: Schnell und schmerzhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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gelernt? Beim
Herumschleichen in deinem Puff?«
    Er lachte. »Du bist also fest
entschlossen, uns allen heute abend kräftig auf den
Schlips zu treten. Mir macht das ja nichts aus, aber ich weiß nicht recht, ob
Tyler da noch lange mitspielt.«
    »Ich gebe ihm nur mit gleicher
Münze heraus.«
    »Ist das klug?« Er trank
langsam einen Schluck. »Für Erica ist diese Übergangszeit sehr schwierig. Ihr
Mut ist bewundernswert. Sie ist hergekommen, um sich der Clique zu stellen, und
obendrein hat sie dich gleich mitgebracht. Wenn du jetzt Tyler verprellst,
machst du alles für sie noch schwerer.«
    Ich hätte Erica von Anfang an
einen dicken Strich durch ihre idiotische Rechnung machen sollen, dachte ich.
Jetzt saß ich da in meiner Rolle des liebenden Bräutigams und hatte keine
Möglichkeit, irgendwelche Tricks und Kniffe anzuwenden. Nicht einmal mit
Alison, Beth oder Sandy konnte ich anbändeln, dabei waren das durchaus
appetitanregende Happen.
    »Gehen wir ein Stück«, schlug
Tizack vor. »Tyler und Erica führen an der Bar ein ernsthaftes Gespräch. Ich
schätze, wir sollten sie eine Weile sich selber überlassen, damit sie die Sache
unter sich klären können. Du würdest dabei alles nur noch schlimmer machen,
Danny.«
    »Wohin willst du mit mir?«
knurrte ich. »Vielleicht zum Zaun, damit ich meine Höhenangst so recht genießen
kann?«
    »Ich hatte nur an eine
gemächliche Runde um den Swimming-pool gedacht«, besänftigte er.
    Ich zuckte die Schultern.
»Meinetwegen...«
    Wir gingen also in die warme
Nacht hinaus und marschierten langsam um den Pool. Im Gartenzimmer steckten
meine Braut und ihr Verehrer noch immer die Köpfe zusammen. Ericas Gesicht war
ernst und gespannt. Offenbar gefiel ihr nicht so recht, was sie hörte. Hatte
mich Tizack aufs Kreuz gelegt? Hätte ich doch lieber im Zimmer bleiben und
Waring nach Herzenslust verprellen sollen?
    »Wahrscheinlich ist das, was
ich dir jetzt sagen will, in den Wind geredet«, fing Tizack wieder an. »Aber
ich will’s doch noch einmal versuchen, mein Junge. Ich finde dich nämlich sehr
sympathisch.«
    »Weißt du was?« schoß ich
zurück. »Ich bewundere dich, Dane. Du bist der erste Mann, bei dem mir so
richtig der Sinn des Wortes >dekadent< aufgegangen ist.«
    »Du hast offenbar eine
natürliche Begabung dafür, deine Gesprächspartner zu beleidigen.« Er seufzte.
»Laß dir das nicht zum Verderben werden. Du kannst Tyler die Leitung der Clique
entwinden und sie selber beherrschen. Aber du kannst Erica nicht aus der Clique
lösen. Damit schaufelst du dir dein eigenes Grab.«
    »Gruppensex ist nichts für
mich«, erklärte ich sehr entschieden. »Ich will Erica heiraten und habe nicht
die geringste Lust, sie mit dir und Tyler Waring und Pollard zu teilen, von dem
glotzenden Lorimer gar nicht zu reden.«
    »Gruppensex ist nur ein ganz
kleiner Teil von dem, was der Clique ihren Sinn gibt, mein Junge«, erläuterte
er fast väterlich. »Allerdings ist die Möglichkeit, sich von vier attraktiven
Frauen verwöhnen zu lassen statt von einer, gar nicht von der Hand zu weisen.
Und da ist immer noch das Freudenhaus mit seinem reizvollen Angebot, falls du
mal eine Abwechslung suchst... Aber darum geht es nicht. Menschen leben nun
einmal in der Gruppe. Schon unsere Vorväter in der Urzeit der Menschheit haben
sich zu Stämmen zusammengeschlossen. Die Gruppe brauchte einfach jeder. Bei
diesen Gruppen gibt es natürlich eine enorme Bandbreite — von der religiösen
Sekte bis zur Mafia — , aber irgendwo ist ein Platz für jeden da. Unsere Clique
ist in ihrer Art einmalig. Sie ist zwar nur klein, verfügt aber über ein
beachtliches Machtreservoir und kann den Mitgliedern enorme Vergünstigungen
bieten. Denk mal einen Augenblick darüber nach. Stell dir vor, was du als
Anführer einer solchen Gruppe alles erreichen könntest.«
    »Deine Stimme ist ja unerhört
eindrucksvoll, Dane«, meinte ich, »aber trotzdem verstehe ich immer nur
Bahnhof.«
    »Das Schlüsselwort ist Macht«,
sagte er erregt. »Macht ist das Größte, was es gibt. Sie schafft sich ihre
eigenen Privilegien, mein Junge. Mit der Clique hast du die Macht im Griff. Du
kennst den Unterschied zwischen Sport und Spielen?«
    »Nein«, knurrte ich. »Aber du
wirst ihn mir schon verklickern.«
    »Autorennen, Bergsteigen,
Stierkampf — das ist Sport, weil du dabei jedesmal dein Leben riskierst. Alles
übrige sind Spiele — Spielereien, wenn du willst. Immobiliengeschäfte,
Viehzucht, Ölspekulationen — selbst

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