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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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beobachtete weiterhin den Schirm, während vier Mündungen auf den schweigenden Mann im Dunkel jenseits der Tischplatte deuteten.
    »Ortung EOS IV. Das fremde Schiff beschleunigt mit entsprechenden Werten. Sie schlagen die Richtung ein, aus der sie gekommen sind. Was soll ich senden?«
    »Tjader II!«
    Cliff McLanes Stimme war klar und deutlich. Hasso zuckte zusammen. Er wußte, was jetzt kommen würde. Da die Radarschirme in der Außenstation befestigt waren, vermittelte das Schirmbild die Silhouette der Erde, den Punkt des fliehenden Schiffes, einen Kreis, der den Mond bedeutete und durch die schemenhaft dargestellte Erdkugel hindurch das Echo des Schiffes AZTRAN. Dieses Echo war nicht wirklich; es war nur eine rechnerisch herbeigeführte Illusion.
    Tjader II ...
    In EOS IV lief ein Band ab. Es strahlte mit großer Sendeenergie einen Funkspruch ab. Er sollte, da er dauernd gesendet wurde, vom Testschiff aufgefangen werden.
    Der Spruch ging hinaus:
    »... Tjader zwo ... tjader zwo ... tjader zwo ... tjader zwo ... tjader zwo ...«
    Die Terraner kannten die Bedeutung dieses Spruches. Das Wissen war auf acht Menschen beschränkt: Die Gruppe, die Wamsler umstand und die Crew des Testschiffes.

 
8
     
    Tamara Jagellovsk saß fest angeschnallt in Cliffs Sessel und versuchte, sich von ›Seneca‹ nicht ablenken zu lassen; der große, golden-grüne Käfer surrte in immer enger werdenden Spiralen auf das Zentrum des Bildes zu. Da sich das Zentrum auf dem Schirm ständig veränderte, war der Flug des mitgebrachten Käfers wirr und ablenkend. Es waren seit dem Eintauchen in die Zwischenzone fünf Sekunden vergangen.
    »Stellvertretender Kommandant an Maschinenraum. Springen Sie in den Normalraum zurück, de Monti.«
    Tamara schaute auf, begegnete dem Kopfnicken des Chefkybernetikers und hob die Hand. Mario reagierte langsamer als Hasso, aber die Zufälligkeit, mit der das Schiff zurückspringen und somit sichtbar würde, garantierte ein relativ gefahrloses Hantieren mit den Garrards. Sie warteten jetzt auf den Wortlaut des Funkspruchs.
    »Maschine an Kommandant: Verstanden.«
    Zwei Sekunden später verschwanden die Farblinien und die Muster, die während des kurzen Fluges die Augen der Besatzung ständig verwirrt hatten. Der Raum mit Sternen, Erdausschnitt und Mondsichel war zu sehen.
    »Achtung!« sagte Helga Legrelle und versuchte, das gegnerische Schiff so schnell zu orten, wie es Atan geschafft hatte. Sie identifizierte das Echo an einem Punkt hoch über dem nördlichen Pol des Heimatplaneten.
    Die überdrehten Lautsprecher krachten und klirrten, aber der Funkspruch war klar zu verstehen. Er schlug gegen die Trommelfelle und brachte Gegenstände zum Klirren. Der Käfer summte aufgeregt davon und krachte gegen die Scheibe des Bordvideophons.
    »... tjader zwo ... tjader zwo ...«
    Die Crew verstand und deutete richtig. Das bedeutete nur eines: Angriff.
    »Kommandant an Maschinenraum. Zurück in den Zwischenbereich!«
    »Verstanden!« sagte Mario de Monti und beschleunigte die Garrardmaschinen wieder. Sie brauchten nur aus Sicherheitsgründen zurückzuspringen; die Entfernung zum dritten Schiff war gering genug, und Atan am Projektor stellte gerade das Feld ein.
    »Zurück!«
    Wieder verließ die AZTRAN den rätselhaften Bereich. Sie erschien im Normalraum, und Tamara führte eine Kurskorrektur durch. Sie war nur geringfügig, aber sie genügte, um in Verbindung mit der Lichtgeschwindigkeit des Schiffes die Nähe herbeizuführen. Die AZTRAN Beta fegte fast lichtschnell auf den Fremden zu, und Atan zog an seinen Hebeln. Das Ziel wanderte in das Fadenkreuz, und dann griff der Overkill-Strahl nach dem Schiff.
    An der Stelle, wo sich eine schlanke Spindel befunden hatte, zogen diffuse Nebelschleier auseinander.
    Die AZTRAN fegte durch den Nebel hindurch, schnitt eine Öffnung in den gasförmigen Kreis und wurde abgefangen.
    »Kommandant an Maschine: Garrards ausschalten.«
    »Verstanden.«
    Sie brauchten keine Worte mehr zu verlieren. Die Anordnung, von Cliff McLane und Villa gemeinsam getroffen, war befolgt worden. Das dritte Schiff der Fremden war zerstört. Mit einer endgültigen Bewegung schaltete Mario nacheinander die Schalter um, legte die Energie zurück auf die Maschinen, die das Schiff landen würden und machte die Hauptleitung für das Kommandopult frei.
    »Maschine an Kommandant«, sagte er dann. »Normalantrieb frei.«
    Tamara bremste den rasenden Flug der AZTRAN ab und sah in das ernste Gesicht Mario de Montis.

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