Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
war ruppig, und fast hätte er die Kiste auf den Kopf gestellt.
    Noch ehe das Flugzeug vor dem Hangar ausrollte, war es von rund zwanzig Männern in blauen Kampfanzügen umstellt, die Sturmgewehre vom Typ M-16-Bushmaster, eine Spezialanfertigung mit Schalldämpfern, auf sie anlegten. Ein großer, hagerer Mann, etwa Anfang Dreißig, der einen Stahlhelm trug, stieg auf einen der Schwimmer und riß die Luke auf. Er kletterte in die Maschine und kam nach vorn ins Cockpit.
    Pitt stellte fest, daß seine Hand auf dem Holster mit der Neunmillimeterautomatik ruhte.
    »Sie befinden sich hier auf Privatbesitz. Betreten streng verboten«, sagte er so freundlich wie nur irgend möglich.
    »Tut, mir leid«, erwiderte Stokes. »Aber mein Kraftstoffilter ist offenbar verstopft. Schon das zweite Mal diesen Monat. Muß an dem Dreck liegen, den man heutzutage als Benzin verkauft.«
    »Wie lange dauert es, bis Sie den Schaden behoben haben und wieder starten können?«
    »Allenfalls zwanzig Minuten.«
    »Beeilen Sie sich bitte«, befahl der Wachmann. »Und bleiben Sie bei Ihrer Maschine.«
    »Dürfte ich vielleicht mal aufs Klo?« erkundigte sich Pitt höflich.
    Der Wachmann musterte ihn einen Moment und nickte dann.
    »Im Hangar ist eins. Einer meiner Männer wird Sie begleiten.«
    »Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll«, versetzte Pitt gequält. Er sprang aus der Maschine und ging auf den Hangar zu. Der Wachmann folgte ihm auf dem Fuß. Sobald er sich in dem Wellblechgebäude befand, drehte er sich um, als wartete er darauf, daß ihm der Posten den Weg zur Toilette wies. Ein Trick, denn er hatte erraten, hinter welcher Tür sie sich befand.
    Doch dadurch konnte er sich die im Hangar stehenden Flugzeuge ansehen.
    Er entdeckte eine Gulfstream V, der modernste Privatjet, den es derzeit gab, und eine stattliche Maschine. Im Gegensatz zum alten Learjet, der bei den Reichen und Berühmten sehr begehrt gewesen war, auch wenn man sich darin kaum rühren konnte, war die Gulfstream V so geräumig, daß selbst große Passagiere aufrecht stehen konnten und jede Menge Platz hatten. Die Maschine, die mit einer Reisegeschwindigkeit von neunhundertvierundzwanzig Kilometern pro Stunde flog, eine Gipfelhöhe von knapp elftausend Metern erreichte und eine Reichweite von sechstausendreihundert Kilometern hatte, war mit zwei von BMW und Rolls-Royce hergestellten Düsentriebwerken ausgestattet.
    Dorsett scheute offenbar keine Kosten, was seine Luftflotte anging, dachte Pitt. Ein Flugzeug dieser Größenordnung kostete mindestens dreiundsechzig Millionen Dollar.
    Unmittelbar vor dem Hangartor standen zwei blauschwarz lackierte, düster und bedrohlich wirkende Hubschrauber. Es waren McDonnel Douglas 530 MD Defender, wie Pitt feststellte. Militärmaschinen, die sich durch einen niedrigen Geräuschpegel und hohe Stabilität selbst bei extremen Flugmanövern auszeichneten. Zwei 7.62-Millimeter-Maschinenkanonen waren unter dem Rumpf angebracht, dazu diverse Detektoren und Radarsuchgeräte. Es handelte sich offenbar um Aufklärungsmaschinen, eigens dazu aus gerüstet, Diamantenschmuggler und andere Eindringlinge aufzuspüren.
    Als er aus der Toilette kam, wurde er von dem Wachmann zu einem Büro geführt. Der Mann, der am Schreibtisch saß, war klein und schmächtig, trug einen Anzug und wirkte ruhig, aalglatt und absolut satanisch. Er wandte sich vom Computerbildschirm ab und musterte Pitt mit einem rätselhaften Blick aus seinen tiefliegenden grauen Augen. Pitt fand den Mann schleimig und abstoßend.
    »John Merchant«, sagte er mit unüberhörbarem australischem Akzent. »Ich bin der Sicherheitschef dieser Mine. Dürfte ich um Ihren Ausweis bitten?«
    Wortlos reichte Pitt ihm seinen NUMA-Dienstausweis und wartete.
    »Dirk Pitt.« Merchant ließ den Namen förmlich auf der Zunge zergehen und wiederholte ihn. »Dirk Pitt. Sind Sie nicht der Bursche, der vor zwei Jahren in der Sonora-Wüste einen gewaltigen Inkaschatz entdeckt hat?«
    »Ich war nur einer von vielen.«
    »Was haben Sie auf Kunghit verloren?«
    »Das sollten Sie lieber den Piloten fragen. Er ist auf Ihrem wertvollen Grund und Boden gelandet. Ich bin lediglich mitgeflogen.«
    »Malcolm Stokes ist Inspektor bei der Royal Canadian Mounted Police. Er arbeitet bei der kanadischen Kriminalpolizei.« Merchant deutete auf seinen Computer. »Ich habe eine vollständige Akte über ihn vorliegen. Sie sind derjenige, über den ich mir nicht im klaren bin.«
    »Sie machen keine halben Sachen«,

Weitere Kostenlose Bücher