Schnellkurs in Sachen Liebe
anstarrte.
„Liest du mir wieder von den Lippen?“
„Nur von ihren“, erwiderte Roger. „Was interessiert mich, was du sagst?“
„Mich“, konterte Poppy, legte ihre Hände auf Sebs Schultern und positionierte ihn so, dass Rogers Sicht blockiert war. „Wo waren wir stehen geblieben?“
„Du wolltest einen Helden haben“, antwortete Seb. „Aber was würdest du mit ihm tun?“
„Ihn lieben“, entgegnete sie schlicht. „Bedingungslos. Ich würde ihn nie davon abhalten, der zu sein, der er ist. Ich würde ihn unterstützen, falls er je meine Unterstützung braucht.“
„Er braucht sie“, sagte Seb.
„Und darauf hoffen, dass er eines Tages dasselbe für mich tut. Aber ich würde ihn nicht drängen wollen.“
„Ich glaube, er würde dich auch nicht drängen wollen“, erklärte er. „Vor allen Dingen, wenn du nicht viel Erfahrung in Sachen Beziehungen besitzt. Er würde versuchen, es langsam anzugehen. Dir Raum geben, dich zu bewegen – entweder in seine Richtung oder fort von ihm. Wenn er dich jetzt bitten würde, eine feste Verbindung einzugehen, wie solltest du da wissen, ob du die richtige Entscheidung triffst?“
„Nun, sieh es mal so“, begann sie leise. „Was meinst du, wie viele Beziehungen braucht eine Frau, bis sie vermutlich erfahren genug ist, eine derartig schnelle Entscheidung zu treffen? Ein Dutzend? Ein halbes Dutzend?“
Sebastian machte ein finsteres Gesicht.
„Was, wenn sie sehr schnell lernen würde? Dann braucht sie vielleicht nur drei.“ Poppy hielt inne. Schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln. „Was, wenn sie ein Genie wäre? Mach es einmal, aber richtig. Wie ich hörte, gelingt Genies das oft.“
„Wirklich?“
„Glaub mir.“ Poppy entschied, dass es an der Zeit war, vom Barhocker zu gleiten und sich dicht an ihn zu schmiegen. Eine Hand legte sie auf sein Herz, die andere auf seine Schulter.
Seb schlang seine Arme um sie. „Wenn sie ein Genie wäre, dann hätte sie immer recht“, überlegte er laut. „Es wäre unmöglich, mit ihr zu leben.“
„Ja, das solltest du berücksichtigen.“
„Das tue ich gerade“, sagte er und küsste sie. Trotz ihres Publikums. Poppy schlang ihre Arme um seinen Nacken und erwiderte den Kuss voller Inbrunst.
„Also, wir sind in einer Bar“, raunte er. „Und ich liebe dich.“
„Ich glaube, diese Bar könnte mir immer besser gefallen“, wisperte sie zurück. „Ich arbeite daran.“
„Das freut mich.“
„Und noch etwas musst du wissen.“
„Was?“
„Ich liebe dich auch.“
– ENDE –
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