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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Signal von uns, das nur ich kenne, werden wir nicht herausgelassen.«
    Marzal sah ein, daß die Terraner keineswegs dumm waren. Sie hatten sich ihr Vorgehen, wohin es immer zielen mochte, gründlich überlegt.
    »Ich verstehe vollkommen«, sagte er halblaut. »Ich kann diese Basis auch nicht verlassen!«
    »Nein. Nicht auf dem Weg, den Sie meinen. Nicht in einem menschlichen Körper.«
    »Das verstehe ich nicht ganz.«
    Von den anderen Männern kam kein einziges Wort. Wie auf ein geheimes Zeichen öffneten sie ihre Jacken und zogen merkwürdig aussehende Waffen aus den Gürteln.
    »Das, Fremder, sind Gasdruckwaffen«, sagte Oberst Villa scharf. »Sie wirken, indem eine hochkomprimierte Gasladung eine starke Stahlnadel in den Körper jagt. Diese Nadel ist vergiftet. Im Bruchteil einer Sekunde wird das Opfer bewußtlos. Wir nehmen an, daß das Wechseln von einem Wirt zum anderen eine gewisse Zeit dauert. Wenn Sie es versuchen, ist unser Dialog zu Ende, denn wir erkennen den neuen Wirt sofort und paralysieren ihn. Wenn der Verstand, das Ich , keine Funktionen mehr garantiert bekommt, ist er unbeweglich geworden, gebunden. Dann werden wir denjenigen Mann in einer Kälteschlafkammer halten, bis er stirbt, und mit ihm Ihr Ich! Erkennen Sie diese unsere Möglichkeit an?«
    Jetzt war es offenbar: Die Terraner hatten einen Weg gefunden.
    »Es klingt sehr wahrscheinlich«, sagte Marzal. »Reden Sie weiter – ich brauche Zeit, um die Konsequenzen durchdenken zu können.«
    Villa öffnete die Faust in Richtung auf McLane.
    »Bitte, Oberst, fahren Sie fort.«
    Cliff starrte in die schwarzen Augen Wamslers, hinter denen ein fremdes Bewußtsein sich eingenistet hatte.
    »Hier, in diesem Raum, befinden sich fünf menschliche Körper und ein fremdes Ego. Sie können versuchen, im Rösselsprung-Prinzip von einem zum anderen zu springen und bei mir zu landen. Das können Sie immerhin probieren. Denn wir haben uns freiwillig in Quarantäne begeben und bleiben fünf Tage lang hier.«
    »Warum diese Zeitspanne?«
    »Aus Sicherheitsgründen«, sagte Sigbjörnson laut.
    »In einer Stunde wird das dritte Schiff hier in der Nähe des Planeten eintreffen. Es ist bisher auf einem Planeten gelandet gewesen, der den Namen Tjader II hat. Zufällig landete die AZTRAN Beta ebenfalls dort, um neue Energieblöcke aufzunehmen. Wir entdeckten das Schiff und belauschten die Unterhaltungen von zwei Individuen. Brauchen Sie Beweise?«
    Wamsler überlegte eine lange Zeit, dann sagte er langsam:
    »Das erscheint mir so zufällig, daß ich es nicht glauben kann. Ich brauche Beweise. Wie hießen diese beiden Wesen, die Sie belauscht haben wollen?«
    »Nicht ›haben wollen‹, sondern belauscht haben«, sagte Cliff und deutete auf Hasso.
    »Vanden und Plas. Sie unterhielten sich während einer Arbeitspause an den ausgefallenen Nachrichtensystemen des Schiffes auf einer der stählernen Gondeln, die seitlich aus dem senkrecht gestellten Rumpf des Schiffes ausgefahren worden sind. Die Gliedmaßen der beiden Wesen waren verschieden gefärbt. Wünschen Sie noch mehr Einzelheiten?«
    Marzal senkte den Kopf.
    »Nein«, sagte er dann zu dem weißhaarigen Bordingenieur, »ich glaube es Ihnen. Das sind genügend Beweise.«
    In dem dunklen Raum schien es nur eine wichtige Sache zu geben: Die fünf Gesichter, die von dem Licht herausgemeißelt wurden. Die Gesichtszüge ließen nicht erkennen, was die Terraner und der Fremde dachten – jetzt entstand eine Stille, die eine entscheidende Wendung anzukündigen schien. Dann sagte Cliff McLane mit harter, mitleidloser Stimme.
    »Gehen Sie, Fremder!«
    Marzal durchdachte und schwieg sekundenlang. Seine Erwiderung kam fast tonlos: »Wohin?«
    Cliff antwortete:
    »Zurück in das dritte Schiff Ihrer Rasse. Es wird in sechzig Minuten hier sein, und da Sie gut genug waren, die Entfernung aus dem Orbit bis zu Wamsler zurückzulegen, obwohl das Bild Ihrer Schiffsgeräte entsprechend schlecht gewesen sein muß, werden Sie auch diese Entfernung schaffen. Gehen Sie!«
    »Ist das alles?« fragte Marzal.
    »Nein!«
    Jetzt sprach Oberst Villa.
    »Sie kennen mich, Fremder. Ich bin Villa, und ich habe den Widerstand organisiert. Sie fürchten mich und meine Möglichkeit, und wir haben eine Alternative: Wenn Sie nicht in einer Stunde diesen Körper verlassen haben, wird das dritte Schiff vernichtet.«
    Oberst Villa machte eine wirkungsvolle Pause.
    »Und ... wir meinen es ernst. Wenn Sie, Fremder, in den Erinnerungen Ihres Wirtes, meines

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