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Schnell und schmerzhaft

Schnell und schmerzhaft

Titel: Schnell und schmerzhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ich bereit, mich zu
entschuldigen.«
    »Es war wirklich ein Unfall«,
erklärte Beth Shaw mit schwankender Stimme.
    »Also — jetzt wissen Sie’s«,
schnarrte Pollard. »Auf die Knie, Boyd! Tun Sie Sühne.«
    »Oder?« fauchte ich ihn an.
    Er lächelte. Es war ein äußerst
unangenehmes Lächeln. »Oder ich mache eigenhändig Kleinholz aus Ihnen. Dane ist
ja von Ihren Fighterqualitäten sehr angetan. Aber so was kann mir nicht
imponieren.«
    Er rieb sich die Hände und
machte einen Schritt auf mich zu. Er war ein Hüne. Fast so groß wie Tizack,
aber nicht so fett. Selber mit meinen gemeinsten Tricks hatte ich kaum eine
Chance. Wenn man den Burschen nur ablenken könnte... Aber wie? Ich
konzentrierte mich auf Pollard und versuchte krampfhaft, mir einen Kniff
einfallen zu lassen. Das war ein Fehler. Ich hätte daran denken müssen, daß die
anderen ja auch noch da waren. Hinter mir hörte ich Schritte und drehte den
Kopf. Aber da war es schon zu spät. Ein gut gezielter Schlag traf meinen
Schädel, und der Himmel stürzte über mir ein.
     
     
     

7
     
    Mit dröhnendem Kopf und steifem
Nacken kam ich wieder zu mir. Vorsichtig machte ich die Augen auf. Vor dem
Sichelmond zog eine kleine weiße Wolke vorbei. Die Nacht war noch immer warm.
Warum war dann mein Rücken so verdammt kalt? Ich setzte mich langsam auf.
Direkt vor mir lag die durchsichtig klare Wasserfläche des Swimming-pools. Da
hatte ich meine Erklärung. Ich hatte am Rand des Pools gelegen, und mein Rücken
war kalt, weil ich nicht einen Faden am Leib hatte.
    »Er braucht einen kleinen
Muntermacher«, tönte Pollard von irgendwo über mir.
    »Haben wir gleich!« Das war
Waring.
    Starke Arme zerrten mich hoch
und stießen mich nach vorn. Ich machte einen schmerzhaften Bauchklatscher und sackte
ab. Gleich darauf kam ich spuckend und hustend wieder hoch und schwamm an den
Rand des Beckens. Irgend jemand hievte mich heraus, verdrehte mir die Arme
hinter dem Rücken und schleifte mich in eins der Schlafzimmer. Es war üppig und
sehr weiblich eingerichtet.
    »Hol ihm mal ein Handtuch«,
sagte Pollard hinter mir. Lorimer trabte ins Badezimmer und kam mit einem
großen Badelaken zurück. Pollard ließ meine Arme los, und Lorimer warf mir das
Tuch zu. Ich fing es ungeschickt auf und begann mich abzutrocknen. Sie starrten
mich alle fasziniert an, als sei das eine Art Sondervorstellung.
    »Was soll das Theater?« wollte
ich wissen.
    »Sie haben Ihre Chance
verspielt, Boyd«, erklärte Pollard. »Hätten Sie sich bei Beth entschuldigt,
wäre alles in schönster Ordnung gewesen.«
    »Aber jetzt ist es zu spät«,
ergänzte Waring. »Eine zweite Chance gibt es nicht.«
    »Niemand beleidigt ungestraft
ein Mitglied unserer Clique«, erklärte Lorimer und lächelte windschief. »Das
werden Sie auch noch feststellen, Boyd.«
    »Wo sind meine Sachen?« fragte
ich.
    »Die brauchen Sie vorläufig
nicht.«
    »Sie haben sich eine besondere
Art der Gruppentherapie für dich ausgedacht, mein Junge«, erläuterte Tizack.
»Die Furien werden auf dich losgelassen.«
    »Unsere Weiber hassen Sie
alle«, ergänzte Lorimer ganz glücklich. »Haben Sie das gewußt?«
    Ich ließ das Badetuch fallen.
Ein Versuch, es mit allen vier Typen aufzunehmen — nein, eigentlich nur mit
dreien, denn Lorimer zählte nicht — , war völlig
witzlos. Ebensogut hätte ich versuchen können, über
den Mond zu springen.
    »Na, dann wollen wir mal«,
meinte Pollard.
    An einer Wand stand ein antikes
— das heißt, auf antik gequältes — Messingbett. Waring und Pollard packten mich
— jede Gegenwehr war sinnlos — , legten mich mit dem Rücken auf das Ungetüm aus
Messing, banden meine Handgelenke an das Schnörkelgitter am Kopfende. Waring
grinste unverhohlen.
    »Das wird ein einzigartiges
Erlebnis für Sie, Boyd. Und noch eins: Während Sie es genießen, gliedern wir
Männer Erica wieder in die Clique ein.«
    Im Gänsemarsch verließen sie
das Zimmer, und die Tür klappte hinter ihnen zu. Eine geschlagene Minute
versuchte ich vergeblich, durch Zappeln und Zerren und Zurren meine Fesseln zu
lockern. Sie gaben nicht einen Zentimeter nach. Dann tat sich wieder die Tür
auf, und die drei Damen betraten das Zimmer. Alison, die das Schlußlicht machte, schloß sorgfältig hinter sich ab.
    »Der arme Marcus«, sagte sie
mitleidig. »Er ist ganz traurig, daß wir ihn nicht zusehen lassen. Nichts zu
machen, habe ich zu ihm gesagt, das ist eine reine Damenparty.«
    »Bei den Männern drüben, die
sich Erica

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