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Schnitzelfarce

Schnitzelfarce

Titel: Schnitzelfarce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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soll ich? Ich soll mich bei
Manfred entschuldigen. Ich denke gar nicht daran. Das Einzige, was ich machen
werde, ist, dass ich mich um seine Freilassung kümmere. Wahrscheinlich sogar
noch heute.
    Was, das hast du schon veranlasst. Auch gut. Sag, drehst du
jetzt komplett durch? Weißt du was, beim nächsten Straßenfest kannst du dir
selbst einen Parkplatz suchen. Jetzt hat sie tatsächlich aufgelegt. Wie es
aussieht, ist sie wirklich sauer. Was soll ich machen, ich kann es nicht
ändern. Don’t worry, be happy.
     
    * * * * *
    Die Abendmaschine aus Brüssel hatte etwas
Verspätung und so war es fast 23 Uhr, als Minister Dr. Fuscheé in seinem Büro
eintraf.
    ›Miki‹ Schneckenburger hatte die aus Wallner,
Franca Aigner, Martin Sandegger, Magistra Renate Busch, zwei weiteren
Mitarbeitern des BKA und Palinski bestehende Runde im kleinen
Besprechungszimmer platziert und sie mit Gulaschsuppe und alkoholfreiem Bier, wahlweise
Mineralwasser, bei Laune gehalten.
    Der Ministerialrat und Wallner legten die Vorgangsweise für die
Präsentation fest. Schneckenburger würde einleiten und moderieren und die
anderen zu den entsprechen Punkten zu Wort kommen lassen.
    Danach delektierten sie sich an der erstaunlich guten
Gulaschsuppe und Palinski überlegte, den Minister um das Rezept zu bitten. Ob
der überhaupt die richtige Adresse in dieser Sache war?
    »Kannst du mir morgen Vormittag bei den Befragungen im Büro
Ansbichlers im Rathaus behilflich sein ?« , wollte
Wallner wissen und Palinski konnte. »Gut, also dann um 9 Uhr im Rathaus.«
    Magistra Busch versuchte zwischendurch immer wieder, in
Blickkontakt mit dem interessanten Mann zu treten, der gestern völlig
unerwartet in ihr Leben getreten war. Er war zwar gut und gerne fünfzehn Jahre
älter als sie und optisch alles andere als ihr Traumtyp. Aber irgend-etwas an
dem Mann zog sie unwahrscheinlich an.
    Wahrscheinlich war es seine nonchalante Art, an Menschen und
Dinge heranzugehen. Oder diese Mischung aus Intelligenz und Inspiration, mit
der er Probleme anging und wahrscheinlich auch löste. Alleine diese Chuzpe,
sein Büro ›Institut für Krimiliteranalogie‹ zu nennen und damit auch
durchzukommen, verdiente Bewunderung. Wer weiß, vielleicht würde es in zehn
Jahren sogar schon einen Lehrstuhl dafür geben und Mario wäre dessen Inhaber.
Zuzutrauen war es ihm, fand Renate.
    Palinski blieben die Bemühungen der schönen Magistra natürlich
ebenso wenig verborgen wie den anderen Anwesenden. Einerseits schmeichelte ihm
die Aufmerksamkeit der jungen Frau, andererseits war ihm die qualifizierte
Öffentlichkeit, in der das geschah, nicht ganz angenehm. Vielleicht wäre es
aber gar nicht verkehrt, wenn einer der Anwesenden Wilma einmal so ganz
beiläufig steckte, dass auch die schönen Töchter anderer Mütter Interesse an
ihm zeigten. Was aber, wenn Wilma das völlig egal war ? Palinski konnte sich
das zwar nicht vorstellen, auszuschließen war es aber auch nicht.
    Endlich hatte der Minister den Raum betreten und Palinski aus
seinen Selbstzweifeln gerissen. Er begrüßte die Anwesenden und entschuldigte
sich sowohl für den späten Termin als auch für die zusätzliche Verspätung. »Es
muss wohl Gegenwind geherrscht haben«, stellte er lapidar fest.
    Bevor man in medias res ging, wollte er aber noch kurz eine
administrative Sache vom Tisch haben. »Herr Palinski, ich brauche eine
Unterschrift von Ihnen. Unter unsere Subventionszusage und Ihre damit
verbundene Beratungsverpflichtung«, erklärte er. »Wir haben den Betrag auf 20
000 Euro aufgestockt«, das hörte Palinski gerne, »werden uns aber jeden Cent
über Ihre Leistungen zurückholen .« Er lachte
gönnerhaft, mit einem leichten Drall zu widerlich.
    »So ist es recht«, konnte sich Palinski nicht zu sagen
verkneifen, »wie spricht doch Volkes Munde seit Neuestem? Ein guter Abend
beginnt mit einem guten Vertrag .«
    Er unterschrieb, ohne dem Kleingedruckten größere Beachtung zu
schenken. Wenn man einem Minister nicht einmal mehr trauen konnte, wem dann?
    Jetzt stand ›Miki‹ Schneckenburgers Vortrag aber nichts mehr im
Wege. Er stellte die bisherige offizielle Version eines Terroranschlags an den
Anfang und begann dann, diese Theorie Punkt für Punkt zu widerlegen. Besonders
die Folien mit den verschiedenen Flugbahnen und Schusswinkeln und die von allen
anderen deutlich abweichenden Reaktionen des scheinbaren Opfers Ansbichler auf
das Auftauchen des

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