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Schnell und schmerzhaft

Schnell und schmerzhaft

Titel: Schnell und schmerzhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Lot.«
    »Da komme ich nicht mit.«
    »Du hast in New York Marcus
Lorimer kennengelernt. Es wundert mich, daß da nicht schon der Groschen bei dir
gefallen ist.«
    »Was für ein Groschen denn,
verdammt noch mal?«
    »Die Mädchen können für Lorimer nichts tun — dabei haben sie sich wirklich redlich
bemüht.«
    »Lorimer ist schwul?«
    »Das leuchtet dir nicht ein?«
Tizack lachte. »Du hast ganz recht, mein Junge. Ich wollte nur mal sehen, wie
du reagierst. Nein, Markus ist nicht schwul, er ist ein Voyeur. Dabeisein ist
alles — das ist sein Motto. Aber dabeisein im Sinne
von zusehen, nicht von Mitmachen. Deshalb wäre es uns sehr recht, wenn du das
Gleichgewicht wiederherstellen würdest.«
     
     
     

6
     
    Tyler Waring hatte jede Menge
an äußeren und obendrein wahrscheinlich noch einige innere Qualitäten, die mir
bisher entgangen waren. Ich musterte ihn unauffällig, während wir aßen. Sein
Haar war dicht und interessant graumeliert, seine Augen von einem hellen, fast
stählernen Blau. Er sah sehr gut und dabei sehr männlich aus und hatte eine
phantastische Figur. Er hatte auch Geschmack und wußte sich gut anzuziehen.
Sobald er den Raum betrat, kam mir mein Zweihundert-Dollar-Anzug vor wie eine
Klamotte aus dem Trödelladen. Er hatte mir fest, offen und freundlich die Hand
geschüttelt, als er kam. Die drei Damen wirkten sehr elegant. Dane Tizack
erinnerte mehr denn je an einen spätrömischen Imperator in seinem roten Smoking
mit Rüschenhemd.
    »Sie sind im Ölgeschäft,
Danny?« erkundigte sich Waring über den Tisch hinweg.
    »Sehr richtig.« Hastig
versuchte ich, meine rätselhafte Miene aufzusetzen.
    Er lächelte liebenswürdig.
»Luke Pollard hat mir erzählt, daß er da gewisse Probleme hat.«
    »Vielleicht bin ich ein bißchen
stärker international engagiert als er«, erklärte ich unbestimmt.
    »Sie beschäftigen sich mit
Nordseeöl, wie mir Erica sagt.«
    Ich warf Erica einen bösen
Blick zu, den sie geflissentlich übersah.
    »Ja, da haben wir tatsächlich
haarige Probleme«, fuhr Waring fort. »Es ist wirklich hart, daß die verdammten
Sozis in der britischen Regierung versuchen, den ganzen Profit abzuzapfen, noch
ehe das Öl überhaupt aus dem Meer heraus ist.«
    »Ach, da gibt es so Mittel und
Wege«, murmelte ich.
    »Wirklich?« Er lächelte wieder,
aber es wirkte nicht mehr besonders liebenswürdig. »Sie werden ja wohl nicht
die ganze britische Regierung schmieren wollen, Danny...«
    »Sind Sie denn auch im
Ölgeschäft?« wollte ich wissen.
    »Nein, ich beschäftige mich
höchst bürgerlich mit Immobilien«, gab er zurück. »Sehr langweilig. Aber Sie
haben meine Frage noch nicht beantwortet.«
    »Ach, Danny spricht eben nicht
gern über seine Arbeit«, fuhr Erica ein bißchen zu schnell dazwischen. »Du
weißt ja, wie das ist.«
    »Nein«, meinte Waring. »Das
weiß ich nicht. Wie ist es denn?«
    »Tja...« Erica fuchtelte
verzweifelt mit der Hand in der Luft herum. »Die Sache ist — äh — , es ist
alles ziemlich vertraulich. Danny kann nicht darüber reden, weil das eine Art
Geheimnisverrat wäre.«
    »Danny ist doch wohl nicht etwa
Agent?« meinte Waring freundlich. »Vielleicht arbeitet er für den CIA, und
seine Ölgeschäfte sind nur Tarnung?«
    »Was für eine faszinierende
Idee«, schnurrte Beth Shaw. »Wenn er dir sagt, daß er verreisen muß, um einen
Ölvertrag zu unterschreiben, trifft er sich statt dessen mit einer
geheimnisvollen Gräfin und plant die Ermordung irgendeines osteuropäischen
Staatsmannes.«
    »Sie sehen nicht aus wie ein
Ölmann, Danny«, entschied Waring. »Mehr wie der Killer vom Dienst in einem
Verbrechersyndikat.« Er grinste erheitert. »Nichts für ungut, alter Junge.«
    Ich grinste zurück. »Und wenn
ich Sie so betrachte, sehen Sie auch nicht aus wie ein Grundstücksmakler. Eher
wie ein Fernsehschauspieler. Nein«, verbesserte ich mich bedächtig. »Mehr wie
ein Fernsehstar. Bei den klassischen Zügen brauchen Sie von der Schauspielerei
überhaupt nichts zu verstehen.«
    Das Lächeln rutschte von Warings Gesicht, während Tizack laut losprustete.
    Beth Shaw klatschte begeistert
in die Hände. »Das ist ja ein tolles Spiel, Leute«, rief sie. »Wie seh ich denn aus?«
    »Frag doch Danny«, fuhr Alison
pikiert dazwischen. »Der hat ja immer so schlaue Antworten auf Lager.«
    »Mach ich.« Beth strahlte mich
erwartungsvoll an. »Wie seh ich aus, Danny?«
    »Wie eine reiche Witwe«,
antwortete ich langsam, »die ihren Mann eines dunklen Abends

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