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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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gegangen, als eine weiße Limousine hinter ihm die Auffahrt hinaufraste. Mit zuckendem Signallicht, die Sirene ausgeschaltet, kam der Wagen etwa fünf Schritte vor ihm zum Halten. Die Fahrertür sprang auf, und ein Mann mit einem blütenweißen Hemd setzte hinaus.
    Ein Blick – und Striker erstarrte.
    Laroche.
    Der Deputy Chief stapfte um die Wagenfront herum, sein Gesicht blass und angespannt in der grellen Scheinwerferbeleuchtung. Inspektor Beasley folgte ihm.
    Â»Striker!«, rief er, seine Stimme schneidend. »Wo zum Teufel wollen Sie hin? Das SEK und ein Vermittler sind unterwegs.«
    Striker schnellte zu ihm herum. »Haben Sie die Order gegeben, die Einheiten von meinem Haus abzuziehen?«
    Â»Das hat Sie nicht zu interessieren.«
    Striker trat einen Schritt näher, ballte die Hände zu Fäusten. »Ich habe Ihnen eine Frage gestellt, Laroche. Haben Sie die Streifen von meinem Haus abgezogen oder nicht?«
    Laroche zeigte auf Strikers Gesicht. »Sie haben verdammt Recht, ich war das! Meine Leute sind nicht Ihr persönliches …«
    Striker schwang dem Chief die Faust ins Gesicht, dass dieser rückwärts taumelte. Mit dem Asphalt Bekanntschaft machte und unsanft auf dem Hintern landete. Laroche setzte sich benommen auf, betastete seine Lippen, betrachtete das Blut an seinen Fingern. Seine fassungslose Miene wich Verärgerung.
    Â»Was erlauben Sie sich? Gegenüber einem Vorgesetzten handgreiflich zu werden! Das kostet Sie Ihre Dienstmarke …«
    Striker bückte sich, packte den DC impulsiv an der Hemdfront.
    Â»Lassen Sie mich sofort los!«, schnaufte Laroche empört.
    Striker ignorierte ihn; er schleifte den Beamten zu dem Polizeiwagen, öffnete die Fondtür und warf ihn hinein. Als die Tür zuknallte, rüttelte der DC wütend am Griff, bemühte sich, sie wieder zu öffnen. Allerdings war das Sicherheitsschloss eingerastet. Daher trommelte er mit den Fäusten gegen das Glas.
    Â»Striker! Striker! Öffnen Sie sofort diese Tür! Das ist ein BEFEHL!«
    Als Inspektor Beasley zu dem Wagen lief, trat Striker ihm in den Weg und fixierte ihn eisig.
    Â»Mein Kind ist irgendwo da oben auf der Brücke. Ich fighte das alleine aus. Kein Vermittler. Kein SEK. Kein Hubschrauber. Verdammt, halten Sie sich alle da raus!« Er gestikulierte in Richtung des DC. »Dieser kleine Wichser da oben hat meine Tochter gekidnappt, und dafür bring ich ihn um. Verflucht, ich knall ihn ab, und dann können Sie mich einbuchten.«
    Inspektor Beasley fiel die Kinnlade runter.
    Striker fuhr fort: »Sollte Laroche mir dazwischenfunken und es passiert irgendein Scheiß, mache ich Sie dafür verantwortlich, Beasley. Kapiert?« Ohne die Antwort abzuwarten, ließ Striker den Mann stehen und lief zu Felicia. »Lass niemanden auf diese Straße, okay?«, schärfte er ihr ein. Er steckte sich ihre Pistole als Ersatzwaffe hinten in den Gürtel.
    Â»Sei vorsichtig«, mahnte sie.
    Er nickte bloß und wandte sich ab.
    Höchste Zeit, sich mit Shen Sun Soone zu beschäftigen.
98
    Striker marschierte mit ausgreifenden Schritten über die Brücke. Der Asphalt war feucht und mit Metall- und Plastikpartikeln von einem früheren Unfall bedeckt. Er glitt mehrfach aus. Die Brücke stieg an, schwang sich steiler und höher in den undurchdringlichen Dunst. Irgendwann beschlich ihn das Gefühl, in Nebelbänke zu laufen.
    Vor sich, auf dem höchsten Punkt der Steigung, gewahrte er die Scheinwerfer von dem Hobbes-Meats- Van. Der Anblick verursachte Striker physische Schmerzen, und er blieb abrupt stehen. Er schaute zurück zu den aufblinkenden Signallichtern der Polizeifahrzeuge, die durch die grauen Dunstschleier wie winzige Lichtbirnchen an einem Weihnachtsbaum anmuteten.
    Diese Sache hier galt es ganz allein auszufighten.
    Er war für das Leben der Mädchen verantwortlich.
    Die Sig schmiegte sich in ihr Holster – er ließ instinktiv die Hand auf den Griff der Waffe sinken, es war ein irgendwie tröstliches Gefühl. Die Gummiauflage war kalt und härter als sonst wegen der frostigen Nachttemperaturen, das Metall fast glitschig, weil es von einer dünnen Reifschicht überzogen war. Striker umschloss den Griff, woraufhin sich das kalte Metall in seine Handfläche schmiegte.
    Der Wind frischte heftig auf, blies seine Haare in sämtliche Richtungen, schlug die Revers seiner Uniformjacke auseinander, was

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