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Schnitt: Psychothriller

Schnitt: Psychothriller

Titel: Schnitt: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Raabe
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zurück. »Was um Himmels willen läuft hier? Und warum kannst du dich plötzlich erinnern?«
    Â»Kopien?«, fragt Gabriel irritiert.
    Â»Ja. Kopien des Films, den er mitgenommen hat«, drängt Sarkov.
    Gabriel sieht ihn verwirrt an. »Er hat nichts mitgenommen.«
    Â»Was zur Hölle soll das alles?«, fragt David und starrt Sarkov an. »Wer sind Sie?«
    Â»Er muss ihn mitgenommen haben«, sagt Sarkov, ohne David zu beachten.
    Â»Nein, hat er nicht«, beharrt Gabriel. »Das konnte er nicht. Denn ich hab ihn umgebracht.«
    Â»Du hast was ?« David starrt Gabriel an, wie man ein Monster anstarrt, das langsam aus dem Schatten tritt.
    Â»Ich hab ihn im Labor eingesperrt«, sagt Gabriel. Es ist, als ob ihm die Stirn platzen will vor Anstrengung, während er versucht, sich an die Einzelheiten zu erinnern. »Er hat … irgendeine Chemikalie benutzt und das Labor damit in Brand gesteckt. Es gab plötzlich eine große Stichflamme, wie bei Spiritus oder Benzin, ich glaube, er hat selbst nicht damit gerechnet. In dem Moment hab ich ihn gestoßen. Er ist gestürzt, in die Flammen, und ich bin rausgerannt, ich habe die Tür zugeknallt und abgeschlossen …«
    Â»Du hast ihn da drinnen verbrennen lassen?« David stöhnt. »Einen Polizisten ?« Seine Hand ist immer noch auf die Wunde gepresst. Auf seiner Hose ist ein wachsender Fleck aus Blut.
    Â»Ich … ich denke schon«, sagt Gabriel leise, »er muss da drinnen verbrannt sein. Ich hab ihn ja schreien gehört, sogar oben noch, als ich wieder im Erdgeschoss war. Du hast ihn doch auch gehört, weißt du nicht? Das hast du mir vor kurzem erst erzählt. Er hat gegen die Tür geschlagen, immer wieder, und gebrüllt und geschrien wie ein Tier.«
    David sitzt da und sieht ins Leere. »Das Donnern gegen die Tür«, murmelt er, »daran kann ich mich erinnern. Das habe ich auch gehört. Ich wusste nur nicht, woher es kam.«
    Â»Schluss damit«, knurrt Sarkov und richtet die Waffe auf Davids unverletztes Bein. »Mir reicht’s. Mich interessiert nur eins: Wo ist der Film jetzt?«
    Gabriel kneift die Augen zusammen und mustert Sarkov, als würde er ihn zum ersten Mal sehen. Für einen Moment halten Gabriels Gedanken inne. Sie schweben. Bis sie plötzlich wieder einrasten, beim Gedanken an seinen Schlafanzug. Luke Skywalker und der blutige Handabdruck auf dem Saum, von dem Val gesprochen hat. Und plötzlich ist alles ganz klar und deutlich. Val war da gewesen, damals, in der Nacht vom 13. Oktober. Er war mit Val in den Keller gegangen. Deswegen weiß Val von dem blutigen Abdruck.
    Val war derjenige, der ihn gefragt hatte: Wo ist der Film? Val war der Polizist. Und er, Gabriel, hatte den Polizisten umgebracht.
    Aber Val lebt, denkt er. Warum lebt er noch, wenn ich ihn umgebracht habe?
    Gabriel sieht Sarkov an, und der lächelt. Ein mieses, kaltes, hintersinniges Lächeln, das wie immer alles Mögliche verschweigt. Und plötzlich beginnt Gabriels Herz zu rasen. »Du kennst ihn, oder?«, sagt er leise zu Sarkov. »Diesen Polizisten. Du hast ihn gesehen, nachdem er aus dem Keller entkommen ist. Deswegen bist du auch so sicher, dass er den Film mitgenommen hat. Hat er es dir gesagt?«
    Â»Das spielt alles keine Rolle mehr«, lächelt Sarkov. »Ist alles ewig her.«
    Â»Sag mir seinen Namen«, sagt Gabriel.
    Â»Welchen Namen?«
    Â» Vals. Seinen richtigen Namen.«
    Sarkov starrt ihn an und wird blass. »Woher hast du diesen Namen?«
    Â»Val? Heißt er etwa tatsächlich so?«
    Â»Woher hast du den Scheißnamen?«
    Â»Weil dieser Scheißkerl mit dem Scheißnamen Liz entführt hat, meine Freundin«, blafft Gabriel. Im selben Moment möchte er sich die Zunge abbeißen. Zu niemandem ein Wort, hörst du? Aber dafür ist es jetzt zu spät.
    Sarkov starrt ihn mit offenem Mund an. Er ist bleicher als David, und David ist immer noch so blass wie Kalkstein.
    Â»Tu das nicht«, sagt Sarkov. »Verarsch mich ja nicht.«
    Â»Ich wünschte, es wäre so«, entgegnet Gabriel. »Der Scheißkerl ist ein Psychopath. Er hat mir ihr Telefon geschickt, vor drei Wochen. Seitdem ruft er mich an. Er nennt sich Val, und er will sie umbringen, am 13. Oktober.«
    Â»Schwachsinn«, poltert Sarkov. »Du lügst. Und welche Freundin überhaupt?«
    Gabriel schweigt. Vom Dach der Wohnung ist das

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