Schneller Sprachen lernen
Kurzgeschichten
In der fünften Woche werden Sie die erste Welle mit großer Wahrscheinlichkeit beendet haben und können sich nun komplett dem aktiven Lernen und dem Wiederholen widmen.
Spätestens jetzt erkennen Sie einen weiteren großen Vorteil unserer Methode: Waren Sie es aus der Schulzeit noch gewohnt, mehr Zeit damit zu verbringen, die Erläuterungen zur Grammatik erst einmal zu verstehen, als sie tatsächlich anzuwenden, werden Sie jetzt kaum noch Mühe haben.
!
Zu diesem Zeitpunkt haben Sie bereits so viel in der Fremdsprache gehört und so viele Texte gelesen, dass Sie – wie ein Kind – automatisch die richtigen Grammatikregeln anwenden. Die Übungen werden Ihnen lächerlich einfach vorkommen.
Natürlich wird Ihnen dennoch der eine oder andere Fehler unterlaufen. Als Kind haben Sie vielleicht auch noch „gesprecht”. Aber das gibt sich erfahrungsgemäß im Laufe der Zeit.
Von Kapitel zu Kapitel werden die Grammatikübungen schwerer. Da Sie aber parallel in Ihren Übungsbüchern weiterarbeiten, wird Ihnen das kaum auffallen. Die wenigen Stellen, die jetzt noch unklar sind, können Sie mit den Tipps und Tricks, die wir im Kapitel „Grammatiktraining” (S. 113) aufzeigen, locker meistern.
Fremdsprachig denken und träumen
Fünf oder sechs Wochen haben Sie intensiv an der neuen Fremdsprache gearbeitet. Da sich der passive Wortschatz zwangsläufig schneller entwickelt als der aktive, sind Sie bereits in der Lage, den Großteil der gesprochenen Wörter im Zielland zu verstehen. Haben Sie sich stets an unsere Empfehlungen gehalten, werden Sie sich in den meisten Alltags- und in zahlreichen beruflichen Situationen gut verständigen können.
Der erste Schritt, eine Fremdsprache zu verstehen, ist vollzogen. Nun kommt der zweite: in der Fremdsprache sprechen, denken und träumen.
Das wird Ihnen in der kurzen Zeit bei aller Intensität noch nicht oder allenfalls ansatzweise gelingen. Um das zu erreichen, müssten Sie schon einige Zeit im Zielland verbringen. Ist das noch nicht möglich, simulieren Sie einen Tag im Ausland.
Simulieren Sie einen Auslandsaufenthalt
Zum jetzigen Zeitpunkt beherrschen Sie die neue Sprache so umfassend, dass Ihnen Ihre täglichen Fortschritte kleiner vorkommen. Das sollte für Sie jedoch kein Grund sein, Ihre Motivation zu verlieren – im Gegenteil: Machen Sie sich einmal bewusst, wie viel Sie bereits erreicht haben!
Wenn Sie Ihre Kenntnisse erproben und verfeinern möchten, bietet sich ein Aufenthalt im Zielland an. Haben Sie dazu keine Zeit, geht es auch anders: Simulieren Sie einfach einen Tag im Ausland.
Ein richtig durchgeführter simulierter Auslandsaufenthalt ist unseres Erachtens sogar effektiver als ein tatsächlicher Auslandsaufenthalt. Sie bestimmen die Regeln. Sie simulieren. Im Ausland kann es Ihnen leicht passieren, dass Sie auf Menschen treffen, die Ihnen entgegenkommen, indem sie versuchen, mit Ihnen Deutsch zu sprechen, und Sie – wider besseres Wissen – darauf eingehen.
Gehen Sie die Simulation hingegen richtig an, werden Sie einen Tag ausschließlich die Fremdsprache hören, die Sie lernen. Nach wenigen Stunden werden Sie in der Sprache denken, wahrscheinlich in der Nacht in der Sprache träumen.
Steigerung Ihrer Konzentration
Einen nicht zu unterschätzenden Aspekt beim Lernen im Allgemeinen stellt Ihre Fähigkeit dar, sich darauf zu konzentrieren. Insbesondere wenn unser Gehirn völlig neue Informationen wie zum Beispiel fremd klingende Laute oder eine ungewohnte grammatische Struktur zu verarbeiten hat, ermüden wir recht schnell.
Bedingt durch den Aufbau unseres Gehirns liegt es in der Natur der Sache, dass wir immer leichter lernen, je mehr wir zu diesem Thema schon wissen. Von Übungsstunde zu Übungsstunde werden auch Sie weniger ermüden und konzentrierter vorgehen können. Dieser Prozess ist schleichend. Nach einem simulierten Tag im Ausland erfahren Sie auch in dieser Hinsicht einen Leistungsschub.
Ihr Gehirn richtet sich auf die Situation, sich den ganzen Tag ausschließlich mit der Fremdsprache zu befassen, ein: Lernen Sie im Alltag nur wenige Augenblicke, so konzentriert sich Ihr Gehirn soweit es geht darauf und blendet in dieser Zeit vieles um Sie herum aus. Lernen Sie etwas länger, ermüdet es. Empfängt es dagegen nur noch Fremdsprachliches, empfindet es dies als normal. Hören Sie an solch einem Tag Nachrichten, bekommt Ihr Gehirn dies auf die Art und Weise mit, wie es auch die deutschen Nachrichten aufnehmen würde:
Weitere Kostenlose Bücher