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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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steckte sie in die Jackentasche.
    »Tut mir leid, daß ich nicht zum Abendessen bleiben kann, aber ich will meinen Flug nicht verpassen.«
    Dann war er aus der Tür, sprintete quer durch den Hangar und warf das Gewehr in einen Abfallbehälter. Als er aus dem Tor kam und an den Wachen vorbeimußte, die die Maschine umringten, verfiel er in leichten Trab. Sie musterten ihn argwöhnisch, nahmen aber offenbar an, daß ihr Chef ihn hatte gehen lassen. Jedenfalls machten sie keine Anstalten, ihn aufzuhalten. In diesem Augenblick gab Stokes Gas, und das Wasserflugzeug setzte sich in Bewegung. Pitt sprang auf einen Schwimmer, konnte trotz des Fahrtwindes die Luke aufreißen und warf sich in den Frachtraum.
    Stokes war erstaunt, als Pitt auf den Copilotensitz glitt.
    »Herr im Himmel! Wo kommen Sie denn her?«
    »War viel Verkehr auf dem Weg zum Flughafen«, sagte Pitt, sobald er wieder zu Atem kam.
    »Die haben mich gezwungen, ohne Sie zu starten.«
    »Was ist aus Ihrem Undercover-Agenten geworden?«
    »Ist nicht aufgetaucht. Die Maschine war zu gut bewacht.«
    »Sie werden es nicht gern hören, aber Dorsetts Sicherheitschef, ein ekelhafter kleiner Wichser namens John Merchant, hat Sie als Mountie-Schnüffler von der Kriminalpolizei enttarnt.«
    »Soviel zu meiner Tarnung als Buschpilot«, murmelte Stokes und zog den Steuerknüppel zurück.
    Pitt zog das Seitenfenster auf, streckte den Kopf in den Propellerwind hinaus und schaute zurück. Die Wachmänner rannten wie aufgescheuchte Ameisen durcheinander. Dann sah er etwas anderes, und er spürte, wie sich sein Magen zusammenkrampfte. »Ich glaube, die sind sauer auf mich.«
    »Haben Sie vielleicht was Falsches gesagt?«
    Pitt zog das Fenster wieder zu. »Ich haben einen Wachmann zusammengeschlagen und dem Sicherheitschef die Pistole geklaut.«
    »Das dürfte reichen.«
    »Sie wollen uns mit einem der Hubschrauber verfolgen. Die sind mit Bordkanonen bestückt.«
    »Ich kenne den Typ«, sagte Stokes nervös. »Sie sind gut vierzig Knoten schneller als der alte Bus hier. Die haben uns lange vor Shearwater eingeholt.«
    »Vor Zeugen können Sie uns nicht abschießen«, sagte Pitt.
    »Wie weit ist es bis zur nächsten Siedlung auf Moresby Island?«
    »Das ist Mason Broadmoors Dorf. Es liegt am Black Water Inlet, etwa sechzig Kilometer nördlich von hier. Wenn wir es bis dorthin schaffen, bevor sie uns einholen, kann ich inmitten der Fischfangflotte des Dorfes landen.«
    Pitt spürte, wie sein Adrenalinspiegel stieg. Mit funkelnden Augen schaute er Stokes an. »Dann nichts wie hin.«
20
    Pitt und Stokes wurde rasch klar, daß sie so gut wie keine Chance hatten. Ihnen blieb kaum etwas anderes übrig, als nach dem Start zunächst weiter in Richtung Süden zu fliegen, dann auf Gegenkurs zu gehen und die nördlich gelegene Insel Moresby anzusteuern.
    Der mit Dorsetts Wachmannschaften bemannte Helikopter vom Typ McDonnel Douglas Defender brauchte lediglich senkrecht aufzusteigen, sobald er aus dem Hangar geschoben war, auf Nordkurs zu gehen und sich hinter das langsamere Wasserflugzeug zu hängen, dann wäre die Jagd vorbei, noch bevor sie recht begonnen hatte. Der Fahrtmesser der de Havilland Beaver stand bei hundertsechzig Knoten, doch Stokes kam sich vor wie in einem Segelflugzeug, als sie die schmale Wasserstraße zwischen den beiden Inseln überflogen.
    »Wo sind sie?« fragte er, ohne den Blick von der niedrigen, mit Riesen-Lebensbäumen und Kiefern bestandenen Bergkette unmittelbar vor ihnen und dem etwa hundert Meter unter ihnen liegenden Wasser zu wenden.
    »Eine n halben Kilometer hinter uns, und sie holen rasch auf«, antwortete Pitt.
    »Bloß einer?«
    »Vermutlich meinen sie, wir wären eine leichte Beute, und haben den anderen Hubschrauber daheim gelassen.«
    »Ohne den Luftwiderstand und die zusätzliche Belastung durch die Schwimmer wären wir ihnen ebenbürtig.«
    »Haben Sie irgendwelche Waffen in diesem Oldtimer?« fragte Pitt.
    »Das verstößt gegen die Vorschriften.«
    »Ein Jammer, daß Sie keine Schrotflinte in den Schwimmern versteckt haben.«
    »Im Gegensatz zu den Ordnungshütern bei Ihnen in den Staaten, die sofort schweres Geschütz einsetzen, fuchteln wir nicht gern mit Schußwaffen herum. Es sei denn, es handelt sich um eine lebensgefährliche Situation.«
    Pitt warf ihm einen ungläubigen Blick zu. »Und als was würden Sie diesen Schlamassel bezeichnen?«
    »Eine unvorhergesehene Schwierigkeit«, antwortete Stokes gleichmütig.
    »Dann haben wir

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