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Schnellkurs in Sachen Liebe

Schnellkurs in Sachen Liebe

Titel: Schnellkurs in Sachen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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verständlich.“ Sie bereiteten ein neues Spiel vor.
    „Was tust du sonst noch so in deiner Freizeit?“, fragte er.
    „Na ja, ich reise gern. Und wenn Tom und ich die Firma ausbauen und noch jemanden einstellen – was wir vorhaben –, dann können wir uns beide ein bisschen mehr Zeit abseits der Arbeit gönnen. Ich könnte viel reisen. Könnte nach Cartagena in Kolumbien fliegen und auf Schatzsuche gehen. Unvorstellbare Reichtümer bergen. Es könnte Zeit für Romantik geben.“
    „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst“, erwiderte er. „Was mich zu einer anderen wichtigen Frage bringt. Wie willst du deinen beeindruckenden IQ in deine Verführungspläne integrieren?“
    „Nun, es wäre hilfreich, wenn er mir gewachsen wäre.“
    „Ja, viel Glück dabei.“ Sebastians Tonfall war trocken, äußerst trocken.
    „Oder ich könnte es einfach nicht erwähnen“, meinte sie. „Normalerweise tue ich es ohnehin nicht.“
    „Er tut mir jetzt schon leid“, murmelte Seb, setzte den ersten Stoß und versenkte eine gestreifte Kugel. Doch diesmal wird es ihm schwerfallen, das ganze Spiel abzuräumen, dachte Poppy.
    „Also, wir sind in einer Bar“, begann er von Neuem. „Du trinkst den Drink deiner Wahl. Da ist ein Mann in rotem Hemd, Schuhen, Hose, Jackett und Krawatte. Er beobachtet dich seit einiger Zeit. Er gehört zu einer gemischten Gruppe von etwa einem Dutzend Leuten. Die Frauen scheinen ihn zu mögen, aber er ist mit keiner bestimmten Frau dort. Was tust du?“
    „Ich lächle ihm zu.“
    „Er lächelt zurück. Hebt eine Augenbraue und schaut zu mir herüber. Was ich nicht bemerke. Dann blickt er wieder dich an.“
    „Ich schüttle meinen Kopf in der Hoffnung, er versteht es als Zeichen, dass du und ich kein Paar sind. Auch das bemerkst du nicht. Du bist an diesem Abend ganz schön unaufmerksam.“
    „Das liegt daran, dass ich die Blondine in der Ecke ins Auge gefasst habe und gleichzeitig das Billardspiel gewinne. Es geht nicht alles auf einmal.“ Seb machte sich daran, die Neuner-Kugel zu versenken … und scheiterte.
    „Schande“, machte sich Poppy lustig, worauf Seb ihr einen grimmigen Blick zuwarf. Doch so wie die Kugeln lagen, gelang es auch ihr nicht, den Tisch komplett abzuräumen. Es blieb noch eine Kugel übrig, als sie ihm das Queue zurückreichte.
    Dabei hätte sie das Spiel auch an dieser Stelle beenden können.
    „Du hast dein Bestes versucht“, tröstete er sie und schloss das Spiel ab. „Und jetzt musst du dich von der Menge lösen und den Mann in Rot mitnehmen. Geh zum Fenster hinüber, um den Blick über den Pool und das Außenrestaurant zu bewundern. Sieh dir die Speisekarte an oder so was in der Art.“
    „Schon gut, schon gut, ich gehe“, sagte sie. „Allerdings stehen die Chancen, dieses Szenario auch mal in der Realität umzusetzen, eins zu einer Million. In der Realität würde ich alle Signale verpassen. Vermutlich hätte ich ein Bild an der Wand angelächelt anstatt den Mann, und du hättest mich vermutlich mit einem Viehtreiber von der Herde trennen müssen. Aber vielen Dank für die Tipps.“
    „Dann schaffen wir jetzt ein neues Szenario im Hier und Jetzt.“
    „Warum muss es im Hier und Jetzt sein? Wieso können wir nicht in der Bar bleiben?“
    „Weil du dich, wie du so eindrucksvoll demonstriert hast, in einer Bar zu wohl fühlst. Du spürst nichts von der Angst, dich tatsächlich als verfügbar und interessiert präsentieren zu müssen. Es spielt sich alles nur in deinem Kopf ab.“
    Das stimmte.
    Außerdem gab es da noch den kleinen Umstand, dass sie sich nicht vorzustellen vermochte, es könne einen anderen Mann geben, der es wert war, mit ihm zu flirten, wenn Sebastian im Raum war.
    „Glücklicherweise – oder auch unglücklicherweise, je nach Standpunkt – gibt es eine Lösung für dieses Problem.“
    „Ich wusste, dass ein Mann von deiner Erfahrung eine Lösung haben würde“, sagte sie, allerdings ein wenig misstrauisch. „Und wie sieht diese Lösung aus?“
    „Von nun an wirst du direkt an mir üben.“
    In diesem Fall musste sie die Nervosität gar nicht vortäuschen – sie war echt.
    „Und nur damit wir uns recht verstehen – ich bin kein Heiliger, und ich war noch nie ein Flirt-Lehrer. Insofern habe ich keine Ahnung, wo das hinführen mag. Nur für den Fall, dass du noch keine Angst verspürst.“
    „Oh, doch, ich verspüre sie.“
    „Da bin ich mir nicht so sicher“, murmelte er. „Aber du wirst es noch. Fordere mich zum

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