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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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beabsichtigt gewesen, ihn als Schützen einzusetzen.
    Als Que Wong jedoch nicht auftauchte, änderte sich alles.
    Die Order, die Kids zu töten, kam von Kim Pham – dem Manager des Fortune Happy Restaurant und De-facto-Führer der Shadow Dragons. Seine Leiche war vor einer Woche in einem gestohlenen Toyota Camry entdeckt worden, im Fraser River, nicht weit von den Docks, wo der tote Que Wong angetrieben worden war.
    Kim Pham war mit drei Schüssen liquidiert worden, zwei in die Brust, einer in den Kopf. Striker gefiel diese Entdeckung.
    Es war ein bisschen Ironie des Schicksals.
    Das wahre Superhirn hinter allem war Sheung Fa gewesen, er hatte den jungen Shadow Dragons die Idee behutsam vorgeschlagen . Sheung Fa war bekanntermaßen Verbindungsoffizier – der Weiße Papierfächer – der 14K-Triads in Vancouver und spielte nach außen einen kleinen chinesischen Geschäftsmann. Striker hatte mehrfach versucht, ihn zu vernehmen, doch Sheung Fa kannte seine Rechte und schickte seinen Anwalt vor. Er selbst plauderte nicht, und Striker war sich sicher, dass er niemals reden würde.
    Die ganze Geschichte war dermaßen vertrackt und frustrierend, dass sie Striker nachts den Schlaf raubte.
    Sherman Chan, Que Wong und Raymond Leung – wie sich im Nachhinein herausstellte, war er ein entfernter Cousin Que Wongs aus Hongkong – waren von Anfang an mit im Boot gewesen. Alle drei waren schlechte Menschen. Gewissenlose Mörder.
    Striker hatte kein Mitleid mit ihnen.
    Schade nur, dass er ihnen keinen Deal anbieten konnte von wegen Kronzeugenregelung und Strafminderung. Tote reden dummerweise nicht. Überall stolperte der Ermittler über Connections und Verbindungen und Beziehungsgeflechte, in die Sheung Fa verstrickt war.
    Trotzdem fehlten ihnen stichhaltige Beweise, um ihn vor Gericht zu bringen.
    Je länger Striker darüber nachdachte, desto mehr machte alles Sinn, wenn auch verwirrend konfus, und er atmete seufzend aus. Er war müde. So verdammt müde. Und Felicia erzählte noch immer irgendwelchen Dienstklatsch.
    Â»â€¦ und dann erzählt Meathead auf einmal jedem, dass Jay Hall Ashley Grey datet – weißt du, das neue Mädchen, das von Port Moody zu uns gewechselt hat? Die superscharfe Braut, die aussieht wie Megan Fox?« Felicia verstummte und schüttelte ihn am Arm. »Hey, hörst du mir überhaupt zu?«
    Striker grinste müde. »Na klar, Jay Hall datet Megan Fox.«
    Diese Aussage schien Felicia zufrieden zu stellen. Sie bogen auf die Trans Canada, Richtung North Shore, und Felicia plapperte munter weiter, bis die Ironworkers’ Bridge in Sicht kam. Kaum sah sie die Brücke, hielt sie betroffen inne, und Striker begriff, dass ihr Smalltalk lediglich dazu diente, von der problematischen Situation abzulenken.
    Sie schlug die Augen nieder und schwieg für einen kurzen Moment. »Was meinst du, was mit den Eltern passiert?«
    Strikers Blick schoss zu ihr. »Die dürfen sich auf das Schlimmste gefasst machen. Patricias Zustand ist weiterhin kritisch, wer weiß, ob sie es überhaupt packt. Die anderen haben Robicheaux beauftragt, und nach dem, was ich gehört habe, soll er ein verdammt fähiger Anwalt sein.«
    Â»Du meinst, sie bekommen eine saftige Gefängnisstrafe aufgebrummt?«
    Â»Logo. Zweiundzwanzig Kids starben, bloß wegen ihrer unverantwortlichen Aktion.«
    Â»Aber sie wussten offenbar nicht …«
    Â»Man stiehlt nicht mal eben ungestraft zig Millionen Dollar – dass das böse Konsequenzen hat, weiß jedes Kind.«
    Â»Was du sagst, stimmt, aber …«
    Â»Zweiundzwanzig Kinder, Felicia.« Damit war das Thema für ihn beendet.
    Als sie die südliche Auffahrt zur Brücke nahmen, fixierte Felicia ihn mit einem nervösen Blick und meinte: »Ich weiß nicht, warum du dir das antust.«
    Â»Ein junges Mädchen ist meinetwegen gestorben.«
    Â»Sie ist nicht wegen dir gestorben, Jacob, dank dir hatte sie eine Überlebenschance.«
    Â»Ich habe versagt.«
    Â»Es war eine aussichtslose Situation. Himmel, es ist ein Wunder, dass nicht beide Mädchen tot sind.«
    Striker deutete auf einen der Brückenpfeiler. »Halt mal da an.«
    Felicia zog den Wagen rechts rüber und stellte das Warnblinklicht an, damit ihnen niemand hinten drauffuhr. Die Blumen, die Striker gekauft hatte – ein Strauß weißer Rosen –, lagen auf dem

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